Cancellara gewinnt Tour-Prolog
30. Juni 2012Aus der Traum vom Gelben Trikot. Zeitfahrweltmeister Tony Martin lag gut im Rennen um die schnellste Zeit auf dem 6,4 Kilometer langen Kurs des Tour-de-France-Prologs in der belgischen Stadt Lüttich, als ihn ein Defekt stoppte. Der Deutsche musste sein Rad wechseln und büßte damit alle Chancen auf den Tagessieg ein. Wegen der Panne hatte Martin am Ende knapp 30 Sekunden Rückstand auf den Prolog-Sieger Fabian Cancellara aus der Schweiz und landete abgeschlagen auf dem 45. Rang. "Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe gemerkt, dass ich gut drauf bin und um den Sieg mitfahre", sagte Martin im Ziel. "Mein Hinterrad ist weggerutscht. Ich habe zunächst gedacht, es sei nur eine feuchte Stelle gewesen. Dann habe ich gemerkt, dass der Reifen platt war."
Gretsch auf Rang sieben
Zeitfahr-Olympiasieger Cancellara setzte sich vor dem Briten Bradley Wiggins durch, der zu den Favoriten auf den Gesamtsieg zählt. Dritter wurde der Franzose Silvain Chavanel. Bestplatzierter Deutscher war Patrick Gretsch auf dem siebten Platz. Er war zwölf Sekunden langsamer als Cancellara. Vorjahresgewinner Cadel Evans aus Australien landete auf dem 13. Rang. Die beiden Deutschen Jens Voigt und Andreas Klöden fuhren auf die Plätze 18 und 19.
Start-Rekorde
Der 40 Jahre alte Voigt ist als erster deutscher Radprofi zum 14. Mal bei einer Tour de France am Start. Einen neuen Teilnahme-Rekord stellte George Hincapie auf. Der 39 Jahre alte US-Amerikaner startete zu seiner 17. Tour und ließ damit den Niederländer Joop Zoetemelk hinter sich, der zwischen 1970 und 1986 16 Frankreich-Rundfahrten bestritt. 1980 gewann Zoetemelk die Tour.
Am Sonntag steht eine anspruchsvolle erste Etappe auf dem Programm. Sie führt von Lüttich über 198 Kilometer durch die belgischen Ardennen nach Seraing. Die 99. Tour de France endet am 22. Juli auf den Champs Élysées in Paris.