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Nobelpreis für "Revolution der Evolution"

3. Oktober 2018

Frances H. Arnold, George P. Smith und Gregory P. Winter erhalten den Chemie-Nobelpreis für bahnbrechende Entdeckungen im Bereich der Enzyme und Eiweiße. Ihre Forschungen sind entscheidend für Medizin und Biochemie.

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Schweden Stockholm Gewinner des Chemie Nobelpreises
Bild: Reuters/TT News Agency/J. Ekstromer

Frances H. Arnold sowie George P. Smith und Gregory P. Winter teilen sich dieses Jahr den Chemie-Nobelpreis. Das sagte Göran Hansson, Generalsekretär der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften heute in Stockholm. 

Das Nobelpreis-Komitee würdigt damit die Leistung der drei Biochemiker bei der Herbeiführung einer "Revolution auf der Grundlage der Evolution", erklärte Cleas Gustafson vom Institut für Biomedizin der Universität Göteburg. Ihre Forschung war essentiell für das Verständnis von Proteinen in der Evolution und in medizinischen Prozessen. Frances H. Arnold vom California Institute of Technology veröffentlichte 1993 einen Artikel über die gezielte Evolution von Enzymen. Sie zeigte, wie sich Enzyme über Generationen verändern und verbessern lassen. 

Ihre Methoden finden Anwendungen in der chemischen und medizinischen Forschung und Produktion, bei der Herstellung von Medikamenten, Biotreibstoffen und vielen weiteren Produkten. 

Viren für den Einsatz in Bioreaktoren 

George P. Smith von der University of Missouri in Columbia, USA forschte an Bakteriophagen. Das sind Viren, die in der Lage sind, Erbinformationen in Zellen einzubringen. Den Nobelpreis erhält er für die Entdeckung des Phagen-Displays. Es ist eine Methode, mit der sich bestimmte Eiweißfragmente auf die Bakteriophagen anbringen lassen, um denen eine bestimmte Funktion zuzuweisen, die es ermöglicht, Eiweiße zu bearbeiten. 

Gregory P. Winter forschte in an der Universität Cambridge an sogenannten monoklonalen Antikörpern. Er entwickelte das Phagen-Display weiter. So entwickelte er mit der Methode etwa ein Medikament namens Adalimumab. Es war das erste Antikörper-Medikament auf rein menschlicher Basis. Es dient zur Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn. 

 

 

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Fabian Schmidt Wissenschaftsredakteur mit Blick auf Technik und Erfindungen