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BVB will bei Real den Gruppensieg

Andreas Sten-Ziemons mit sid, dpa, Kicker
7. Dezember 2016

Showdown in der Champions League: Mindestens einen Punkt muss Borussia Dortmund aus Madrid entführen, um vor den "Königlichen" zu bleiben. Für Leverkusen geht es gegen Monaco lediglich um ein Erfolgserlebnis.

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Champions League Borussia Dortmund v Real Madrid
Bild: Reuters/K. Pfaffenbach

Schon bevor die K.o.-Phase der Champions League losgeht, steht Borussia Dortmund ein echtes Endspiel bevor. Der BVB tritt an diesem Mittwoch im imposanten Santiago Bernabeu bei Spaniens Rekordmeister Real Madrid an (20:45 Uhr MEZ, ab 20:30 Uhr im DW-Liveticker). Es geht um nicht weniger als den Gruppensieg in Gruppe F. Mindestens ein Remis brauchen die Schwarz-Gelben, die die Tabelle mit 13 Zählern zwei Punkte vor Madrid anführen. "Das wäre das Sahnehäubchen", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc beim Abflug des Teams am Dienstag. Die Hoffnung ist da, und auch die Zahlen liefern einige Argumente für den BVB: 19 Mal haben die Dortmunder in der Königsklasse bereits getroffen - auch im Hinspiel überwanden sie die Real-Defensive zweimal. Allerdings reichte es "nur" zu einem 2:2. Wie gut die "Abteilung Attacke" derzeit funktioniert, unterstrich auch das Bundesliga-Spiel gegen Mönchengladbach am vergangenen Samstag: Doppelpack Pierre-Emerick Aubameyang, drei Vorlagen Marco Reus, und auch der junge Ousmane Dembele trug sich in die Torschützenliste ein.

Modric: "Wir sind gut in Form"

Doch wenn es um nackte Zahlen geht, hat auch Real Madrid einiges zu bieten: Seit 33 Pflichtspielen sind die "Königlichen" ungeschlagen. Bleiben sie auch gegen Dortmund ohne Niederlage, wäre der unter Trainer Leo Beenhakker 1988/89 aufgestellte Vereinsrekord egalisiert. Beim Clasico am Wochenende bewies Real Nervenstärke, glich erst in der 90. Minute zum 1:1-Endstand aus und bewahrte damit seinen Sechs-Punkte-Vorsprung in der Tabelle der Primera Division. "33 Spiele ohne Niederlage können kein Zufall sein", sagte Mittelfeldspieler Luka Modric, "wir sind momentan richtig gut in Form." Das gilt auch für Superstar Cristiano Ronaldo, der nach Startschwierigkeiten Anfang der Saison immer besser in Tritt kommt. Die Berichte über eine mögliche Verwicklung in Steuertricksereien sollten den Portugiesen auf dem Platz nicht beeindrucken. 

Real Madrid Cristiano Ronaldo jubelt
Ronaldo hat in dieser Champions-League-Saison erst zweimal getroffen und will seine Quote gegen Dortmund verbessernBild: Picture-Alliance/AP Photo/F. Seco

Noch keine Option für die Partie ist Weltmeister Toni Kroos. Der deutsche Nationalspieler ist nach auskuriertem Haarriss im Fuß zwar wieder im Training, soll aber behutsam aufgebaut werden. Und auch auf Dortmunder Seite fehlt ein Weltmeister: Mario Götze hat Knieprobleme und trat die Reise nach Madrid erst gar nicht an. Darüber hinaus waren Raphael Guerreiro, Shinji Kagawa sowie die Langzeitverletzten Roman Bürki und Sven Bender ebenfalls nicht beim Abflug dabei. Unabhängig von der Personalauswahl hält es Verteidiger Lukasz Piszczek für keine gute Idee, die Taktik in Madrid auf ein Unentschieden auszurichten: "Die sind vorne sehr gefährlich und können mit einer einzigen Aktion ein Tor machen. Wir werden auf Sieg spielen."

Personalnot und kein Selbstvertrauen

Unter ganz anderen Vorzeichen tritt zeitgleich Bayer 04 Leverkusen zum letzten Vorrundenspiel in Gruppe E an. Gegner ist der AS Monaco. Die Tabelle ist bereits vor dem Spiel fix - Monaco wird als Gruppensieger abschließen, die Werkself als Zweiter. Die Partie steht für Leverkusen daher unter dem Motto "Selbstvertrauen tanken", nachdem es zuletzt in der Liga einige bittere Rückschläge gab.

Fussball Bundesliga Bayer Leverkusen Trainer Roger Schmidt
Roger Schmidt muss die richtige Elf findenBild: Getty Images/Bongarts/A. Grimm

Doch der Bayer-Kader wird immer mehr zum Lazarett: Nachdem bereits Lars Bender, Admir Mehmedi und Kevin Volland langfristig fehlten, gesellte sich nach dem Bundesliga-Wochenende auch Kevin Kampl dazu. Der Mittelfeldspieler erlitt eine "bruchähnliche Verletzung" am Fuß und fällt acht Wochen aus. Innenverteidiger Ömer Toprak und Außenverteidiger Benjamin Henrichs sind angeschlagen. Karim Bellarabi fehlt den Leverkusenern ohnehin seit Monaten und wird schmerzlich vermisst. Trainer Roger Schmidt ist daher in einer Zwickmühle. Einerseits kann er in der Champions League nicht mit einer B-Elf auflaufen und das Spiel abschenken, bei dem es immerhin noch um 500.000 Euro pro Punkt und um einige Zähler in der UEFA-Fünf-Jahres-Wertung geht.

Andererseits muss es aber auch in seinem Interesse liegen, nicht noch mehr Spieler durch Verletzungen zu verlieren und die Angeschlagenen zu schonen, weil am Sonntag das ungleich wichtigere Bundesliga-Spiel beim FC Schalke (Sonntag 17:30 Uhr MEZ) ansteht. Daran denkt Schmidt aber - zumindest offiziell - noch nicht: "Champions League ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich auf das Spiel. Wir wollen unseren Fans einen tollen Fußball-Abend bieten", sagte er und machte folgende Rechnung: "Seit ich hier Trainer bin, spielen wir zum vierten Mal gegen Monaco. Wir haben zweimal unglücklich verloren und einmal unglücklich unentschieden gespielt. Diesmal wollen wir gerne gewinnen." Sein Angreifer Julian Brandt sprach von einem "Selbstbewusstseinsspiel" und ergänzte: "Wenn du Monaco schlägst, kannst du mit Aufwind nach Schalke fahren."