1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Riesenhilfspaket tritt in Deutschland in Kraft

27. März 2020

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat unterzeichnet. Damit ist der Weg frei für milliardenschwere Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie in Deutschland. Mehr im DW-Live-Blog.

https://p.dw.com/p/3a6cG
Berlin | Corona-Krise: Bundespräsident Steinmeier unterzeichnet Gesetzespaket
Mit der Unterschrift des Bundespräsidenten kann das Gesetzespaket in Kraft tretenBild: picture-alliance/dpa/Bundespresseamt/J. Denzel

Das Wichtigste in Kürze:

-  Bundespräsident Steinmeier unterzeichnet das Gesetzespaket zur Corona-Krise

-  Fast tausend Tote in Italien binnen 24 Stunden

-  Der britische Premier Johnson ist mit dem Coronavirus infiziert

-  Der Bundesrat hat ein Milliarden-Hilfspaket gegen die Pandemie-Folgen verabschiedet

Die Meldungen im Einzelnen - Alle Zeiten in MEZ:

 

22.30 Uhr Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert

 

21.13 Uhr - In den Krankenhäusern in Frankreich sind innerhalb von 24 Stunden 299 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Damit sei die Zahl der Todesfälle insgesamt auf 1995 gestiegen, teilte der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, mit. Am Donnerstag hatte die Zahl der neuen Todesfälle noch bei 365 gelegen, sie ging am Freitag also zurück. Allerdings sind in der Statistik nur Menschen erfasst, die in Krankenhäusern starben. Todesfälle im eigenen Heim oder in Alters- und Pflegeeinrichtungen werden bisher in Frankreich nicht erfasst. Salomon kündigte aber an, dass dies ab Montag geschehen soll.

21.02 Uhr - Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat Milliardenhilfen für von der Corona-Krise betroffene kleine und mittelständische Unternehmen angekündigt. Seine Regierung werde umgerechnet sieben Milliarden Euro für solche Betriebe zur Verfügung stellen, sagte Bolsonaro. "Unser Anliegen ist es, Arbeitsplätze zu erhalten", so der Präsident. Im Gegenzug sollen sich die Betriebe verpflichten, in dieser Zeit keine Mitarbeiter zu entlassen. Nach Regierungsangaben soll das Hilfsprogramm rund 1,4 Millionen Unternehmen und 12,2 Millionen Beschäftigten durch die Krise helfen.

20.45 Uhr - In den kommenden Tagen sollen 14 Corona-Patienten aus Italien und Frankreich nach Nordrhein-Westfalen gebracht werden. Mehrere Kliniken nehmen insgesamt zehn Patienten aus Italien und vier aus Frankreich auf, wie die Staatskanzlei mitteilte. Die Infizierten aus Italien würden von der Luftwaffe in das Bundesland geflogen. Ministerpräsident Armin Laschet sagte: "Gerade unsere Freunde in Italien brauchen in diesen Tagen unsere Solidarität. Mit der Aufnahme der Patienten wollen wir signalisieren: Ihr seid nicht allein." 

20.35 Uhr - Italiens Präsident Sergio Mattarella ruft die Europäer zu neuen Initiativen gegen die Bedrohung durch das Coronavirus auf. Die Europäische Union müsse reagieren, bevor es zu spät sei, sagt der Präsident in einer seiner seltenen Fernsehansprachen an die Bevölkerung. Neue Initiativen seien unerlässlich. Alte Wege des Denkens, die angesichts des dramatischen Zustands des Kontinents den Bezug zur Realität verloren hätten, müssten überwunden werden. "Ich hoffe, dass jeder die Schwere der Bedrohung Europas vollkommen begreift, bevor es zu spät ist."

Regierungskrise in Italien Präsident Sergio Mattarella
Dringender Appell: Italiens Präsident Sergio Mattarella Bild: picture-alliance/dpa/AP/A. Tarantino

20.23 Uhr - In Irland ist die Zahl der bestätigten Infektionsfälle auf 2121 gestiegen. Einen Tag zuvor seien es noch 1819 gewesen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Drei weitere Menschen seien der Lungenkrankheit Covid-19 erlegen, insgesamt gebe es jetzt 22 Virus-Tote.

