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Lifestyle

Cholesterinirrtümer - Nutzen und Gefahren des Blutfettes

Martin Brandt1. Februar 2012

Jahrelang haben Ärzte Cholesterin verteufelt. Man sollte zum Beispiel weniger Eier essen, weil sie viel Cholesterin enthalten. Ständig finden Wissenschaftler neues darüber heraus, wie Cholesterin im Körper wirkt.

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Cholesterin ist eine gelbliche, fettlösliche Substanz, die der Körper selbst produziert. Sie ist für den Körper unverzichtbar als Baustein von Nervenzellen, Hormonen und Membranen. Außerdem bildet Cholesterin die Grundlage für Vitamin D, für Gallensäure und Hormone, wie etwa die Geschlechtshormone. Damit es durch das Blut transportiert werden kann, verpackt der Körper es in Hüllen, sogenannten Lipoproteine. Es gibt Lipoproteine mit niedriger Dichte (LDL) und Lipoproteine mit hoher Dichte (HDL). Die LDL-Teilchen transportieren Cholesterin von der Leber in verschiedene Organe. Die HDL-Teilchen sammeln das Cholesterin aus den Organen wieder ein und bringen es zurück zur Leber, wo es entsorgt wird. LDL gilt als schlechtes Cholesterin. Denn wenn zuviel vom LDL im Blut ist, kann Cholesterin in die Wände der Blutgefäße gelangen und sie schädigen. Das löst Entzündungen, Immunreaktionen und Zellvermehrungen aus - also problematische Prozesse, die gemeinsam die Entstehung sogenannter Plaques fördern. Die engen die Blutgefäße ein. Reißt so eine Stelle, entsteht ein Gerinnsel, das die Arterie verstopft: Gefäßverschluss droht, und damit zum Beispiel ein Herzinfarkt. Einen eindeutigen Nachweis dafür, dass allein ein zu hoher Cholesterinspiegel einen Herzinfarkt verursacht, gibt es jedoch nicht. Denn meist spielen mehrere Faktoren wie Übergewicht und Rauchen eine Rolle. Wie hoch der Cholesterinspiegel im Blut ist, hängt vor allem davon ab, wie viel wir selbst produzieren - weniger davon, was wir essen.