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Regisseurin Carla Simón überzeugt beim IFFF

29. April 2018

Mit ihrem Drama überzeugte die spanische Filmregisseurin die Jury auf ganzer Linie. Carla Simón habe ein Debüt über den Dialog der Liebe vorgelegt, das so im Kino nur selten zu sehen sei, so das einhellige Urteil.

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Carla Simón - spanische Regisseurin
Bild: picture-alliance/SCHROEWIG/E. Oertwig/

Der Film "Estiu 1993" erzählt die Geschichte der sechsjährigen Frida, die im Sommer 1993 nach dem Tod ihrer Mutter von der Familie ihres Onkels auf dem Land aufgenommen wird. Obwohl das Mädchen liebevoll umsorgt wird, gewöhnt es sich nur schwer ein. 

Im Fokus des Debütfilms von Carla Simón stehen die unterschiedlichen Phasen der Trauer Fridas über den Verlust der Mutter. "Der Dialog der Liebe in all seiner Grausamkeit, Ablehnung und Versöhnung ist so wahrhaftig und feinfühlig über ein Thema, das im Kino selten zu sehen ist", so die Jury. Das Coming-of-Age-Drama hatte der spanischen Regisseurin 2017 schon mehrere Preise beschert, darunter den Europäischen Filmpreis, eine Auszeichnung für das beste Drehbuch bei den Fenix Iberoamerican Film Awards und jeweils einen Preis für den besten Erstlingsfilm sowohl in Cannes als auch bei der Berlinale. Außerdem nominierte Spanien "Estiu 1993" für die Teilnahme an der Oscar-Verleihung. Auch beim Internationalen Frauenfilmfestival (IFFF) verwies die Spanierin ihre sieben Konkurrentinnen auf die hinteren Plätze. 

Preise in drei Kategorien 

Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde Simón an diesem Sonntagabend in Köln übergeben. Mit der Preisverleihung für den besten Debütfilm endete das 35. IFFF das traditionell abwechselnd in Köln und Dortmund ausgetragen wird.

Filmstill aus Violently Happy
Szene aus dem Film "Violent Happy", der in der Kategorie Bildgestaltung einen Preis holte Bild: Paola Calvo

Das IFFF vergab darüber hinaus noch Auszeichnungen in zwei weiteren Kategorien: Die Gewinner für die beste Bildgestaltung sowie den Publikumspreis, jeweils mit 2500 Euro dotiert, waren schon vor ein paar Tagen bekanntgegeben worden. Bei der Bildgestaltung machten die Venezolanerin Paola Calvo in der Sparte Dokumentarfilm für "Violently Happy und Marie Zahir in der Sparte Spielfilm für "Wie ich mich verlor" das Rennen.

Der mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis ging an Bernadette Tuza-Ritters Dokumentarfilm "A Woman Captured" über moderne Sklaverei. Er erzählt die Geschichte 52-jährigen Ungarin Marish, die täglich bis zu 20 Stunden ohne Bezahlung bei einer Familie arbeitet und das Haus nur mit Erlaubnis ihrer "Besitzerin" verlassen darf. Marish träumt von der Freiheit, doch die Angst vor drohenden Konsequenzen ist zu groß.

Debatten im Zeichen von #MeToo

Das IFFF wurde ins Leben gerufen, um Frauen in der von Männern dominierten Filmbranche mehr Gehör zu verschaffen. Bei Lesungen und Diskussionspanels wurde 2018 gerade nach  dem Weinstein-Skandal und der hieraus entstandenen #MeToo-Bewegung sowie dem Fall Wedelin Deutschland auch intensiv über Gendergerechtigkeit in der Filmbranche debattiert.

suc/hf (epd/www.frauenfilmfestival.de)