20.11 Uhr - Die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre in Belgien gilt noch mindestens bis nach den Osterferien. "Die Maßnahmen werden um zwei Wochen bis zum 18. April verlängert", sagte Regierungschefin Sophie Wilmès in Brüssel. Die Einschränkung des öffentlichen Lebens sei derzeit die einzige Möglichkeit, die Verbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Zudem sollen die Regeln strenger durchgesetzt und Verstöße härter geahndet werden. Seit Mittwoch dürfen die Menschen in Belgien nur in Ausnahmefällen, etwa für Arztbesuche und Lebensmitteleinkäufe, ihre Häuser verlassen und müssen dabei Mindestabstand halten.

19.54 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Schwerpunkt des Gesprächs sei der Austausch zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie gewesen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Beide hätten vereinbart, hierzu im engen Kontakt zu bleiben und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu nutzen. Die Vereinigten Staaten haben nach Angaben von US-Experten inzwischen mehr bekannte Coronavirus-Infektionen als jedes andere Land der Welt. 

19.18 Uhr - Der von der Corona-Krise schwer getroffene Reisekonzern TUI erhält einen Überbrückungskredit der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Die Bundesregierung habe zugestimmt, teilte das Unternehmen in Hannover mit. Allerdings müssten noch die Banken des Reiseanbieters dem KfW-Überbrückungskredit zustimmen. Mit den Mitteln der staatlichen Förderbank soll die bereits bestehende Kreditlinie von TUI bei ihren Banken in Höhe von 1,75 Milliarden Euro aufgestockt werden. Zu einer der Bedingungen des Überbrückungskredites gehört, dass der Konzern während der Laufzeit des Kredits auf Dividendenzahlungen verzichtet. Damit würde TUI über Finanzmittel und Kreditlinien in Höhe von insgesamt 3,1 Milliarden Euro verfügen.

TUI Logo
TUI darf sich über eine große Kreditzusage freuenBild: picture-alliance/dpa

18.59 Uhr - In einer beispiellosen Geste hat Papst Franziskus für ein Ende der Corona-Pandemie gebetet und den Sondersegen "Urbi et Orbi" gespendet. Bei der Feier auf den Stufen des Petersdoms in Rom rief er die Gläubigen zu mehr Zusammenhalt in der Krise auf. Alle säßen im selben Boot, seien schwach, aber zugleich wichtig, da alle aufgerufen seien, gemeinsam zu rudern, sagte der Pontifex vor dem menschenleeren Petersplatz. Der Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis) ist der wichtigste der katholischen Kirche und wird eigentlich nur zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen. Damit ist eine Generalabsolution, also der Straferlass bei Sünden, verbunden.

18.48 Uhr - Das US-Repräsentantenhaus hat am Freitag das Hilfspaket gegen die Corona-Krise im Umfang von 2,2 Billionen Dollar gebilligt. Damit es in Kraft tritt, muss es von Präsident Donald Trump unterschrieben werden. Angesichts der Verschärfung der Lage in den USA hat die Oppositionsführerin und Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, bereits vor dem Votum erklärt, zur Bekämpfung des Virus werde noch mehr Geld nötig sein. Die USA haben bei der Anzahl der Infektionen mittlerweile China überholt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat gewarnt, die USA könnten das globale Zentrum der Pandemie werden.

18.32 Uhr - Das ärmste EU-Land Bulgarien will nun Massentests auf das neuartige Coronavirus vornehmen. Es sollen mehr als drei Millionen Tests auf Sars-CoV-2 gekauft werden. Das kündigten Regierungschef Boiko Borissow und Krisenstabschef Wenzislaw Mutaftschijski in Sofia an. Mit der neuen Strategie macht Bulgarien eine Abkehr von der bisherigen Linie ohne Massen- sowie Schnelltests. Die Massentests sollen bei den Zielgruppen im April oder Mai beginnen. Bei einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen gab es in dem Balkanland bis Freitagnachmittag 293 nachgewiesene Coronavirus-Fälle - drei Todesopfer inbegriffen.

17.59 Uhr - Italien meldet einen erneuten Anstieg der Corona-Todesfälle. Es wurden fast 1000 weitere Tote gemeldet und damit so viele, wie an keinem Tag zuvor. Die Gesamtzahl stieg auf 9134, wie der italienische Zivilschutz mitteilte. Nach den USA ist Italien - trotz seiner sehr viel kleineren Bevölkerung - das zweite Land, das mehr COVID-19-Fälle verzeichnet als China, wo die Pandemie ihren Ausgang nahm.

