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Gesellschaft

Christen feiern Weihnachten im Heiligen Land

24. Dezember 2016

Bethlehem gilt als Geburtsort Jesu und damit als Wiege des Christentums. Für Christen aus aller Welt ist die kleine Palästinenserstadt im Westjordanland deshalb gerade an Weihnachten ein ganz besonderer Ort.

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Geburtskirche Bethlehem
Bild: picture-alliance/dpa/M.Mohammed

Tausende Christen aus aller Welt haben in Bethlehem Weihnachten gefeiert. Laut christlicher Überlieferung steht die Geburtskirche in Bethlehem an jenem Ort, an dem Jesus zur Welt kam. Trotz der Kälte kamen zahlreiche Gläubige in bunter, festlicher Kleidung auf den örtlichen Krippenplatz, auf dem ein riesiger, geschmückter Weihnachtsbaum mit einem Stern auf der Spitze steht.

Weihnachtsmesse um Mitternacht

Chöre sangen Weihnachtslieder und Pfadfinder-Bands marschierten mit Dudelsäcken und Trommeln durch den Ort im südlichen Westjordanland. Zu den Feiern kamen arabische Christen sowie Pilger. Rund 40 Hotels mit etwa 5000 Zimmern sind über die Feiertage fast voll ausgebucht. Die palästinensische Tourismusministerin Rula Maaja schätzte die Zahl der Besucher in Bethlehem 2016 auf etwa 2,35 Millionen, etwa sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

Geburtskirche Bethlehem West Bank Christen Pilger
Christliche Pilger mit Weihnachtsmützen vor der Geburtskirche in BethlehemBild: picture-alliance/dpa/M.Mohammed

Die traditionelle Weihnachtsprozession aus Jerusalem traf am frühen Nachmittag in Bethlehem ein. An der Spitze stand in diesem Jahr der Leiter des lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa. Er zelebriert später auch die Mitternachtsmesse in der St. Katharinenkirche neben der Geburtskirche in Bethlehem, zu der rund 2500 Besucher erwartet werden. Vor Weihnachten bezeichnete Pizzaballa die Situation der Christen in Syrien, im Irak und in Ägypten als "absolute Tragödie". "In diesen Ländern, den Wiegen unserer Kultur, scheint der Teufelskreis der Gewalt, der dort herrscht, hoffnungslos und endlos", sagte er.

120.000 Touristen im Dezember

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas rief in seiner Weihnachtsbotschaft zu Hoffnung und Frieden auf. Im Dezember wird im Heiligen Land mit rund 120.000 Touristen gerechnet, wie das israelische Tourismusministerium mitteilte. Davon seien etwa die Hälfte Christen. Die Zahl der Christen im Heiligen Land sinkt seit Jahren, in Israel und in den Palästinensergebieten machen sie nur noch zwei Prozent der Bevölkerung aus. "Für mich und meine Familie ist es sehr wichtig, an Weihnachten hier zu sein", sagte die britische Touristin Sally Evans, die mit ihrem Ehemann und zwei Kindern den Krippenplatz besuchte. "An seinem Geburtstag am Geburtsort von Jesus Christus zu sein, ist ein ganz besonderes Gefühl."

cr/haz (dpa, afp)