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Bußbrief des Bayer-Vorstands an Mitarbeiter

27. April 2019

Nach der Pleite auf der Hauptversammlung hat die Führungsetage des Chemie- und Pharmariesen Besserung gelobt - frei nach dem Motto: "Wir haben verstanden". Konkreter wurde der Bayer-Vorstand in dem Schreiben aber nicht.

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Bayer-Vorstandschef Werner Baumann vor den Aktionären bei der Hauptversammlung in Bonn    (Foto: picture-alliance/dpa/G. Kirchner)
Schatten über dem Chemieganten: Bayer-Vorstandschef Baumann vor den Aktionären bei der Hauptversammlung in Bonn Bild: picture-alliance/dpa/G. Kirchner

Nach seiner Abstimmungsniederlage auf der Hauptversammlung will der Bayer-Vorstand das Vertrauen der Aktionäre zurückgewinnen. Das schrieben die Vorstandsmitglieder in einem Brief an die Mitarbeiter. Das Votum sei enttäuschend, habe aber keine rechtlichen Auswirkungen. "Wir verstehen die Stimmung unserer Aktionäre und teilen ihre Enttäuschung über die Kursentwicklung unseres Unternehmens", so die Manager. Es verstehe sich von selbst, dass der Vorstand sehr hart arbeiten werde, um das Vertrauen und die Zuversicht der Aktionäre zurückzugewinnen.

Mit der riskanten Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto und dem schwachen Aktienkurs unzufriedene Anteilseigner hatten der Bayer-Führung auf der Hauptversammlung am Freitag in Bonn eine schwere Niederlage zugefügt: Der Bayer-Vorstand wurde bei dem Aktionärstreffen nicht entlastet. Damit ist Werner Baumann der erste amtierende Vorstandschef eines Dax-Konzerns, dem die Anteilseigner das Vertrauen entzogen haben.

CEO Werner Baumann und der Chef des Bayer-Aufsichtsrats, Werner Wenning, bei der Hauptversammlung in Bonn (Foto: picture-alliance/dpa/G. Kirchner)
The show must go on: Vorstandschef Baumann und der Vorsitzende des Bayer-Aufsichtsrats, WenningBild: picture-alliance/dpa/G. Kirchner

Nur dem Aufsichtsrat unter seinem Vorsitzenden Werner Wenning sprachen die Eigner das Vertrauen aus. Gleichwohl  erhielt auch dieses Gremium einen Dämpfer, denn es wurde lediglich mit 66,4 Prozent des vertretenen Grundkapitals entlastet - nach 98 Prozent im Vorjahr.

Als Monsanto-Mutterkonzern sieht sich Bayer in den USA mit mehr als 13.000 Klägern wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Herbizids Glyphosat konfrontiert. In zwei Fällen wurde der Konzern bereits zu millionenschweren Schadenersatzzahlungen verurteilt. Bayer ist von der Sicherheit von Glyphosat überzeugt und will gegen die Urteile vorgehen. Das einst wertvollste Unternehmen im DAX ist inzwischen nur noch gut 57 Milliarden Euro wert - gerade so viel, wie es für Monsanto gezahlt hat. 

sti/jj (dpa, rtr)