17.54 Uhr - Nach neuesten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit mehr als eine halbe Million Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert. Demnach sind inzwischen mehr als 20.000 COVID-19-Patienten seit Beginn der Ausbreitung Ende vergangenen Jahres gestorben. "Dies sind tragische Zahlen", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Es sollte aber auch bedacht werden, dass es mittlerweile weltweit Hunderttausende gebe, die ihre Erkrankung überstanden haben.

17.37 Uhr - In Frankreich sind die strengen Ausgangsbeschränkungen um gut zwei Wochen verlängert worden. Die Bürger müssen mindestens bis zum 15. April zu Hause bleiben, kündigte Premier Édouard Philippe an - nach einer Regierungssitzung unter Vorsitz von Präsident Emmanuel Macron. "Dieser Zeitraum kann verlängert werden, wenn die Situation dies erfordert", sagte Philippe. "Wir stehen noch am Anfang der epidemischen Welle." Seit anderthalb Wochen gelten in Frankreich strenge Regeln, die Menschen dürfen das Haus nur verlassen, wenn es notwendig ist.

17.25 Uhr - Die vielerorts geltenden Ausgangsbeschränkungen haben Auswirkungen auf die Luftverschmutzung in Europa. Satellitenaufnahmen zeigen, dass sich die Qualität der Luft in vielen Großstädten verbessert hat. Die europäische Raumfahrtagentur ESA hat insbesondere in Mailand, Paris und Madrid einen starken Rückgang der Stickstoffdioxid-Konzentrationen verzeichnet. Auch in China hatten die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zumindest teilweise zu einem Rückgang der Luftverschmutzung geführt.

Italien | Coronavirus | ESA-Aufnahmen | Stickstoffdioxid 2019 vs. 2020
ESA-Aufnahmen zeigen: die Luft über Norditalien enthält nun deutlich weniger Stickstoffdioxid Bild: Reuters/ESA

16.53 Uhr - Wegen eines drohenden Zusammenbruchs der Internetversorgung hat der größte russische Telekommunikationsdienstleister MTS seine Kunden aufgerufen, keine Videos oder sogenannten Memes mehr zu verschicken. Das meldet die Nachrichtenagentur AFP. Es sei "wichtig, guter Laune zu bleiben", so MTS-Chef Alexej Kornya. Aber ebenso wichtig sei es, "im Internet verantwortungsvoll mit Inhalten" umzugehen. Die weltweiten Quarantäne-Maßnahmen haben rund um den Globus zu einem drastischen Anstieg bei der Internetnutzung geführt; vielerorts werden deshalb Netzwerküberlastungen befürchtet und Einschränkungen bei der Videoübertragung gefordert.

16.32 Uhr - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die im Eilverfahren verabschiedeten Gesetze für das deutsche Corona-Maßnahmenpaket unterzeichnet. Die umfangreichen Hilfsprogramme können damit in Kraft treten. Kurz zuvor hatte der Bundesrat die Gesetze gebilligt, die unter anderem dem Bund die Aufnahme zusätzlicher Milliardenschulden ermöglichen. Das Maßnahmenpaket war am Montag vom Kabinett und danach - unter Verzicht auf die sonst üblichen Fristen - am Mittwoch vom Bundestag beschlossen worden.

16.10 Uhr - Das Bundesland Thüringen schickt Mediziner nach Italien. In den kommenden Tagen werde sich ein Team aus Ärzten und Pflegekräften des Universitätsklinikums Jena auf den Weg in die Lombardei machen, teilte das Landesgesundheitsministerium mit. Solidarität sei "das Gebot der Stunde". Die Experten der Uniklinik wollen dabei auch vier Beatmungsgeräte nach Italien bringen.

15.25 Uhr - Die Bundeswehr bereitet sich aufgrund der Pandemie einen umfassenden Unterstützungseinsatz in Deutschland vor. "Es geht um die Aufstellung eines Kontingents zur Hilfeleistung", sagte ein Sprecher des Kommandos Streitkräftebasis der Nachrichtenagentur AFP. "Das Personal kommt dabei aus den verschiedenen Organisationsbereichen der Teilstreitkräfte." Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, soll das Kontingent 15.000 Soldaten umfassen. Normalerweise ist der Einsatz der Bundeswehr im Inland verboten. Eine Ausnahme gilt in Katastrophenfällen.

