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Clinton-Rückzug absehbar

3. Juni 2008

Fünf Monate Nervenkrieg um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten neigen sich dem Ende zu. Während die Clintons ihren Rückzug vorbereiten, plant Barack Obama bereits das nächste Duell: gegen John McCain.

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(AP Photo/The Argus Leader, Lara Neel)
Hillary Clinton muss sich auf eine bittere Niederlage einstellenBild: AP
Hillary Clinton schüttelt Hände (AP Photo/Elise Amendola)
Hillary Clinton fehlen zu viele Stimmen, um noch auf einen Erfolg hoffen zu könnenBild: AP

Kurz vor dem Ende des fünfmonatigen Wahlmarathons um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten in den USA mehren sich die Anzeichen für einen Ausstieg von Hillary Clinton. Zu den Spekulationen trug Ex-Präsident Bill Clinton selbst bei: "Dies könnte der letzte Tag sein, an dem ich an einer solchen Kampagne beteiligt bin", sagte er am Montag (02.06.08) in Milbank im Bundesstaat South Dakota. Es sei eine große Ehre für ihn gewesen, für seine Frau als Präsidentin zu werben. Die 60-Jährige liegt bei den Delegiertenstimmen praktisch uneinholbar hinter ihrem innerparteilichen Konkurrenten Barack Obama zurück.

Medienberichte, Clinton werde noch am Abend das Handtuch werfen, ließ sie jedoch dementieren. Diese Berichte seien "inkorrekt", erklärte Clintons Wahlkampfteam umgehend in einer per Email versandten Stellungnahme. "Senatorin Clinton wird die Nominierung heute abend nicht aufgeben", heißt es darin. Ihr Wahlkampfchef Terry McAuliffe sagte zudem dem Sender CNN, Clinton werde ihre Kandidatur aufrecht erhalten, bis ein Kandidat die zur Nominierung nötigen Stimmen für den Parteitag der Demokraten im August habe. Dies kann freilich bereits am Mittwoch der Fall sein.

South Dakota und Montana sind am Dienstag die letzten Stationen im Vorwahlkampf der Demokraten. Mit Ergebnissen wird erst am frühen Mittwochmorgen gerechnet.

Obamas Blick nach vorn

Barack Obama vor Medienleuten (AP Photo/Chris Carlson)
Barack Obama hat für den Wahlabend laut Medienberichten bereits eine Siegesrede vorbereitetBild: AP

Obama zeigte sich zuversichtlich, dass er seine Rivalin bezwingen und bei der Präsidentenwahl am 4. November gegen den republikanischen Kandidaten John McCain antreten wird. Wie der US-Fernsehsender CBS am Montagabend berichtete, geht Obama davon aus, dass sich unmittelbar nach der Abstimmung in den Bundesstaaten South Dakota und Montana zahlreiche der bisher unentschiedenen so genannten Superdelegierten hinter ihn stellen. Diese werden nicht von den Mitgliedern und Sympathisanten der Demokraten gewählt, sondern von der Parteiführung bestimmt. Bislang haben rund 200 Superdelegierte noch nicht erklärt, für wen sie stimmen wollen.

Für den Wahlabend setzte Obama eine Rede an, mit der er den Wahlkampf um das Weiße Haus starten will - in derselben Arena in St. Paul in Minnesota, wo die Republikanische Partei John McCain im September offiziell zum Kandidaten nominieren will. Der Senator von Illinois will der erste US-Präsident schwarzer Hautfarbe werden.

Für die Kandidatur fehlen Obama vor den letzten beiden Vorwahlen noch 42 Delegiertenstimmen zur Mehrheit von 2118 Stimmen auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten Ende August in Denver. Es wird allgemein erwartet, dass er etwa 30 Stimmen unmittelbar nach Abschluss der Vorwahlen von Superdelegierten erhalten wird. Da für ihn sowohl in Montana als auch in South Dakota die Zeichen auf Sieg stehen, wird er vermutlich eine Mehrheit der dort zu vergebenden 31 Delegiertenstimmen erhalten. Damit hätte er es geschafft.

Treffen von Obama und Clinton?

Obama bekundete bereits seine Bereitschaft zu einem Treffen mit Clinton. In einem Telefonat nach der Vorwahl in Puerto Rico am Sonntag habe er Clinton zu ihrem Wahlkampf gratuliert und gesagt, er freue sich auf ein Treffen mit ihr, sagte Obama am Montag vor Journalisten im US-Bundesstaat Michigan. "Ich habe ihr gesagt, dass sie ein außergewöhnlichen Rennen gemacht hat und dass nicht viele Menschen wirklich verstehen, wie hart sie gearbeitet hat", sagte Obama. "Ich bin einer von ihnen (...) und ich habe zu ihr gesagt, wenn sich die Aufregung gelegt hat, freue ich mich auf ein Treffen mit ihr zu einer Zeit und an einem Ort ihrer Wahl." (mas)