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Die Gewinner des Metal Battle

Silke Wünsch5. August 2016

27 Metalbands aus der ganzen Welt haben sich beim Wacken Open Air (W:O:A) "gebattled". Der Nachwuchswettbewerb ist entschieden. Die Siegerband kommt aus Südafrika: Zombies ate my Girlfriend.

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Wacken Open Air 2016, Sieger des Metal Battle: Zombies ate my Girlfriend (Foto: S. Wünsch)
Bild: DW/S. Wünsch

Wacken Open Air – Metal Battle 2016

Das Gebrüll war groß, als die Sieger feststanden. Im Wackener Pressezelt hatten sich alle teilnehmenden Bands versammelt und feierten lautstark - zusammen mit den Gewinnern. Zombies ate my Girlfriend ist eine fünfköpfige Band aus Kapstadt. Sie haben sich erst 2012 gegründet. Der Name ist aus reinem Spaß entstanden. Denn wie Zombies sehen die fünf nicht aus, auch nicht unbedingt wie knallharte Metaller - eher wie ganz normale Jungs. Im vergangenen Jahr haben sie mit ihrem Melodic Death Metal den Award als beste Metalband Südafrikas erhalten. Die erste EP "Patient Zero" mit vier Songs kam schon kurz nach der Bandgründung, letztes Jahr brachten sie das erste Album "Retroside" heraus. Neulinge beim Battle sind sie nicht ganz: 2013 waren die Zombies schon mal beim südafrikanischen Vorentscheid dabei. Doch erst dieses Jahr wurden sie nach Wacken eingeladen. Ihr Preisgeld: 5000 Euro für die Bandkasse, dazu noch Musikinstrumente und ein Gitarrenverstärker. Im nächsten Jahr soll eine neue Platte kommen, einige Songs sind schon in Arbeit.

Platz zwei geht an die kanadische Band Profaner. Die fünf lustigen Jungs erinnern ein wenig an die Zwerge aus "Herr der Ringe". Doch die Musik ist ganz und gar nicht zwergenhaft: Aggressiver und schneller Thrash Metal trifft auf kraftvollen Death Metal. Profaner sind angetreten, um den kanadischen Titel zu verteidigen. Denn letztes Jahr haben die Kollegen von Vesperia den Battle gewonnen.

Wacken Open Air 2016 Die Kanadier Profaner (Foto: S. Wünsch)
Die Kanadier Profaner bei der SiegerehrungBild: DW/S. Wünsch

Der dritte Platz geht nach Island. Die Band Auðn spielt Atmospheric Black Metal - das passt zu Island wie die Faust aufs Auge. In ihrer Musik steckt Islands Seele - der weite Himmel, die langen Winternächte, die Kälte, aber auch die Schönheit des Landes. Standesgemäß wurde die Band bei der Siegerehrung mit dem Schlachtruf der isländischen Fußballfans gefeiert: "Huh!"

Wacken Open Air 2016, Auðn aus Island (Foto: S. Wünsch
Auðn aus Island haben sich auf den dritten Platz erst mal eine Runde Bier gegönntBild: DW/S. Wünsch

Den vierten Preis gewann die deutsche Band Syndemic. Die symphatischen Hamburger hatten es kaum fassen können, als sie im Juli die nationale Ausscheidung in Deutschland gewonnen hatten. Mit ihrer Mischung aus modernem und klassischem Style konnten sie die Wackener Jury auch überzeugen. Unter den Fittichen des Produzenten Eike Freese - der auch schon mit Deep Purple gearbeitet hat - ist 2013 ihr erstes Album "For Those in Desperation" entstanden.

Platz 5 schließlich ging an die österreichische Band Pain Is - mit ihrem selbsternannten "Pain Core". Bassistin MaC ist die einzige Frau unter den Gewinnern des Metal Battle.

Wacken Open Air 2016 deutsche Band Syndemic (Foto: S. Wünsch)
Die deutschen Viertplatzierten Syndemic kommen aus HamburgBild: DW/S. Wünsch

Es gibt keine Verlierer

Für diejenigen, die leer ausgegangen sind, ist die Reise nach Wacken auf keinen Fall umsonst gewesen. Die meisten der teilnehmenden Bands haben sich schon kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Die karibische Band Lynchpin hüpfte fröhlich zwischen den Siegern herum und gratulierte, andere stießen mit Bier an und feierten die große, neue Familie, die sich in diesen Tagen in Wacken zusammengefunden hat. Für viele Bands aus anderen Kontinenten ist der Wacken Metal Battle die erste Gelegenheit, sich vor einem internationalen Publikum zu präsentieren, sich mit anderen Bands zu vernetzen und schließlich auch zu sehen: Man muss sich nicht voreinander verstecken. Auch viele Wacken-Fans waren von der Qualität der Wettbewerber positiv überrascht - am Mittwoch und Donnerstag feierten sie die jeweils 20 Minuten dauernden Auftritte der Bands lautstark und headbangend.

Wacken Open Air 2016, Pain Is aus Österreich (Foto: S. Wünsch)
Pain Is aus Österreich - mit Frau am BassBild: DW/S. Wünsch

Die einzige Band, die wirklich geknickt sein dürfte, ist das Trio Elemental aus Indien. Ihre Maschine konnte in Bombay aufgrund von Unwettern nicht starten, und so konnten die drei Musiker zum Battle nicht antreten. Das Wackener Pressezelt erzitterte noch einmal, als alle Anwesenden die Inder symbolisch grüßten. Mit Applaus und Pommesgabel.

DW ist Medienpartner des Metal Battles. Die Gewinner-Portäts werden in den kommenden PopXport-Sendungen laufen.