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BVB-Wunderknabe Moukoku mit Sechserpack

11. August 2019

Youssoufa Moukoko ist zwar erst 14 Jahre jung, darf aber in dieser Saison in der U19-Bundesliga-Mannschaft von Borussia Dortmund mit spielen. Bei seinem Debüt zeigt er einmal mehr, warum man ihn ein Supertalent nennt.

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U-17-Finale | Borussia Dortmund - 1.FC Köln - Youssoufa Moukoko
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BVB, Borussia Dortmund - 1.FC Köln
Bild: picture-alliance/augenklick/firo Sportphoto/R. Ibing

Besser kann eine (U19)-Bundesliga-Premiere wohl kaum laufen. Youssoufa Moukoko, das erst 14 Jahre alte Fußball-Supertalent von Borussia Dortmund, erzielt zum Saisonauftakt der höchsten deutschen Fußball-Nachwuchsspielklasse ein halbes Dutzend Tore. Moukoko hat damit einen erheblichen Anteil am 9:2 (5:1)-Auswärtssieg des BVB beim Aufsteiger Wuppertaler SV. Vor dem Pausenpfiff schießt der gebürtige Kameruner vier Tore (3./23./27./40.), nach dem Seitenwechsel legt er zwei weitere nach (58./90.).

Mit 14 Jahren sechs Tore in der U19 zu erzielen ist außergewöhnlich, keine Frage. Aber ganz überraschend ist das nicht. Denn wo der Deutsch-Kameruner auch spielt, er trifft und trifft und trifft. Und das eben dann auch in höheren Altersklassen. Für den FC St. Pauli schoss er als Zehnjähriger 23 Tore in 13 Spielen in der U15-Regionalliga. Für die U17 von Dortmund, 83 Treffer in zwei Saisons. Seine 46 Tore in der vergangenen Spielzeit sind Rekord und auch der Grund, warum Moukoko direkt in die U19 befördert wurde.

"Wir sehen diese Altersklasse für ihn als den richtigen Jahrgang an", sagte Dortmunds Nachwuchs-Chef Lars Ricken der "Bild"-Zeitung: "Das entspricht seiner Leistungsfähigkeit." Der Teenager selbst erklärte da noch bescheiden: "Ich hoffe nicht, dass die Leute denken, dass ich in der U19 wieder 46 Tore schieße. Ich muss da erstmal klar kommen und sehen, was da so passiert."

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83 Treffer für den BVB in zwei U17-Saisons: MoukokoBild: picture-alliance/firo

Der Sechserpack zeigt, Moukoko kommt auch in der U19 klar. Und was die langfristigen Ziele angeht, klingt bei dem Jungen auch weniger bescheide: "Wenn ich ehrlich bin, ist es mein Ziel, Profi in Dortmund zu werden, mit der Borussia die Champions League zu holen und den Ballon d'Or zu gewinnen", sagte er der "Sport Bild" im November 2018. Denn auch wenn er noch nicht im Rampenlicht der Bundesliga auftauchte, ist um Moukoko schon ein Riesen-Hype entstanden.

Auch einen millionenschweren Ausrüster-Vertrag soll er schon in der Tasche haben. Und überhaupt: Alle achten auf ihn, alle reden über ihn. Über seine vielen Tore. Und über die Zweifel beim Geburtsdatum. Sogar U23-Teammanager Ingo Preuß sagte 2017 in einem "spox"-Interview: "Ich könnte mir bei Youssoufa vorstellen, dass sein Alter lediglich geschätzt worden ist. Vielleicht ist er in Wirklichkeit ein, zwei Jahre älter." Ricken betonte derweil immer, das angegebene Alter sei Fakt, der Verein verwies auf beglaubigte Geburtsurkunden.

Der Deutsche Fußball-Bund erklärte auf Anfrage der "Bild", man vertraue "in dieser Angelegenheit den Angaben des Heimatvereins des Spielers". Doch selbst wenn er ein oder zwei Jahre älter wäre, wären Moukokos Leistungen und Torquoten immer noch beachtlich. Überfrachten will man den Jungen mit Erwartungen aber nicht. "Er ist ein hervorragendes Talent, er schießt Tore am Fließband. Aber für eine weitreichende Prognose ist er noch viel zu jung", sagte BVB-Manager Michael Zorc. Zumal es mahnende Beispiele gibt.

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Freddy Abu: Mahnendes Beispiel für Moukoko Bild: picture-alliance/Zuma/C. Myers

Bereits im Jahr 2003 war der erst 13 Jahre alte Freddy Adu auf ähnliche Weise wie Moukoko ins Rampenlicht gerückt, als er einen mehrjährigen Vertrag mit Nike im Wert von einer Million US-Dollar unterzeichnet hatte. Das US-Supertalent war auf diese Weise bereits ein Star geworden, bevor Adu überhaupt Profi geworden war. Er verdiente schon als Teenager drei Millionen US-Dollar im Jahr.

Adu wurde als das Gesicht der Major League Soccer und des US-Nationalteams vermarktet, zu einer Zeit, in der eine Werbefigur mit größtmöglicher Langlebigkeit gefragt war. Heute ist Adu ein Paradebeispiel für fast alles, was schiefgehen kann. Nach gerade einmal 195 Einsätzen in 14 Profi-Jahren bei insgesamt 14 verschiedenen Klubs ist Adu heute mit 29 Jahren - eigentlich im "besten Fußballeralter" - ohne Verein. Zuletzt kickte er für die Las Vegas Lights in der USL Championship, einer Art zweiten Liga in den USA.

Ob Moukoko das Zeug dazu hat, das Gesicht der deutschen "Männer"-Bundesliga zu werden, wird sich frühestens Ende des kommenden Jahres zeigen. Denn sein erstes Spiel mit Marco Reus und Co., wäre frühestens am 20. November 2020 möglich. Denn an diesem Tag wird Moukoko 16 Jahre alt. "Offiziell" würden manche hinzufügen, die an dem Alter des Wunderknaben zweifeln. Klar scheint: Moukoko steht vor einer großen Karriere.

jhr (dpa, sid)