15.15 Uhr - Die Popstars Rita Ora, Ellie Goulding und John Legend sowie zahlreiche andere international bekannte Musiker wollen gemeinsam ein Benefiz-Konzert veranstalten. Titel: "Stream Aid 2020". Die Einnahmen des Live-Events im Internet sollen der Weltgesundheitsorganisation im Anti-Corona-Kampf zugutekommen. Die Stars wollen ihr Konzert am Samstag zwischen 5.00 und 18.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit per Stream übertragen.

14.36 Uhr - Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie senkt Kanada erneut die Leitzinsen. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld wird um 0,50 Prozentpunkte auf 0,25 Prozent herabgesetzt. Das ist bereits die dritte Zinssenkung in diesem Monat. Außerdem will die Notenbank Unternehmensanleihen und Staatsanleihen kaufen. Die Währungshüter kündigten an, nötigenfalls weitere Schritte einzuleiten, um die kanadische Wirtschaft zu stützen.

14.17 Uhr – Auch in den Niederlanden scheint sich laut Behörden die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Es sei zu hoffen, dass man "innerhalb einiger Tage" sagen könne, ob soziale Distanzierung und andere Maßnahmen sich nun entsprechend auswirken, teilte das Nationale Institut für Gesundheit mit. Die Zahl der Neuinfektion in den Niederlanden stieg demnach um 1172 und damit um 16 Prozent auf 8603. Die Zahl der Todesfälle nahm um 112 auf 546 zu. Nach ARD-Informationen greift die niederländische Justiz hart gegen sogenannte "Corona-Kriminelle" durch. Dazu zählen Personen, die Polizisten, Supermarktmitarbeiter oder andere Leute anhusten oder bespucken und dabei angeben, mit dem Corona-Virus infiziert zu sein. Wegen solcher Delikte sitzen derzeit Dutzende Verurteilte im Gefängnis.

14.03 Uhr - Österreich hat die Möglichkeiten, Asyl zu beantragen, durch extrem hohe Hürden praktisch gestoppt. Aufgrund der Corona-Epidemie werde Asylbewerbern die Einreise verweigert, "wenn sie kein gültiges Gesundheitszeugnis vorweisen können", bestätigte der Generalsekretär des Innenministeriums, Helmut Tomac, der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Laut Innenminister Karl Nehammer haben zuletzt nur einige wenige Flüchtlinge in Österreich um Asyl gebeten. Er sprach von "maximal zwölf pro Tag".

14.00 Uhr - Serbien geht mit drakonischen Strafen gegen Quarantäne-Verstöße vor. Ein Gericht in der ostserbischen Stadt Dimitrovgrad verurteilte einen Mann, der sich nicht an seine Isolierungsauflagen gehalten hatte, zu einer Haftstrafe von drei Jahren. Das meldet der Sender RTS unter Berufung auf das Justizministerium. Es ist das erste Urteil dieser Art, seitdem Serbien vor elf Tagen den Ausnahmezustand verhängt und das Strafrecht im Zusammenhang mit den Quarantänebestimmungen verschärft hatte. In dem Balkanland haben sich bislang nachweislich 458 Menschen mit Corona infiziert. Bislang wurden acht Tote gemeldet.

13.48 Uhr - Schweden ändert erneut seine bisherige Anti-Corona-Strategie und verhängt weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens: Alle Veranstaltungen mit mehr als 50 Teilnehmern sind ab Sonntag untersagt. Wer dagegen verstößt, muss mit Geldbußen oder einer Gefängnisstrafe rechnen. Zuvor hatte die Regierung in Stockholm bereits alle Zusammenkünfte mit mehr als 500 Personen verboten. Schweden hatte zunächst auf Appelle an die Bürger gesetzt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

13.36 Uhr - Die Lufthansa hat Kurzarbeit für Tausende Mitarbeiter in Deutschland angemeldet. Die Maßnahme soll bis Ende August gelten sowohl für Crews als auch für Bodenpersonal. Wegen der geringen Nachfrage in der Corona-Krise fährt der Luftverkehrskonzern das Angebot seiner Fluggesellschaften europaweit immer weiter herunter. Lufthansa hat angekündigt, von den rund 760 Flugzeugen der Konzernflotte etwa 700 stillzulegen und erst bei steigendem Bedarf wieder zu aktivieren.

