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China lockt mit Steuersenkungen

28. Dezember 2017

Die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump setzt China unter Druck. Um als Standort attraktiv zu bleiben, bietet Peking ausländischen Unternehmen jetzt deutliche Steuererleichterungen an.

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China Börse Yuan Symbolbild
Bild: Reuters/K. Kyung-Hoon

Die chinesische Regierung reagiert auf die US-Steuerreform sowie die Abschwächung der Auslandsinvestitionen im Reich der Mitte. Das Finanzministerium in Peking kündigte an, dass ausländische Unternehmen ihre Gewinne vorerst nicht mehr versteuern müssten, wenn sie diese unter bestimmten Bedingungen wieder im Land investierten. Der Schritt solle ausländische Investitionen in China wieder ankurbeln, wie das Ministerium mitteilte.

Die Regelung, die am Donnerstag auf der Webseite des Ministeriums veröffentlicht wurde, gilt rückwirkend zum 1. Januar 2017, so dass für das auslaufende Jahr auch Erstattungen geltend gemacht werden können. China wolle aktiv ausländische Investitionen nutzen, diese fördern und ihre Qualität verbessern, ließ das Ministerium wissen. Um von der Steuer ausgenommen zu werden, müssen ausländische Unternehmen aber bestimmte Voraussetzungen für ihre neuen Investitionen erfüllen. Unter anderem wird gefordert, dass sie in Industrien investieren, die auf der Liste stehen, die von der chinesischen Regierung besonders gefördert werden. Der Standardsteuersatz für Unternehmen liegt in China bei 25 Prozent.

Die ausländischen Investitionen waren in den ersten zehn Monaten dieses Jahres nur um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Im November machten sie aber einen Sprung um 90 Prozent, so dass für die ersten elf Monate ein Zuwachs von 9,8 Prozent herauskam. 

Experten zufolge steht China aber durch die kurz vor Weihnachten verabschiedete US-Steuerreform unter erheblichem Druck. Der von Präsident Donald Trump vorangetriebene Umbau der Unternehmensbesteuerung könnte dazu führen, dass US-Unternehmen ihre im Ausland erzielten Gewinne kostengünstig zurückholen. Einige heimische und ausländische Unternehmen in China klagen zudem über steigende Kosten, darunter die Steuerbelastung. Das könnte zu Produktionsverlagerungen führen.

tko/fab (dpa, rtr)