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Chinas Marine vor Japans Inseln

16. Oktober 2012

Chinesische Kriegsschiffe haben mehrere japanische Inseln passiert. Tokio reagiert besorgt auf den Vorfall. Die beiden Länder streiten seit Monaten um eine unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer.

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Chinesische Kriegsschiffe vor japanischen Hoheitsgewässern (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Sieben chinesische Kriegsschiffe 49 Kilometer seien südöstlich der Insel Yonaguni gesichtet worden, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Tokio mit. Dies sei das erste Mal gewesen, dass sie diese Passage benutzt hätten. Bei den Schiffen handelte es sich um zwei Zerstörer, zwei Fregatten, zwei Hilfsschiffe für U-Boote sowie ein Versorgungsschiff. Die Schiffe kehrten demnach von einer Übung im Pazifik zurück ins Ostchinesische Meer.

Die Schiffe nutzten kleinere Lücke

Dieses Meer wird vom Pazifik durch eine japanische Inselkette getrennt, doch gibt es zwischen den Inseln ausreichend große Lücken, dass chinesische Schiffe nicht japanische Hoheitsgewässer passieren müssen. Nach Angaben des Ministeriums in Tokio hatte der chinesische Flottenverband am 4. Oktober auf dem Weg in den Pazifik eine Lücke zwischen den Inseln Okinawa und Miyako genutzt. Auf der Rückfahrt nun passierte er dagegen eine kleinere Lücke weiter südlich. Japans Verteidigungsminister Satoshi Morimoto kündigte an, alle Bewegungen chinesischer Kriegsschiffe würden weiterhin mit Schiffen und Flugzeugen aufmerksam verfolgt und überwacht.Antijapanische Stimmung

Landkarte mit China und Japan (Grafik: DW)

Japan und China streiten seit Monaten offen um eine unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. Die jetzt passierte Insel Yonaguni gehört nicht zu dieser Inselgruppe. Der kleine umstrittene Archipel - in Japan Senkaku und in China Diaoyu genannt - liegt etwa 200 Kilometer vor der Küste Taiwans und rund 400 Kilometer von der japanischen Insel Okinawa entfernt. Der Archipel liegt strategisch günstig in fischreichen Gewässern, zudem werden in der Umgebung größere Erdöl- und Erdgas-Vorkommen auf dem Meeresgrund vermutet.

Vier der fünf Inseln, die auch von Taiwan beansprucht werden, waren bislang in japanischem Privatbesitz, eine gehört der Stadt Tokio. Die japanische Regierung kaufte im September drei der Inseln, woraufhin es diplomatische Proteste aus Peking und teilweise gewaltsame Demonstrationen in China gab. Bei den Protesten wurden auch japanische Restaurants, Geschäfte und Autos demoliert, zudem wurde zum Boykott japanischer Produkte aufgerufen.

pg/kis (afp, dapd)