Das Flugzeug, das Trump nicht will

Die fliegende Kommandozentrale des US-Präsidenten ist das vielleicht bekannteste Flugzeug der Welt. Aber der designierte Präsident Donald Trump will den Bau der nächsten Generation der Air Force One verhindern.

Der erste fliegende Präsident

Bescheidene Wurzeln: 1910 unternahm der ex-Präsident Theodore Roosevelt (links) in St. Louis einen Kurzflug in einem Wright Flyer, dem ersten motorisierten Luftfahrzeug, das schwerer als Luft war. Der Begriff Air Force One bezieht sich übrigens nicht auf einen spezifischen Flugzeug(typ); Es ist die Bezeichnung der Flugsicherung für jedes Flugzeug mit dem Präsidenten an Bord.
Mit dem "Dixie Clipper" nach Europa

Franklin D. Roosevelt war der erste amerikanische Präsident, der sich im Amt in die Lüfte schwang. Und zwar mit einem Flugboot namens Dixie Clipper. Die Boeing 314 brachte ihn 1943 in drei Etappen über insgesamt 8851 Kilometer zur Geheimkonferenz der Anti-Hitler-Koalition in Casablanca, wo er mit Winston Churchill und Charles de Gaulle die weitere Kriegsführung besprach.
Die "Heilige Kuh"

Das erste für einen US-Präsidenten modifizierte Flugzeug war eine Douglas C-54 Skymaster. Die viermotorige Maschine brachte nicht nur Franklin D. Roosevelt im Februar 1945 zur Konferenz von Yalta, sondern bildete drei Jahre später das Rückgrat der Alliierten Luftbrücke in Berlin. Zur Ausstattung der Heiligen Kuh gehörte ein Radiotelefon, ein Schlafbereich und sogar ein einziehbarer Lift.
Wappenvogel als Nase

1947 ersetzte Präsident Harry S. Truman die Heilige Kuh mit einer Douglas DC-6 Liftmaster, Spitzname "The Independence". Die Nase der nach Truman's Heimatstadt im US-Staat Missouri benannten Maschine war einem Weißkopfseeadler, dem Wappenvogel der USA, nachempfunden. Die Independence hatte eine Reichweite von 4812 Kilometern, eine Höchstgeschwindigkeit von 496 km/h und eine Länge von 31 Metern.
Das Innenleben

Die modifizierten Boeings 747-200B von heute haben Platz für 76 Passagiere und 26 Crewmitglieder. Vom Kommunikationsraum im Oberdeck kann der Präsident sogar einen Nuklearschlag einleiten. Die 386 Kilometer Kabel sind vor elektromagnetischen Störungen geschützt.
Die Air Force One im Düsenzeitalter

Ab den 1960ern flogen Präsidenten regelmäßig zu Staatsbesuchen um die Welt. So auch Richard Nixon, der 1972 als erstes US-Oberhaupt die Volksrepublik China besuchte. Die weltbekannten Markenzeichen der Air Force One - die blau-weiße Hülle, der Schriftzug UNITED STATES OF AMERICA quer über dem Rumpf und die US-Flagge auf dem Heck - gab übrigens First Lady Jackie Kennedy in Auftrag.
Johnson schwört Amtseid im Flieger

Stunden nach John F. Kennedys Ermordung in Dallas am 22. November 1963 wurde Vizepräsident Lyndon B. Johnson an Bord der Air Force One der 36. Präsident der Vereinigten Staaten. Die Boeing 707 brachte Kennedys Leiche nach Washington, und Johnson nach seinem Staatsbegräbnis zehn Jahre später zurück in seinen Heimatstaat Texas. Mit der gleichen Maschine hatte Johnson US-Truppen in Vietnam besucht.
1972 - 1990: Boeing 707 (SAM 27000)

Unter Präsident Nixon wurde SAM 26000 durch SAM 27000 ersetzt, die bis zur Einführung der Jumbojets 1990 als Air Force One diente. Als SAM (Special Air Mission) wird der Transport des Präsidenten und seines Stabs durch die US-Luftwaffe bezeichnet. Heute ist SAM 27000 als Museumsflieger in der Ronald Reagan Präsidentschafts-Bücherei im kalifornischen Simi Valley zu sehen.
Fliegendes Krisenzentrum

