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Politik

CDU-Politikerin Strenz auf Flug verstorben

22. März 2021

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz war auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland, als sie das Bewusstsein verlor. Auch medizinische Hilfe nach einer Notlandung konnte die 53-Jährige nicht mehr retten.

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Deutschland  Karin Strenz auf der Landesvertreterversammlung der CDU Mecklenburg Vorpommern
Karin Strenz auf der Landesvertreterversammlung der CDU Mecklenburg-Vorpommern (Archiv) Bild: imago/BildFunkMV

Die Condor-Maschine mit der CDU-Abgeordneten Karin Strenz an Bord war im kubanischen Varadero gestartet und sollte in Frankfurt am Main landen. Während des Fluges kollabierte die 53-Jährige, wie der Sprecher der CDU-Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern, Eckhardt Rehberg, der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Der Pilot der Boeing 767-300 entschied sich aufgrund des medizinischen Notfalls zu einer außerplanmäßigen Landung auf dem irischen Flughafen Shannon. Von dort wurde die Politikerin laut dem irischen Nachrichtenportal "The Clare Herald" in das Universitätsklinikum Limerick gebracht. Aber die Mediziner konnten ihr nicht mehr helfen. Vermutet wird ein akutes Herzproblem. Eine Obduktion soll Klarheit schaffen.

Laut Rehberg reiste Strenz zusammen mit ihrem Ehemann. Es habe sich nicht um eine Dienstreise im Auftrag des Deutschen Bundestages gehandelt, sagte in Sprecher des Parlaments laut dpa. Weiterhin war sie nach Angaben eines Fraktionssprechers nicht für die CDU/CSU-Fraktion in Kuba.

Die Politikerin war seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestags und behielt auch ihr Mandat, als sie zuletzt unter Korruptionsverdacht geriet. Sie saß unter anderem im Verteidigungsausschuss. Neben dem Mandat arbeitete sie als Beraterin.

Verdacht der Bestechung und Geldwäsche

Ende Januar 2020 hob der Bundestag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main die Immunität von Karin Strenz auf. Daraufhin gab es im Zusammenhang mit Geldflüssen aus dem autoritär regierten Aserbaidschan Hausdurchsuchungen bei der CDU-Politikerin und dem früheren CSU-Parlamentarier Eduard Lintner.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt sprach von rund vier Millionen Euro, die zwischen 2008 und 2016 über britische Briefkastenfirmen und baltische Konten geflossen seien. Ermittelt wurde wegen Mandatsträgerbestechung und Geldwäsche.

Bereits 2019 belegte das Präsidium des Bundestags Strenz mit einer Geldstrafe von 20.000 Euro, weil sie Nebeneinkünfte aus Aserbaidschan zu spät gemeldet hatte.

se/ack (dpa, clareherald.com, bild)

Hinweis: Der Artikel wurde nachträglich um die Information ergänzt, wonach es sich um keine dienstliche Reise im Auftrag des Bundestages oder der Fraktion handelte.