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Coronavirus-Prävention: Kreatives Abstandhalten

Philipp Jedicke
27. Mai 2020

Nach dem Corona-Lockdown will niemand einen zweiten riskieren. Einige Einrichtungen haben sehr skurrile Ideen entwickelt, um den nötigen Abstand zu wahren.

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Junger, dunkelhaariger Mann neben einem großen Plüschteddy an einem Restauranttisch, lächelt in die Kamera
Musa Gezer, Geschäftsführer des Hofheimer Restaurants "Beef'n Beer", neben einem der plüschigen AbstandshalterBild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Aufgrund ihres geselligen Charakters sind Restaurants und Cafés besonders gefährdet, zu neuen "Corona-Herden" zu werden. Daher setzt das Restaurant Beef'n Beer in Hofheim (Hessen) auf gigantische Teddybären als Abstandshalter.

Beef'n Beer-Geschäftsführer Musa Gezers Kolleg*innen vom Café Rothe in Schwerin verwenden zwar nicht so knuffige, aber mindestens ebenso skurrile Abstandhalter. Dieses Bild vom Außenbereich des Cafés ging vor einigen Tagen in den sozialen Medien viral:

Die Poolnudeln auf dem Kopf sind aber kein langfristiges Konzept des Cafés - sie wurden nur für einen Fernsehbericht testweise eingesetzt.

Theater, Clubs und Festivals

Theater, Clubs und Festivals sind am stärksten von den Folgen des Corona-Lockdowns betroffen. Das Berliner Ensemble, eines der renommiertesten Theater Deutschlands, bietet in seinem Zuschauerraum normalerweise Platz für 700 Menschen. Die Sitze wurden reduziert auf etwa 200, auch Paare sollen natürlich noch möglichst nebeneinander sitzen können. Das Ganze sieht dann so aus:

Der Dresdner Palais-Sommer, der von 17. Juli bis 23. August im Garten des Japanischen Palais stattfindet, ist mit über 100 Veranstaltungen eines der großen Sommerfestivals der Republik. Hier will man sich mit markierten Kreisen helfen, wie auf diesem Bild aus New York.

junge Menschen auf einer Rasenfläche, umgeben von weißen, auf dem Boden markierten Kreisen
Sitz-Kreise sollen dabei helfen, beim Palais-Sommer den nötigen Abstand zu haltenBild: Reuters/A. Kelly

Im niedersächsischen Uelsen hat ein örtlicher Veranstalter den Parkplatz seiner Disco in eine Tanzfläche für schwere Maschinen verwandelt und die vermutlich erste "Trecker-Disco" veranstaltet. 200 Traktorbesitzer folgten seinem Ruf zu dem ungewöhnlichen Event. Die Musik kam über Lautsprecher in den Fahrzeugen, ein DJ legte auf dem Dach der Halle auf. Auch ohne Alkohol hatten die Fahrer laut Meldungen der Lokalpresse ihren Spaß dabei.

Der "Coconut Beach Club" in Münster veranstaltete am 21. Mai seine erste Elektro-Party nach dem Lockdown. Normalerweise kommen hier bis zu 2000 Leute, aufgrund der Beschränkungen durften hier 100 Feierwütige teilnehmen. Mit Mundschutz und Kreide- bzw. Kunstrasen-Kreisen auf dem Boden war es sicher ein ungewöhnliches Tanzvergnügen.

Gemeinsames Beten mit der nötigen Distanz

Das Fastenbrechen Eid Mubarak ist ein wichtiger Feiertag im Islam. Um trotz Abstandsregeln gemeinsam beten zu können, bat eine Gemeinde in Wetzlar die örtliche Filiale eines schwedischen Möbelhauses darum, ihren großen Parkplatz nutzen zu dürfen. Und der Filialleiter sagte ja.