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"Das Plus auch spüren"

11. Februar 2012

Bundesarbeitsministerin von der Leyen hat spürbare Lohnerhöhungen für die Beschäftigten in Deutschland gefordert. Die Zeit der Lohnzurückhaltung sei vorbei, so die CDU-Politikerin.

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Ursula von der Leyen (Foto: dapd)
Bild: dapd

"In den letzten Jahren haben wir in Deutschland gemeinsam fleißig gearbeitet und Lohnzurückhaltung geübt, damit wir gut aus der Krise kommen." Nun fahre die deutsche Wirtschaft ordentliche Gewinne ein. "Jetzt müssen die Arbeitnehmer daran beteiligt werden, und sie müssen das Plus auch spüren", sagte Ursula von der Leyen der Zeitung "Bild am Sonntag". Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales mahnte, das Lohnplus dürfe nicht gleich von den Preissteigerungen aufgefressen werden. Die konkrete Höhe allerdings sei Sache der Tarifpartner. Die Jahresinflationsrate in Deutschland lag zuletzt bei 2,1 Prozent.

"Volle Auftragsbücher"

Skeptisch reagierte die Ministerin auf das Argument der Arbeitgeber, dass sich das Wachstum in Deutschland abschwäche. "Auch wenn es international Risiken für die Konjunktur gibt, die harten Daten in Deutschland weisen auf einen weiter soliden Arbeitsmarkt und volle Auftragsbücher hin", betonte von der Leyen. "Das Grundversprechen der sozialen Marktwirtschaft lautet: Wenn alle fleißig mitarbeiten, werden alle am Erfolg und Wohlstand beteiligt."

Zugleich machte sich die CDU-Politikerin für eine gerechte Bezahlung aller Arbeitnehmer stark: "Mein Gerechtigkeitsgefühl sagt: In einer so reichen Gesellschaft wie in Deutschland muss auch ein Geringqualifizierter, der Vollzeit arbeitet, zumindest seinen eigenen Lebensunterhalt verdienen."

+ 6,5 % !

In dieser Woche hatten führende deutsche Gewerkschaften ihre Lohnforderungen für die anstehende Tarifrunde verkündet: Die IG Metall verlangt bis zu 6,5 Prozent höhere Löhne für die mehr als dreieinhalb Millionen Beschäftigten der Branche. Ebenfalls ein Plus von 6,5 Prozent will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für rund zwei Millionen Beschäftigte bei Bund und Kommunen. Die Arbeitgeber lehnten die Forderungen als zu hoch ab.

wa/re (dpa, rtr)