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Düsseldorf bezwingt den HSV

Andreas Sten-Ziemons22. November 2012

Aufsteiger Fortuna Düsseldorf feiert einen Heimsieg gegen den HSV. Außerdem trifft am 13. Spieltag der Bundesliga Klaus Allofs auf seinen alten Verein und seinen Weggefährten Thomas Schaaf.

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Die Düsseldorfer Spieler jubeln über Robbie Kruses Tor zum 1:0. (Foto: Jonas Güttler/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Mit einem verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg über den Hamburger SV hat sich Fortuna Düsseldorf überraschende drei Punkte im Abstiegskampf gesichert und den ersten Bundesliga-Heimsieg seit 15 Jahren eingefahren. Robbie Kruse brachte die Fortuna in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit seinem Treffer zum 1:0 auf die Siegerstraße, Stefan Reisinger traf zum 2:0 (64.). Die Hamburger, die im Mittelmaß der Tabelle versinken und sich wenig ideenreich präsentierten, mussten nach gut einer halben Stunde auf den niederländischen Nationalspieler Rafael van der Vaart verzichten, der sich eine Verletzung am Oberschenkel zugezogen hatte (Verdacht auf Muskelfaserriss).

Erstmals auf getrennten Bänken

13 Jahre lang haben sie gut und erfolgreich miteinander gearbeitet. 13 Jahre lang haben sie zusammen Titel gefeiert und Zeiten des sportlichen Misserfolgs durchgestanden. 13 Jahre lang haben sie täglich miteinander gesprochen und an einem Weg gearbeitet, ihren Verein weiter nach vorne zu bringen. 13 Jahre lang waren Klaus Allofs und Thomas Schaaf ein unzertrennliches Paar, das für Kontinuität und sportlichen Erfolg beim SV Werder Bremen stand. 13 Jahre lang… im schnelllebigen Profifußball eine unglaublich lange Zeit.

Seit etwas über einer Woche sind diese 13 Jahre nun Geschichte: Klaus Allofs hat seine Position als Geschäftsführer in Bremen aufgegeben und ist mit sofortiger Wirkung auf den Managerposten beim VfL Wolfsburg gewechselt. Doch wie es der Zufall und die Planer des Bundesliga-Spielplans wollen, wird das ehemalige Traumpaar schon bei Allofs' erstem Heimspiel für den neuen Arbeitgeber wieder zusammengeführt: Der VfL Wolfsburg empfängt am Wochenende Werder Bremen.

Klaus Allofs und Thomas Schaaf nebeneinander auf der Bank (Foto: Daniel Karmann/dpa)
Müssen nach 13 gemeinsamen Jahren gegeneinander antreten: Allofs (l.) und Schaaf (r.)Bild: picture-alliance/dpa

Haben Sie miteinander telefoniert?

Und weil es ein solch emotionales Aufeinandertreffen in der Bundesliga nicht alle Tage gibt, müssen Schaaf und Allofs nun schon seit Tagen die aufgeregten Fragen der Journalisten beantworten: Wie wird man aufeinander zugehen? Stimmt es, dass das Verhältnis seit dem Wechsel getrübt ist? Hat man in den vergangenen Tagen miteinander telefoniert? Wird Allofs bei einem Wolfsburger Tor jubeln? Besucht er die Bremer Mannschaft in der Kabine? Und viele, viele mehr. Da trifft es sich gut, dass sich Schaaf und Allofs schon zu gemeinsamen Bremer Zeiten vor allem durch zwei Charaktereigenschaften auszeichneten: Ruhe und Gelassenheit.

Und so bemühen sie sich denn dann auch – getrennt voneinander – darum, der Partie ein wenig mehr den Anstrich von Normalität zu geben. "Klar macht mein Wechsel die Partie zu einem interessanten Spiel und man kann sehr viele Konflikte erwarten, aber die wird es nicht geben", sagte Allofs in Wolfsburg. Noch entspannter zeigte sich der in Bremen zurückgelassene Schaaf: "Das ist sicherlich eine besondere Situation. Aber ich glaube, wir mit der Mannschaft sind erstmal sehr auf unsere Aufgaben ausgerichtet, was den Fußball angeht und darauf auch konzentriert. Es bleibt für uns trotzdem eine Partie Wolfsburg gegen Werder Bremen." Na dann, alles ganz normal also. Und übrigens: Klaus Allofs hat angekündigrt, sich bei einem Treffer für Wolfsburg in angemessener und zurückhaltender Form zu freuen – und nein: Miteinander telefoniert haben die beiden seit fast einer Woche nicht mehr.

Vorfreude auf das Frankenderby

DFB-Pokal Achtelfinale: 1. FC Nürnberg - SpVgg Greuther Fürth am Dienstag (20.12.2011) im easyCredit-Stadion in Nürnberg (Mittelfranken). Nürnberger Torwart Raphael Schäfer (r) und sein Mannschaftskollege Timothy Chandler (M) können den Kopfballtreffer zum 0:1 vom Fürther Edgar Prib nicht verhindern. (Foto: David Ebener dpa/lby)
Schmerzhafte Niederlage: Das letzte "Frankenderby" verlor der "Club" - Fürths Prib war der glückliche TorschützeBild: picture-alliance/dpa

Alles andere als "nur" ein Spiel ist dagegen die Partie der SpVgg Greuther Fürth gegen den 1. FC Nürnberg. Vielmehr ist diese Paarung in Deutschland die Mutter aller Derbys – auch wenn das die Fans von Borussia Dortmund und Schalke 04 nicht gerne hören werden. Bereits zum 255. Mal seit 1902 treffen die beiden Clubs, deren Stadien noch nicht einmal zehn Kilometer voneinander entfernt liegen, aufeinander. Zum ersten Mal allerdings in der Bundesliga – noch dazu unter sportlich eher unbefriedigenden Voraussetzungen. Es ist ein echtes Kellerduell zwischen dem 17. und dem 15. der aktuellen Tabellle. Trotzdem ist die Vorfreude auf das "Frankenderby" groß: "Das sind Festtage, die man braucht für die tägliche Arbeit und für die Motivation", meint Nürnbergs Trainer Dieter Hecking. Der Club-Coach hat dabei mit seiner Mannschaft etwas gut zu machen: Das 254. Derby – im DFB-Pokal-Achtelfinale – haben die Nürnberger im vergangenen Dezember nämlich mit 0:1 vor heimischem Publikum gegen den damaligen Zweitligisten verloren.

Verfolgerduell auf Schalke

Und was steht sonst noch an? Während Tabellenführer Bayern München zu Hause gegen Hannover 96 antreten muss, treffen die Bayern-Verfolger Schalke und Eintracht Frankfurt im direkten Duell aufeinander. Auch Borussia Dortmund hat keine leichte Aufgabe: Der BVB reist zum heimstarken FSV Mainz 05. Abgeschlossen wird die Runde – wie schon häufiger nach Europapokalwochen – mit drei Sonntagspartien: Der SC Freiburg empfängt den VfB Stuttgart, 1899 Hoffenheim spielt gegen Bayer Leverkusen und Schlusslicht FC Augsburg hat Borussia Mönchengladbach zu Gast.