Citroën DS - die Göttin

Diese Autos sind mehr als nur ein Fahrzeug, das dafür da ist, seine Insassen von einem Ort zum andern zu bringen. Sie werden geliebt, verehrt und sind einfach Kult: der Käfer, der Ferrari oder auch der Citroën DS. Oldtimer sind faszinierend - weil sie so gut wie nichts mehr mit den heutigen Autos zu tun haben: Spritsparen ist hier Nebensache, und von Biodiesel will man unter Oldtimerfreunden nichts hören.

Der Citroën DS - oder wie Kenner und Liebhaber sagen: Die DS - ist ein solches Auto, das aus einer anderen Welt zu stammen scheint. "Déesse" ist das französische Wort für Göttin. Vor 60 Jahren, am 8. Oktober 1955 stellte Citroën auf dem Pariser Autosalon sein neuestes Modell vor - die DS. Und löste damit zunächst eher eines aus: Ratlosigkeit. Die Form erinnerte mehr an ein Raumschiff aus einem US-amerikanischen Science Fiction-Streifen. Für ein Auto viel zu avantgardistisch, murrten Kritiker, die noch nicht von den runden und üppigen Formen der Karosserien der 1950er Jahre lassen wollten.

Designikone und Technikwunder

Hier präsentierte sich plötzlich ein ganz und gar neues Designkonzept. Und als deutlich wurde, welche Technik in dem Wagen steckt, schlug die anfängliche Ratlosigkeit in Begeisterung um.

Das Innovativste ist die hydropneumatische Federung, damit passt sich der Unterboden des Fahzeugs dem Untergrund an: Wer drin sitzt, fühlt sich wie in einer Babyschaukel. Wenn der Wagen parkt, senkt sich sein sein Heck.

Schon am ersten Abend hatte der Hersteller 12.000 Bestellungen, bis Messeende waren 80.000 Kaufverträge unterzeichnet. Die Citroën DS wurde bis April 1975 gebaut. Fast anderhalb Millionen Exemplare wurden verkauft. Eine Designikone ist sie in jedem Fall – und gehört auch 60 Jahre nach ihrer "Geburt" zu den größten europäischen Auto-Legenden.