Air Force One ist kein gewöhnlicher Regierungsflieger. Wie von seinem Büro im Weißen Haus kann der amerikanische Präsident an Bord überall auf der Welt die Geschicke der USA steuern. Deshalb wird die Präsidentenmaschine auch das "fliegende Oval Office" genannt. Hier berät sich Präsident George W. Bush am 11. September 2001 mit zwei Mitarbeitern auf dem Flug von Nebraska nach Washington, D.C.
1990 bis heute: Boeing 747 Jumbojet

Nach fast 30 Jahren wurden die beiden Boeing 707 durch zwei 747 VC25s (SAM 28000 und SAM 29000) ersetzt. 371 Quadratmeter Nutzfläche bieten Platz für eine eigene Präsidenten-Unterkunft samt Fitnessgeräten, Büroräume sowie Ruhezonen für Mitarbeiter, Presse und Crew. Die vom Militär mit allerlei Sonderausstattung versehen Jumbojets dienten allen Präsidenten ab H.W. Bush bis einschließlich Obama.
Der weltgrößte Frachtlieger

Während die Air Force One ein Symbol für politische Macht ist, steht die Antonov An-225 für logistische Rekordleistungen. Mit 88,4 m Spannweite, 84 m Länge und 905 Quadratmetern Tragflügelfläche ist die Antonov das größte Frachtflugzeug der Welt. Das Angebot von Antonov, eine billigere Air Force One zu bauen, dürfte eher ein Joke gewesen sein.
Eine fliegende Festung

Mittlerweile sind die beiden Jumbojets ein Vierteljahrhundert im Einsatz. Zur Ausstattung gehören auch abhörsichere Telefone und Computersysteme sowie zwei Bordküchen, die 100 Personen gleichzeitig versorgen können. Bei einem maximalen Startgewicht von 378 Tonnen kann die 747 den Präsidenten von Washington bis nach Tokio bringen. Hier unterhält sich Obama am 3. April 2009 an Bord mit Mitarbeitern.
Air Force One der Zukunft?

Läuft alles nach Plan, werden SAM 28000 and SAM 29000 im Jahr 2023 durch zwei Boeing 747-8 ersetzt. Die zukünftige Präsidentenmaschine wird mehr als doppelt so lang und mehr als drei Mal so schnell sein wie Franklin D. Roosevelt's Dixie Clipper. Allerdings forderte Donald Trump den Autrag zu annullieren, da die Kosten von "mehr als $4 Milliarden" Dollar "außer Kontrolle" seien.

Der erste fliegende Präsident

Bescheidene Wurzeln: 1910 unternahm der ex-Präsident Theodore Roosevelt (links) in St. Louis einen Kurzflug in einem Wright Flyer, dem ersten motorisierten Luftfahrzeug, das schwerer als Luft war. Der Begriff Air Force One bezieht sich übrigens nicht auf einen spezifischen Flugzeug(typ); Es ist die Bezeichnung der Flugsicherung für jedes Flugzeug mit dem Präsidenten an Bord.
Mit dem "Dixie Clipper" nach Europa

Franklin D. Roosevelt war der erste amerikanische Präsident, der sich im Amt in die Lüfte schwang. Und zwar mit einem Flugboot namens Dixie Clipper. Die Boeing 314 brachte ihn 1943 in drei Etappen über insgesamt 8851 Kilometer zur Geheimkonferenz der Anti-Hitler-Koalition in Casablanca, wo er mit Winston Churchill und Charles de Gaulle die weitere Kriegsführung besprach.
Die "Heilige Kuh"

Das erste für einen US-Präsidenten modifizierte Flugzeug war eine Douglas C-54 Skymaster. Die viermotorige Maschine brachte nicht nur Franklin D. Roosevelt im Februar 1945 zur Konferenz von Yalta, sondern bildete drei Jahre später das Rückgrat der Alliierten Luftbrücke in Berlin. Zur Ausstattung der Heiligen Kuh gehörte ein Radiotelefon, ein Schlafbereich und sogar ein einziehbarer Lift.
Wappenvogel als Nase

1947 ersetzte Präsident Harry S. Truman die Heilige Kuh mit einer Douglas DC-6 Liftmaster, Spitzname "The Independence". Die Nase der nach Truman's Heimatstadt im US-Staat Missouri benannten Maschine war einem Weißkopfseeadler, dem Wappenvogel der USA, nachempfunden. Die Independence hatte eine Reichweite von 4812 Kilometern, eine Höchstgeschwindigkeit von 496 km/h und eine Länge von 31 Metern.
Das Innenleben

