1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Chef der Bundespolizei in Mexiko entlassen

30. August 2016

Menschenrechtler hatten von "exzessiver Gewalt" und "willkürlichen Hinrichtungen" berichtet. Nun musste Polizeichef Galindo seinen Hut nehmen. Es wurden schnelle und transparente Untersuchungen versprochen.

https://p.dw.com/p/1JrvM
Mexikos Bundespolizeichef Enrique Galindo (foto: Copyright Imago/ZUMA Press)
Bild: Imago/ZUMA Press

Die Vorwürfe der Nationalen Menschenrechtskommission Mexikos (CNDH) wogen dann offenbar doch zu schwer: "Angesichts der jüngsten Ereignisse und auf Anweisung des Präsidenten hat Enrique Galindo (Artikelfoto) seinen Posten aufgegeben", teilte Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong mit. Konkrete Angaben vermied der Minister, versprach aber eine rasche und transparente Ermittlungsarbeit.

Vor knapp zwei Wochen hatten die Bürgerrechtler einen Report präsentiert, nach dem Bundespolizisten bei einer Razzia im vergangenen Jahr 22 mutmaßliche Mitglieder eines Drogenkartells erschossen hatten, nachdem sie bereits gefasst waren. Zudem hätten die Beamten zwei Verdächtige gefoltert und den Tatort nach der Schießerei manipuliert.

Internationale Organisationen und Menschenrechtsorganisationen kritisieren immer wieder die mexikanischen Sicherheitskräfte. Nach Angaben der UN sind Folter und Misshandlungen durch Polizei und Militär weit verbreitet. Die mexikanischen Behörden prüfen derzeit auch die Rolle der Polizei bei tödlichen Lehrer-Protesten im Juni in Oaxaca.

Nachfolger von Polizeichef Galindo wird Manelich Castilla, der bei der Bundespolizei bislang die Gendarmerie leitete.

SC/haz (afp, rtre, APE)