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Hammarskjölds Tod wird untersucht

10. September 2013

Eine internationale Kommission aus Juristen ist überzeugt, dass Hammarskjölds Maschine 1961 abgeschossen wurde. Sie vermutet Hinweise auf die Umstände des Flugzeugabsturzes in den Archiven des US-Geheimdienstes NSA.

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Um 1960: Der schwedische Statatsmann Dag Hammarskjöld (1905-1961), Generalsekretär der Vereinten Nationen, bei einem Besuch in London
UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld im Jahr 1960Bild: Central Press/Getty Images

Die von der schwedischen Hammarskjöld-Stiftung eingesetzte Kommission hat eine neue Untersuchung des bis heute ungeklärten Falls gefordert. Es gebe "überzeugende Beweise" dafür, dass die verunglückte Douglas DC-6 des UN-Generalsekretärs abgeschossen worden sei.

Hammarskjöld, ein schwedischer Diplomat, der 1953 zum UN-Generalsekretär gewählt worden war, hatte sich auf einer Vermittlungsmission zum Bürgerkrieg im Kongo befunden, als sein Flugzeug am 18. September 1961 über dem Gebiet des heutigen Sambia im südlichen Afrika abstürzte. 15 Menschen starben damals sofort, der einzige Überlebende des Unglücks erlag einige Tage später seinen Verletzungen.

Neue Hinweise aus den Archiven der NSA

Die von der Hammarskjöld-Stiftung eingesetzte Kommission befragte nun unter anderem neu aufgetauchte Augenzeugen, die ein zweites Flugzeug gesehen haben wollen, dass in der fraglichen Nacht auf die DC-6 geschossen habe.

Angesichts der weltweiten Überwachungsaktivitäten der USA zur fraglichen Zeit sei es außerdem "höchstwahrscheinlich", so der Bericht, dass der Funkverkehr in der Absturzregion am 17. und 18. September von der National Security Agency (NSA) und möglicherweise dem Auslandsgeheimdienst CIA mitgehört worden sei. Entsprechende Aufzeichnungen könnten "potenziell abschließende Hinweise" darauf geben, was mit der Maschine Hammarskjölds kurz vor dem Absturz geschehen sei.

Auf diesem Bild vom 19. September 1961 laufen Suchende zwischen den verstreut liegenden Wrackteilen der Douglas DC-6B, mit der Dag Hammarskjöld reiste.
Absturzstelle von Hammarskjölds Flugzeug in SambiaBild: picture alliance/AP Photo

Bislang hatte die Kommission unter dem Vorsitzenden Stephen Sedley, einem pensionierten britischen Richter, aber keinen Erfolg bei der NSA. Die US-Behörde verweist darauf, dass die angefragten Dokumente als "streng geheim" eingestuft sind. Dagegen sei jedoch Beschwerde eingelegt worden, da es nach Auffassung der Kommission eine 50-Jahres-Frist für die Geheimhaltung gibt.

Hammarskjöld kam im Alter von 56 Jahren ums Leben. Er ist der einzige UN-Generalsekretär, der während seiner Amtszeit starb und der bislang einzige Mensch, der posthum den Friedensnobelpreis bekam. Die gemeinnützige Hammarskjöld-Stiftung in Uppsala fördert gemäß Stiftungszweck "im Geiste Dag Hammarskjölds die Entwicklung speziell im globalen Süden".

de/sti (dpa/afp/kna)