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Cellistin des Frauenorchesters von Auschwitz zu Besuch

14. September 2006
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Zur Uraufführung der Oper "Das Frauenorchester von Auschwitz" von Stefan Heucke bekommt das Theater Mönchengladbach am Samstag (16.9.06) Besuch von einer Zeitzeugin. Mit der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch reist die ehemalige Cellistin als letztes überlebendes Mitglied des Orchesters an.

Die Oper basiert auf dem 1980 auf deutsch erschienenen Roman "Das Mädchenorchester von Auschwitz" von Fania Fenelon über das in den Jahren 1943/44 in Auschwitz-Birkenau bestehende Häftlingsorchester aus Profi- und Laienmusikerinnen aus ganz Europa. Ihre Dirigentin war
die Geigerin Alma Rose, Nichte des Komponisten Gustav Mahler. Thema der Oper sei der "sicherlich extremste Missbrauch von Musik, den es jemals gegeben hat", sagte ein Sprecher des Theaters.

Musik sei aber nicht nur Zwangsarbeit gewesen, sondern - unter den unvorstellbaren Bedingungen eines Vernichtungslagers - auch Lebensretter. Die Musikerinnen wurden abkommandiert zum Märschespielen ans Lagertor, wenn die Mitgefangenen zur Zwangsarbeit aus- und abends wieder einmarschierten. Sie mussten im so genannten Häftlingskrankenbau und bei der Ankunft von Deportationszügen spielen.

Sonntagskonzerte und Privatvorstellungen für einzelne SS-Leute zu jeder Tages- und Nachtzeit gehörten zu ihren Aufgaben, und sie hatten bei offiziellen Anlässen aufzutreten, wenn auswärtige Gäste das Lager inspizierten.