13.18 Uhr - In zwei Justizvollzugsanstalten in Niedersachsen nähen Häftlinge Mund-Nasen-Schutzmasken für medizinisches Personal. Schon in den kommenden Tagen könnten 8500 Exemplare fertig sein, teilte das Landesjustizministerium des norddeutschen Bundeslandes mit. Die Masken sind allein für Krankenhäuser, Kliniken und Arztpraxen bestimmt.

13.10 Uhr - In Italien hat die Pandemie nach Einschätzung der Behörden noch nicht ihren Höhepunkt erreicht. Es gebe aber "Anzeichen für eine Verlangsamung" bei den Infektionszahlen, sagte der Leiter des nationalen Gesundheitsinstituts, Silvio Brusaferro, der Nachrichtenagentur Reuters. Das könne darauf hindeuten, dass der Höhepunkt nicht mehr fern sei.

12.51 Uhr - Aktuelle Daten signalisieren nach Behördeneinschätzung eine allmähliche Stabilisierung bei der Zahl der Todesfälle in Spanien. "Prozentual gesehen entspricht der heutige Anstieg ungefähr dem der vergangenen drei Tage, in denen wir eine deutliche Stabilisierung zu sehen scheinen", sagte der Leiter des Gesundheitsnotdienstes, Fernando Simon, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Zahl der Virus-Todesfälle in Spanien stieg über Nacht um 769 auf 4858, während die Gesamtzahl der Infizierten weiter stark zulegte: um 7871 auf mehr als 64.000 Fälle.

12.46 Uhr - Die Bundesregierung hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach wegen der Corona-Krise derzeit Asylbewerber an den deutschen Grenzen zurückgewiesen werden. "Es gibt keine Anweisung an die Bundespolizei, Asylbewerber an der Grenze generell zurückzuweisen", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Es werde lediglich eine "individuelle Prüfung" vorgenommen, "inwieweit Gesundheitsmaßnahmen erforderlich sind". Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, Innenminister Horst Seehofer habe die Einreisebeschränkungen auf Asylbewerber ausgedehnt.

12.42 Uhr - Rodrigo Duterte, der Präsident der Philippinen, befindet sich - wie ein
Großteil seiner Regierung - in zweiwöchiger Quarantäne. Grund sind Corona-Infektionen bei mehreren Mitarbeitern. Der Staatschef sei bereits seit drei Tagen isoliert, teilte Senator Christopher Go mit, ein früherer Berater des Präsidenten. Ob Duterte Symptome zeige, sagte er nicht. Der Präsident habe die Lage im Land unter Kontrolle, betonte der Senator. Zuvor war bekannt geworden, dass ein General positiv auf das Sars-CoV-2 getestet wurde, der an mehreren Kabinettssitzungen der philippinischen Regierung teilgenommen hatte.

12.15 Uhr - Der britische Premierminister Boris Johnson ist auf das Coronavirus getestet worden. Seine Symptome seien mild, teilte Johnson mit, er werde sich in Quarantäne begeben und die Regierungsgeschäfte per Videokonferenz weiterführen.

11.32 Uhr - Malaysia hat ein Konjunkturpaket im Wert von umgerechnet 52,3 Milliarden Euro angekündigt. Es ist das zweite innerhalb eines Monats, um die Folgen der Pandemie für die Wirtschaft des Landes abzufedern. In Malaysia gibt es bislang mindestens 23 Todesfälle und die Zahl der bestätigten Infektionen hat sich in dieser Woche auf mehr als 2000 verdoppelt - eine der höchsten Raten in Südostasien. Die Regierung hat zudem die Reise- und Bewegungsbeschränkungen bis zum 14. April verlängert, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

11.28 Uhr - Die meisten Corona-Fälle weltweit gibt es mittlerweile in Europa. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm, werden jede zweite bestätigte Ansteckung sowie zwei Drittel aller damit verbundenen Todesfälle aus Europa gemeldet. Global seien bis Donnerstagvormittag 467.710 Sars-CoV-2-Infektionen nachgewiesen worden, davon 232.470 in den Ländern der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraums sowie in Großbritannien. Weltweit starben nach ECDC-Informationen 20.947 Menschen an der neuen Lungenkrankheit darunter 13.692 in Europa.

