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Chiles Minister müssen abtreten

7. Mai 2015

Die chilenische Staatschefin Michelle Bachelet hat alle Minister ihres Kabinetts zum Rücktritt aufgefordert. Sie reagierte damit auf zunehmend schlechte Umfragewerte. Als Ursache gilt eine Serie von Korruptionsskandalen.

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Chiles Präsidentin Michelle Bachelet (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/epa/M. Ruiz

Chiles Präsidentin Michelle Bachelet hat nach einem starken Vertrauensverlust in der Bevölkerung eine Kabinettsumbildung eingeleitet. Sie habe alle Minister zum Rücktritt aufgefordert, erklärte die Präsidentin dem Fernsehsender Canal 13. Sie wolle in den kommenden 72 Stunden entscheiden, welche Regierungsmitarbeiter sie auswechseln werde. "Chile erlebt eine Vertrauenskrise", sagte Bachelet.

Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage ist die Beliebtheit der Präsidentin auf 31 Prozent gefallen. Die Zustimmung zur Regierung der Linkskoalition Nueva Mayoría ist demnach noch weiter auf 26 Prozent gesunken, wie das Nachrichtenportal Emol berichtete.

Demonstranten verbrennen Mitte April bei einer Kundgebung für eine Bildungsreform eine Bachelet-Figur (Foto: Reuters)
Gegen Korruption, für eine Bildungsreform: Demonstranten verbrennen Mitte April eine Bachelet-FigurBild: Reuters

Gerichtsermittlungen wegen illegaler Zahlungen von Unternehmen an Regierungs- und Oppositionspolitikern sowie ein Skandal um mutmaßliche Vetternwirtschaft des Sohnes Bachelets haben den Vertrauensverlust genährt. Chiles Medien berichteten in den vergangenen Wochen ausgiebig über Skandale bei der Wahlkampf-Finanzierung, in die allerdings vor allem Politiker der konservativen Oppositionspartei UDI verstrickt sind.

Bachelet war 2013 in einer Stichwahl mit 62 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit gewählt worden. Sie war vorher von 2006 bis 2010 Präsidentin Chiles.

stu/ml (ap, dpa)