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Daimler schlägt sich besser als gedacht

16. Oktober 2020

Im zweiten Quartal hatte Corona noch für tiefrote Zahlen bei Daimler gesorgt, nun überrascht der Autobauer mit Resultaten weit über den Erwartungen. Bei Porsche und Volkswagen geht es aufwärts.

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Deutschland Eröffnung der "Factory 56" von Mercedes in Sindelfingen
Bild: picture-alliance/dpa/S. Stein

Nach dem Corona-Absturz im Sommer hat sich der Autobauer Daimler  mit deutlich besseren Zahlen als erwartet zurückgemeldet. Zwar bleibt die Unsicherheit, was die Pandemie in den kommenden Monaten noch anrichten könnte. Die Resultate des dritten Quartals zeigten aber, dass der eingeschlagene Weg der richtige sei, teilte der Konzern mit. Den Schwung werde man auch in die verbleibenden Wochen des Jahres mitnehmen können - immer vorausgesetzt, dass es zu keinen weiteren Corona-Lockdowns kommt.

Deren Auswirkungen hatten Daimler im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Für das dritte Quartal hatten zwar auch alle Branchenexperten wieder mit einem Gewinn gerechnet. Mit knapp 3,1 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern fällt der nun aber nicht nur höher aus als im Vorjahr (2,7 Milliarden Euro), sondern auch gut eine Milliarde höher als von Branchenexperten erwartet. Was auch der Grund dafür war, dass der Autobauer vorläufige Zahlen bereits am späten Donnerstagabend veröffentlichte. Eigentlich steht die Bilanz für das dritte Quartal erst am Freitag kommender Woche an.

Jahresprognose überarbeiten

Bis dahin will Finanzchef Harald Wilhelm nun auch die Prognose für das gesamte Jahr 2020 noch einmal überarbeiten. Bisher geht Daimler davon aus, bei Absatz, Umsatz und Vorsteuerergebnis unter den Vorjahreswerten zu landen - weitere wirtschaftliche Erholung und das Ausbleiben einer weiteren größeren Infektionswelle in den wichtigsten Märkten  schon eingepreist.

Porsche Taycan Produktionsstart
Porsche Taycan - Verkleidung zur Hälfte weggelassen, damit der E-Antrieb sichtbar wirdBild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Dass das dritte Quartal deutlich besser lief als erwartet, führt Wilhelm auf mehrere Faktoren zurück: So habe sich der Markt schneller erholt als gedacht. Vor allem im September hätten sich die Geschäfte stark entwickelt. Dazu wirkten sich die strikte Disziplin bei den Kosten und die übrigen Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz aus.

"Die Resultate des dritten Quartals reflektieren eine sehr starke Leistung und beweisen, dass wir bei der Absenkung der Gewinnschwelle auf dem richtigen Weg sind", sagte Wilhelm. Gleichzeitig habe man die Chancen genutzt, die sich aus der Erholung der Märkte ergeben hätten.

Porsche mit steigenden Verkaufszahlen

Auch der Sportwagenbauer Porsche macht bei den Verkaufszahlen Boden gut und holt den Rückstand gegenüber dem Vorjahr langsam auf. Weltweit wurden in den ersten drei Quartalen 2020 genau 191.547 Fahrzeuge an Kunden übergeben, wie Porsche am Freitag mitteilte. Das war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar immer noch ein Minus, das allerdings mit fünf Prozent nur noch knapp halb so groß ausfiel wie im Sommer.

Vertriebschef Detlev von Platen sprach von "robusten" Zahlen. "Der chinesische Markt hat sich nach dem Lockdown schnell wieder erholt, auch steigt die Nachfrage in anderen Märkten wieder deutlich an - all das hat zu diesem Ergebnis wesentlich beigetragen", sagte er. Auch dass die Zahl der eingehenden Aufträge nach wie vor steige, stimme optimistisch.

VW-Konzern arbeitet sich aus Tief

Das Geschäft des gesamten VW-Konzerns,  zu dem auch Porsche gehört, scheint nach dem Corona-Einbruch langsam wieder Tritt zu fassen. Im September nahmen die Auslieferungen des weltgrößten Autoherstellers im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent auf 933.600 Fahrzeuge zu, nachdem es im August noch ein Minus von 6,6 Prozent gegeben hatte.

Wie Volkswagen am Freitag berichtete, verliefen die ersten drei Quartale aber insgesamt deutlich schlechter: Alle Marken wurden von Januar bis September 18,7 Prozent weniger Neuwagen los als 2019, das dritte Quartal selbst ging mit einem Minus von 1,1 Prozent zu Ende. Ein wesentlicher Grund ist der Nachfragerückgang infolge der Pandemie, viele Menschen sind weiterhin vorsichtig mit größeren Neuanschaffungen.

ul/dk (dpa)