11.21 Uhr - Der Bundesrat hat dem Milliarden-Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise in Deutschland zugestimmt. Finanziert werden soll es über einen Nachtragshaushalt in Höhe von 156 Milliarden Euro. Dafür muss die Bundesrepublik neue Schulden aufnehmen. Die Mittel sollen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für Wirtschaft und Bevölkerung mildern und das Gesundheitswesen stützen.

Deutschland Bundesrat Abstimmung
Die Vorlage passierte den Bundesrat ohne Probleme Bild: Getty Images/T. Schwarz

11.16 Uhr - Unbekannte Täter haben rund 1500 Schutzmasken aus einem Krankenhaus in Hamburg gestohlen. Die Polizei schätzt den Schaden auf 15.000 Euro. Es hätten nur befugte Personen Zugang zu dem Masken-Depot gehabt, dies grenze den Verdächtigenkreis ein.

10.53 Uhr - Ein Großteil der philippinischen Regierung begibt sich für zwei Wochen in Quarantäne. Hintergrund ist, dass der Stabschef der Streitkräfte, Felimon Santos, positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurde. Der General hatte an mehreren Kabinettssitzungen teilgenommen. Keine offiziellen Informationen gibt es bislang dazu, ob auch Präsident Rodrigo Duterte in Isolation geht.

10.37 Uhr - In Deutschland soll offenbar eine große Antikörper-Studie klären, wie viele Menschen eine COVID-19-Infektion bereits durchgemacht haben und damit immun gegen die Krankheit sind. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, ist das Projekt zwar nicht endgültig bewilligt, doch die Forscher hofften, ab April das Blut von über 100.000 Bundesbürgern untersuchen zu können. Erste Ergebnisse könnten Ende April vorliegen und eine Entscheidung über eine Lockerung der Beschränkungen des öffentlichen Lebens erleichtern.

10.36 Uhr - Die Zahl der Todesfälle im Iran ist in den vergangenen 24 Stunden um 144 gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Teheran sind damit im Land bislang 2378 Menschen nach einer Ansteckung mit COVID-19 gestorben. Die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen sei auf mehr als 32.000 gestiegen. Fast 2900 Patienten befänden sich in einem kritischen Zustand, so das Ministerium.

08.42 Uhr - Ungarn verhängt ab Samstag eine zweiwöchige, weitgehende Ausgangssperre. Einkäufe und körperliche Betätigungen im Freien seien in begrenztem Rahmen weiterhin erlaubt, teilte Ministerpräsident Viktor Orban mit. In der Öffentlichkeit gilt die Verpflichtung, einen Sicherheitsabstand von anderthalb Metern einzuhalten. Aktuell sind in dem Land 300 Infektionen und zehn Todesfälle bestätigt. Die tatsächlichen Zahlen dürften aber höher sein, so Orban.

8.24 Uhr - Russland fordert seine Bürger auf, zu Hause zu bleiben und von nicht notwendigen Reisen abzusehen. Zudem sollen ab Samstag Cafés und Restaurants geschlossen bleiben. Die Zahl der registrierten Corona-Fälle ist in dem Land mittlerweile auf über Tausend gestiegen.

08.10 Uhr - Das südafrikanische Gesundheitsministerium meldet die ersten beiden Corona-Todesfälle. Die Zahl der Infizierten sei auf über 1000 gestiegen.

07.06 Uhr - Europol verzeichnet eine schnelle Zunahme von Verbrechen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Ermittler stellten demnach zunehmend Fälle von Cybercrime, Betrug, Diebstahl und Fälschungen fest, so die europäische Polizeibehörde in einem in Den Haag veröffentlichten Bericht. Der Verkauf von gefälschten Schutzartikeln und Medikamenten sei um ein Vielfaches gestiegen seit Ausbruch der Krise.

06.38 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat mit Chinas Präsidenten Xi Jinping über die Corona-Krise telefoniert. Er attestierte den Chinesen ein großes Wissen über das Virus und erklärte, dass man eng zusammenarbeiten werde. Zuletzt hatte Trump Peking vorgeworfen, Erkenntnisse über COVID-19 zurückgehalten und damit den anderen Staaten geschadet zu haben. Xi wies die Vorwürfe zurück und bekräftigte ebenfalls Kooperation. 

