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Castro lehnt Rückkehr in die OAS ab

4. Juni 2016

Unter Präsident Raúl Castro hat die historische Annährung zwischen Kuba und den USA begonnen. Eine Rückkehr des sozialistischen Karibikstaates in den Verbund der Organisation Amerikanischer Staaten schließt er aber aus.

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Beim Gipfel der karibischen Staaten in Havanna Raul Castro (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/A. Ernesto

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) sei ein Instrument "imperialistischer Vorherrschaft", dem sich sein Land nie wieder anschließen werde, sagte Kubas Präsident Raúl Castro bei einem Treffen der karibischen Staaten in Havanna (Artikelbild). Auslöser für Castros Äußerung war offensichtlich eine Aussage von OAS-Generalsekretär Luis Almagro zur Menschenrechtslage in Venezuela. Almagro hatte sich vor wenigen Tagen besorgt über die Menschenrechte in dem lateinamerikanischen Staat geäußert und erklärt, das Land könne diplomatisch isoliert und mit Wirtschaftssanktionen belegt werden.

Venezuela gilt als enger Verbündeter der Führung in Havanna. So betonte Castro denn auch, die größte Solidarität Kubas gelte dem venezolanischen Volk und dessen Präsident Nicolás Maduro.

Kuba war 1962 auf Betreiben der USA aus dem OAS-Verbund ausgeschlossen worden. Der Organisation gehören 35 Länder Nord- und Südamerikas an.

Keine gemeinsame Linie zu Venezuela

Venezuela steckt seit 2013 in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Regierung unter dem sozialistischen Präsidenten Maduro bekommt die enorme Inflation und die unter dem niedrigen Ölpreis leidende Wirtschaft nicht in den Griff. Seit Januar gilt ein Wirtschaftsnotstand. Die Opposition, die im Parlament eine Mehrheit hat, bemüht sich um ein Referendum über die Absetzung Maduros.

Die lateinamerikanischen Staaten sind geteilt in ihrer Haltung zu Venezuela. Einige unterstützen Maduros Behauptung, es sei ein Staatsstreich gegen ihn im Gange. Andere zeigen sich besorgt über den Verfall der sozialen und politischen Lage und setzen auf einen Dialog beider Seiten.

qu/ust (APE, rtr)