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China hilft Afrika

3. November 2006

Vor dem Gipfeltreffen mit mehr als 40 Staats- und Regierungschefs aus Afrika hat die Regierung in Peking ein neues Paket mit Entwicklungshilfe, Investitionen und Handelsprojekten in Aussicht gestellt. Das ist umstritten.

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Öl-Verladeanlage in Nigeria
Öl-Verladeanlage in Nigeria: China braucht vor allem Rohstoffe aus AfrikaBild: picture-alliance/dpa

Bei dem bislang einmaligen Treffen am Wochenende (4./5.11.2006) in Peking sollen eine Erklärung und ein Aktionsplan für die künftige wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit zwischen China und dem afrikanischen Kontinent verabschiedet werden. Die Delegationen wollen über mehr als 2500 Handelsabkommen sprechen. Der Handel zwischen beiden Seiten hat seit dem Jahr 2000 jährlich um 30 Prozent zugelegt und soll in diesem Jahr 50 Milliarden US-Dollar ausmachen. Die aufstrebende Wirtschaftsnation China benötigt vor allem Rohstoffe wie Öl, Eisenerz, Holz und Baumwolle.

Geschäfte mit dem Sudan in der Kritik

Die Kooperation Chinas mit repressiven Regimes in Afrika und seine Kreditgeschäfte, die nicht an gute Regierungsführung geknüpft sind, sorgen für Kritik. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert China auf, bei Investitionen und beim Handel mit dem Sudan oder anderen Staaten Afrikas den Menschenrechten "allerhöchste Bedeutung beizumessen". Seine Zusammenarbeit mit dem Sudan, einem wichtigen Öllieferanten Chinas, habe die Lage der Menschenrechte noch verschlechtert. China müsse auch seine Waffenlieferungen an die Konfliktparteien beenden.

China appelliert an Sudan

Bei einem Treffen mit Sudans Präsident Omar Hassan al-Baschir im Vorfeld des Gipfels zeigte Staats- und Parteichef Hu Jintao laut "Volkszeitung" Verständnis für dessen Sorgen in der Darfur-Frage. "Wir hoffen, die sudanesische Regierung kann eine angemessene Lösung finden, die Stabilität wahren und beständig die humanitären Bedingungen in der Region verbessern." Sudans Präsident sagte, er bemühe sich um Kooperation mit der Afrikanischen Union. Die Union hat das Mandat ihrer Friedenstruppen in Darfur bis Jahresende verlängert, nachdem al-Baschir die beschlossene UN-Friedenstruppe abgewiesen hatte.

In Darfur führen arabische Reitermilizen, die von der Regierung unterstützt werden, einen Kleinkrieg gegen die schwarze Bevölkerung. Zudem bekämpfen sich Rebellenbewegungen untereinander. Nach Schätzungen sind bereits 200.000 Menschen getötet und weit über zwei Millionen vertrieben worden. (kap)