06.05 Uhr - Die Zahl der bestätigten Infektionen ist in den USA inzwischen höher als in China. Laut der Johns Hopkins University gibt es in den Vereinigten Staaten 85.840 Fälle, 8215 Menschen sind an der COVID-19-Erkrankung bereits gestorben. China meldet 81.782 Infizierte.

04.02 Uhr - Die Rückholaktion der Bundesregierung für die wegen der Corona-Krise im Ausland gestrandeten Deutschen wird mindestens noch zwei Wochen dauern. So lange werde man noch "sehr intensiv" mit der Organisation der Sonderflüge beschäftigt sein, sagte der Krisenbeauftragte des Auswärtigen Amts, Frank Hartmann, der Deutschen Presse-Agentur.

03.05 Uhr - Digitalstaatsministerin Dorothee Bär befürwortet den Einsatz einer sogenannten Tracking-App im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Eine solche Software auf Smartphones sei "sinnvoll, um das Virus zielgerichtet einzudämmen", sagte Bär dem "Handelsblatt". Datenschutzrechtlich spreche nichts gegen eine solche App, da der Nutzer mit deren Herunterladen der Datennutzung zustimme, betonte sie. Bislang müssen die Behörden anhand von Gesprächen herausfinden, mit wem ein Corona-Erkrankter Kontakt hatte, was sehr zeitaufwändig ist. Das Robert-Koch-Institut will daher die Nutzung von Handydaten ausweiten. 

Dorothee Bär CSU in Lederjacke
Digitalstaatsministerin Bär lobt die Möglichkeiten einer App im Kampf gegen das Corona-VirusBild: picture-alliance/W. Minich

02.05 Uhr - Im US-Repräsentantenhaus soll die Debatte über das gut zwei Billionen Dollar schwere US-Hilfspaket am Freitag um neun Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ) beginnen. Für die Aussprache sind zwei Stunden angesetzt. Über die Abstimmungsmodalitäten herrschte angesichts der Abwesenheit zahlreicher Abgeordneter aufgrund der Pandemie noch Unklarheit. Am Mittwoch hatte der Senat das Hilfsprogramm nach zähem Ringen abgesegnet.

01.49 Uhr - Die Bundesregierung hat einem Medienbericht zufolge die Einreisebeschränkungen wegen der Coronavirus-Krise auf Asylbewerber ausgedehnt. Diese müssten damit rechnen, ab sofort an der Bundesgrenze abgewiesen zu werden, meldet der "Focus" unter Berufung auf Regierungs- und Koalitionskreise.

01.37 Uhr - In Festland-China melden die Behörden 55 Neu-Infektionen (Stand Donnerstag). Unter diesen Fällen sei zum ersten Mal seit drei Tagen auch wieder eine sogenannte örtliche Infektion, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Alle anderen Fälle stünden aber im Zusammenhang mit Reisenden aus dem Ausland.

01.32 Uhr - Der französische Präsident Emmanuel Macron plant nach eigenen Worten mit US-Präsident Donald Trump eine neue Initiative im Kampf gegen die Pandemie. Er habe mit Trump zu dem Thema "ein sehr gutes Gespräch" gehabt, schreibt Macron auf Twitter. Mit dem gemeinsamen Vorstoß sei in den kommenden Tagen zu rechnen.

Coronakrise Macron und Trump haben gutes Gespräch ARCHIV
Die Chemie zwischen US-Präsident Trump (l.) und seinem Amtskollegen Macron scheint zu stimmenBild: Imago-Images/M. Trammer

01.20 Uhr - Die University of Washington hält einer Studie zufolge in den kommenden vier Monaten mehr als 81.000 Virus-Tote in den USA für möglich. Manche Schätzungen gingen sogar von der doppelten Zahl aus, andere dagegen von 38.000 Todesopfern, sagt Studienleiter Christopher Murray. Die große Abweichung begründet er damit, dass die unterschiedlich schnelle Ausbreitung des Virus in verschiedenen Regionen den Forschern Rätsel aufgebe.

haz/rb (alle Agenturen)