Die modifizierten Boeings 747-200B von heute haben Platz für 76 Passagiere und 26 Crewmitglieder. Vom Kommunikationsraum im Oberdeck kann der Präsident sogar einen Nuklearschlag einleiten. Die 386 Kilometer Kabel sind vor elektromagnetischen Störungen geschützt.
Die Air Force One im Düsenzeitalter

Ab den 1960ern flogen Präsidenten regelmäßig zu Staatsbesuchen um die Welt. So auch Richard Nixon, der 1972 als erstes US-Oberhaupt die Volksrepublik China besuchte. Die weltbekannten Markenzeichen der Air Force One - die blau-weiße Hülle, der Schriftzug UNITED STATES OF AMERICA quer über dem Rumpf und die US-Flagge auf dem Heck - gab übrigens First Lady Jackie Kennedy in Auftrag.
Johnson schwört Amtseid im Flieger

Stunden nach John F. Kennedys Ermordung in Dallas am 22. November 1963 wurde Vizepräsident Lyndon B. Johnson an Bord der Air Force One der 36. Präsident der Vereinigten Staaten. Die Boeing 707 brachte Kennedys Leiche nach Washington, und Johnson nach seinem Staatsbegräbnis zehn Jahre später zurück in seinen Heimatstaat Texas. Mit der gleichen Maschine hatte Johnson US-Truppen in Vietnam besucht.
1972 - 1990: Boeing 707 (SAM 27000)

Unter Präsident Nixon wurde SAM 26000 durch SAM 27000 ersetzt, die bis zur Einführung der Jumbojets 1990 als Air Force One diente. Als SAM (Special Air Mission) wird der Transport des Präsidenten und seines Stabs durch die US-Luftwaffe bezeichnet. Heute ist SAM 27000 als Museumsflieger in der Ronald Reagan Präsidentschafts-Bücherei im kalifornischen Simi Valley zu sehen.
Fliegendes Krisenzentrum

Air Force One ist kein gewöhnlicher Regierungsflieger. Wie von seinem Büro im Weißen Haus kann der amerikanische Präsident an Bord überall auf der Welt die Geschicke der USA steuern. Deshalb wird die Präsidentenmaschine auch das "fliegende Oval Office" genannt. Hier berät sich Präsident George W. Bush am 11. September 2001 mit zwei Mitarbeitern auf dem Flug von Nebraska nach Washington, D.C.
1990 bis heute: Boeing 747 Jumbojet

Nach fast 30 Jahren wurden die beiden Boeing 707 durch zwei 747 VC25s (SAM 28000 und SAM 29000) ersetzt. 371 Quadratmeter Nutzfläche bieten Platz für eine eigene Präsidenten-Unterkunft samt Fitnessgeräten, Büroräume sowie Ruhezonen für Mitarbeiter, Presse und Crew. Die vom Militär mit allerlei Sonderausstattung versehen Jumbojets dienten allen Präsidenten ab H.W. Bush bis einschließlich Obama.
Der weltgrößte Frachtlieger

Während die Air Force One ein Symbol für politische Macht ist, steht die Antonov An-225 für logistische Rekordleistungen. Mit 88,4 m Spannweite, 84 m Länge und 905 Quadratmetern Tragflügelfläche ist die Antonov das größte Frachtflugzeug der Welt. Das Angebot von Antonov, eine billigere Air Force One zu bauen, dürfte eher ein Joke gewesen sein.
Eine fliegende Festung

Mittlerweile sind die beiden Jumbojets ein Vierteljahrhundert im Einsatz. Zur Ausstattung gehören auch abhörsichere Telefone und Computersysteme sowie zwei Bordküchen, die 100 Personen gleichzeitig versorgen können. Bei einem maximalen Startgewicht von 378 Tonnen kann die 747 den Präsidenten von Washington bis nach Tokio bringen. Hier unterhält sich Obama am 3. April 2009 an Bord mit Mitarbeitern.
Air Force One der Zukunft?

Läuft alles nach Plan, werden SAM 28000 and SAM 29000 im Jahr 2023 durch zwei Boeing 747-8 ersetzt. Die zukünftige Präsidentenmaschine wird mehr als doppelt so lang und mehr als drei Mal so schnell sein wie Franklin D. Roosevelt's Dixie Clipper. Allerdings forderte Donald Trump den Autrag zu annullieren, da die Kosten von "mehr als $4 Milliarden" Dollar "außer Kontrolle" seien.

Datum 09.12.2016
Anzahl Bilder 13
Autorin/Autor Benjamin Bathke
Schlagwörter Air Force One, Luftfahrt, USA, geschichte, Boeing
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