1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Selbstmord nach Halden-Erdrutsch

28. Dezember 2015

Nach dem Erdrutsch einer Bauschutthalde im chinesischen Shenzhen hat sich der zuständige Behördenchef das Leben genommen. Die Halde soll unsachgemäß aufgeschüttet gewesen sein. Starkregen hatte zum Erdrutsch geführt.

https://p.dw.com/p/1HUS6
China Erdrutsch Shenzhen Helfer Suche
Bild: picture-alliance/dpa/Ri Xi

Der Leiter der für den Bezirk zuständigen Behörde, in dem sich das Unglück ereignete, habe sich von einem Haus in den Tod gestürzt, teilte die Polizeibehörde der Stadt mit. Unklar war am Montag zunächst, ob gegen den Beamten im Zusammenhang mit der Katastrophe ermittelt wurde. Bei dem Erdrutsch in Shenzhen, durch den mehr als 30 Gebäude verschüttet wurden, kamen nach offiziellen Angaben sieben Menschen ums Leben. 75 Menschen gelten immer noch als vermisst. Behörden zufolge ist es unwahrscheinlich, dass noch Überlebende gefunden werden. Nach Informationen einer Zeitung des zuständigen Ministeriums stammte die Lawine von einer Bauschutthalde in einem alten Steinbruch, die unsachgemäß befüllt worden war. Der Erd- und Schuttberg soll eine Höhe von rund hundert Meter gehabt haben. Heftige Regenfälle hatten dafür gesorgt, dass sich die Halde in eine Schlammlawine verwandelte.

Halde wurde unsachgemäß angelegt

Zuvor hatten staatliche Medien mehrfach berichtet, das Unglück sei vermeidbar gewesen. Ein lokaler Regierungsbericht warnte demnach schon im Januar vor einer drohenden Katastrophe, weil die Deponie zu hoch und zu steil aufgetürmt worden sei. Laut Aussagen von Anwohnern wurde dennoch bis kurz vor dem Unglück neuer Schutt von Lastwagen angeliefert. Managern oder Regierungsbeamten, die in China nach Unglücken für Sicherheitsmängel verantwortlich gemacht werden, drohen hohe Haftstrafen. Zwölf Personen wurden im Zusammenhang mit dem Unglück von der Polizei bereits festgenommen.

Erst am Sonntag hatten die Staatsmedien über die Selbsttötung des Betreibers einer Gipsmine berichtet, bei deren Einsturz ein Mensch ums Leben gekommen war.

cgn/fab (dpa/afp/rtr/ap)