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"Schlimmer kann es kaum werden"

23. Oktober 2013

Höchste Alarmstufe bei den verheerenden Buschbränden in Australien: Bei sengender Hitze und heftigem Wind ist die Brandgefahr so groß wie selten. Rund 20 Feuer sind außer Kontrolle.

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Ein Feuerwehrmann beim Versuch, die Flammen zu löschen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Australiens Feuerhölle

Mit großer Sorge blicken die Brandbekämpfer in Südostaustralien am Mittwoch auf das Wetter: Nach dem Nieselregen der Nacht stiegen die Temperaturen im Laufe des Tages wie vorhergesagt auf mehr als 30 Grad und der Wind frischte heftig auf. Damit wächst die Gefahr, dass glimmende Asche Kilometer weit getragen wird und neue Brände entfacht. "Schlimmer kann es kaum werden", sagte der Chef der ländlichen Feuerwehr, Shane Fitzsimmons.

Bei Newcastle 160 Kilometer nördlich von Sydney entzündete sich ein neuer Brand und geriet schnell außer Kontrolle. Eine Schule wurde nach Angaben der Feuerwehr geräumt. Die Autobahn M1 Richtung Norden musste gesperrt werden.

Die gesamte Region der Blue Mountains rund 70 Kilometer westlich von Sydney wurde für Touristen geschlossen. "Die Risiken, denen wir hier ausgesetzt sind, dürfen nicht unterschätzt werden", sagte der Chef des Tourismusverbandes in der Region Lithgow und Oberon, Randall Walker. Anwohner in gefährdeten Ortschaften flohen auf Anraten der Feuerwehr. "Wer nicht bestens vorbereitet ist, hat heute noch die Chance, die Region zu verlassen", twitterte die ländliche Feuerwehr RFS.

60 verschiedene Brände

Am gefährlichsten ist die Lage in den Blue Mountains, wo bereits rund 120.000 Hektar Wald und Busch abgebrannt sind. Mehr als 200 Häuser haben die Flammen dort verschlungen und etliche weitere beschädigt. "Die Feuer, die uns am meisten Sorgen machen, hatten über Nacht etwas Regen, sie sind noch ruhig", sagte ein Sprecher der Feuerwehr vor Reportern. An anderen Stellen loderten die Flammen aber schon wieder auf.

Die Einsatzkräfte im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales rund um Sydney kämpfen gegen 60 verschiedene Brände, 19 Feuer sind außer Kontrolle. Die Feuerwehr ist mit 1500 Mann im Einsatz und bekam noch Verstärkung aus ganz Australien. Neuseeland bot ebenfalls Einsatzkräfte an.

In Australien wüten in den Sommermonaten von Dezember bis Februar regelmäßig Buschfeuer. In diesem Jahr begannen die Brände ungewöhnlich früh - auch weil zuletzt wenig Regen fiel. Im Jahr 2009 waren bei Buschbränden im Bundesstaat Victoria 173 Menschen ums Leben gekommen.

re/se (dpa, rtr)