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Bundeswehr schickt Verbindungsoffiziere nach Afghanistan

31. März 2013

Etwa ein halbes Jahr nach Schließung des Feldlagers Faisabad im Nordosten Afghanistans hat die Bundeswehr wieder Soldaten in das Gebiet entsandt. Sie sollen die afghanischen Streitkräfte stärker unterstützen.

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Ein Soldat des deutschen ISAF-Kontingents patrouilliert in der Umgebung von Faisabad in Afghanistan (Archivfoto: picture alliance / dpa)
Bild: picture alliance / dpa

Bis zum vergangenen Oktober befand sich das Bundeswehr-Feldlager Faisabad in dem Unruhegebiet in der Provinz Badachschan. Jetzt schickt die Bundeswehr wieder Soldaten dorthin. In einem Interview mit "Welt am Sonntag" sprach der Kommandeur des Regionalkommandos Nord der internationalen ISAF-Truppe, der deutsche Generalmajor Jörg Vollmer, über die Entsendung von Verbindungsoffizieren, um die afghanischen Streitkräfte stärker zu unterstützen. Die Lage in dem Gebiet bezeichnete er als "sehr ernst".

Herausforderung für afghanische Sicherheitskräfte

"Die aktuelle Sicherheitslage in Badachschan ist für die afghanischen Sicherheitskräfte eine Herausforderung", sagte Vollmer. Es gebe Gefechte mit unterschiedlichen Gruppierungen. Dem Bericht zufolge sind seit einigen Tagen wieder deutsche Soldaten dort im Einsatz. Das Gebiet hatte lange als ruhig gegolten. Allerdings hatten Aufständische dort Anfang März eine Einheit afghanischer Soldaten in einen Hinterhalt gelockt und 17 von ihnen getötet. Vor einer Woche wurde in dem Gebiet ein deutscher Entwicklungshelfer entführt, der aber später von afghanischen Polizisten unversehrt befreit werden konnte.

Die Verschlechterung der Sicherheitslage führt Vollmer darauf zurück, dass die Provinz im Grenzgebiet zu Tadschikistan, China und Pakistan liegt. Durch Badachschan liefen viele Schmuggelrouten "und immer dann, wenn die afghanische Polizei beginnt, Recht und Ordnung erfolgreich durchzusetzen, gehen diejenigen, die sich in ihren illegalen Geschäften gestört fühlen, gegen die einheimischen Sicherheitskräfte vor".

Grundsätzlich könnten die afghanischen Kräfte damit allein fertig werden, "diesmal haben sie aber um Unterstützung gebeten", sagte Vollmer. Zum Beispiel bräuchten sie Drohnen und Hubschrauber zur Evakuierung von Verwundeten. Die Bundeswehr-Offiziere vor Ort sollen nun die Unterstützung durch die ISAF-Truppen koordinieren.

pg/hf (afp, rtr, welt.de)