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De Gea wehrt sich gegen Vorwürfe

10. Juni 2016

Ein angeblicher Sex-Skandal um Torhüter David De Gea stört die Vorbereitung von Titelverteidiger Spanien. Der Keeper wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe. Für seinen Platz im Team hat das bisher keine Konsequenzen.

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Frankreich UEFA EURO 2016 Spanischer Torhüter David De Gea
Bild: picture-alliance/dpa/EFE/E. Naranjo

Ein spanisches Online-Portal hatte die Vorwürfe kurz vor dem Eröffnungsspiel der UEFA Euro 2016 in die Öffentlichkeit gebracht. Nationaltorhüter David de Gea soll vor vier Jahren eine Sex-Party arrangiert haben, auf der es zu sexuellen Übergriffen gegen zwei Frauen gekommen sein soll. Der 25 Jahre alte Schlussmann von Manchester United wies die Anschuldigungen entrüstet zurück.

"Das ist eine Lüge!", versicherte De Gea am Freitagabend und behauptete: "Ich war genauso überrascht wie alle anderen." Die Affäre werde ihn "nur stärker" machen, ergänzte er und betonte: "Wer mich gut kennt, der weiß, dass das nicht wahr ist." Seine Familie nehme die ganze Angelegenheit sehr gelassen hin, gab er noch zu verstehen, "das Ganze", schloss er, "ist nun in den Händen meiner Anwälte."

Keine unmittelbaren Konsequenzen

Medienberichte, wonach De Gea noch vor dem ersten Gruppenspiel der Spanier am Montag gegen Tschechien aus dem Kader gestrichen werden soll, bestätigten sich nicht - ganz im Gegenteil: Als wäre nichts gewesen, marschierte De Gea am Abend auf den Trainingsplatz. Doch die Ruhe im spanischen EM-Quartier auf der Ile de Ré vor der französischen Westküste ist erst einmal dahin.

Die spanische Polizei bestätigte der Tageszeitung El Pais, dass wegen des Vorfalls aus dem Jahr 2012 gegen De Gea und seinen damaligen U21-Nationalmannschaftskollegen Iker Muniain vom spanischen Erstligisten Athletic Bilbao ermittelt wird. Zuvor hatte das Nachrichtenportal eldiario.es von dem Skandal berichtet und einen Polizeibericht veröffentlicht. Demnach habe De Gea mit dem Porno-Produzenten "Torbe" die Party organisiert, an der De Gea selbst aber nicht teilgenommen haben soll.

Zeugenaussage soll De Gea belasten

Ausgelöst wurde der Eklat im spanischen Lager durch die Aussage einer geschützten Zeugin im Prozess gegen Ignacio Allende Fernández alias "Torbe" vom 3. Juni 2015. Torbe ist zurzeit wegen diverser Delikte angeklagt und sitzt in Untersuchungshaft. Laut Darstellung der nach Polizeiauffassung "sehr glaubwürdigen" Zeugin sei sie im Jahr 2012 von De Gea und "Torbe" mit viel Geld in eine luxuriöse Hotelsuite in Madrid gelockt worden, wo eine andere Frau und zwei Fußballer - einer von ihnen Muniain - auf sie gewartet hätten. Nachdem sie die sexuellen Wünsche dieser Fußballer nach eigenen Angaben erzwungenermaßen erfüllt hatte, seien die beiden Frauen unter Druck gesetzt worden, über die Vorkommnisse zu schweigen.

De Gea hatte bislang beste Karten, erstmals als Nummer eins in ein großes Turnier zu starten und Stammkeeper Iker Casillas zu verdrängen. Nun könnte am Montag wie schon bei den EM-Triumphen 2008 und 2012 sowie beim WM-Titel 2010 das nationale Heiligtum "San Iker" doch wieder zwischen den Pfosten stehen.

jk/to (sid,dpa)