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DEB-Team verspielt letzte PlayOff-Chance

10. Mai 2015

Das deutsche Eishockey-Nationalteam verliert bei der WM in Tschechien gegen die Gastgeber und kann damit nicht mehr das Viertelfinale erreichen. Jetzt gilt es, den Abstieg zu vermeiden.

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Tschechien Eishockey WM Deutschland vs. Tschechien
Bild: Reuters/D. W. Cerny

Alles gegeben, nichts gewonnen: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat ihre letzte Chance auf das WM-Viertelfinale verspielt. Das Team von Bundestrainer Pat Cortina verlor am Sonntag gegen Gastgeber Tschechien trotz zweimaliger Führung und einer couragierten Leistung 2:4 (1:1, 1:2, 0:1) und kann damit die K.o.-Runde nicht mehr erreichen.

Stattdessen muss die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) im letzten Gruppenspiel am Montag (16.15 Uhr MESZ) gegen Österreich noch einen Punkt holen, um ganz sicher den Abstieg zu vermeiden. "Es ist sehr bitter", sagte Stürmer Patrick Reimer, "wir haben alles gegeben, aber vielleicht den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht."

Das DEB-Team in Führung gebracht hatten vor 17.383 Zuschauern Daniel Pietta nach einer feinen Einzelleistung (8. Minute) und Kapitän Michael Wolf nach starker Vorarbeit von NHL-Profi Tobias Rieder (24.). Doch die Tschechen schlugen schnell zurück und gewannen durch Treffer von Michal Vondrka (14.), Petr Koukal (26.), Jacub Voracek (28.) und NHL-Altstar Jaromir Jagr (56.).

Ein Punkt gegen Österreich Pflicht

Die Partie gegen Österreich dürfte für Bundestrainer Cortina ein Abschiedsspiel sein. Sein auslaufender Vertrag wird nach der WM sehr wahrscheinlich nicht verlängert. Durch den verpassten Viertelfinal-Einzug hat seine Mannschaft auch keine Chance mehr, auf Weltranglistenplatz elf zu klettern und damit das Heimrecht beim Olympia-Qualifikationsturnier im September zu erlangen. Damit sind die Sorgen des DEB größer geworden, nach Sotschi 2014 zum zweiten Mal in Folge Olympische Winterspiele sportlich zu verpassen.

Die deutschen Spieler ließen sich von der von frenetischen Tschechien-Fans aufgeheizten Stimmung nicht beeindrucken. Im Gegenteil: Die erste Führung hätte durchaus höher ausfallen können, Rieder (4.), Patrick Hager (5.) und Thomas Oppenheimer (11.) vergaben schon vor dem 1:0 gute Chancen. Der Rückstand war für den WM-Gastgeber jedoch ein Weckruf. Danach fuhr der Weltranglistenfünfte einen Angriff nach dem nächsten auf das deutsche Tor. Goalie Timo Pielmeier erwischte jedoch einen guten Tag, seine Vorderleute sorgten zudem mit Kontern für Entlastung.

Oldie Jagr mit Schlägerei

Tschechien Eishockey WM Deutschland vs. Tschechien
Kein Respekt vor dem Alter: Jaromi Jagr inmitten einer Rangelei mit Matthias Plachta (l.) und Moritz Müller (r.)Bild: Reuters/D. W. Cerny

Auch im Mitteldrittel blieb die deutsche Mannschaft, bei der Routinier Christoph Ullmann nach drei Spielen Pause wieder mitwirken durfte, bei Tempogegenstößen gefährlich. Der Lohn war die erneute Führung durch Wolfs 52. Länderspieltor. Doch wieder ließ der Ausgleich der Tschechen nicht lange auf sich warten. Als dann Kai Hospelt eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte, geriet das Cortina-Team in Unterzahl erstmals in Rückstand.

Oldie Jagr drehte nun auf und lieferte sich zudem ohne Helm einen Innenfight mit Justin Krueger. Dafür musste der Stürmer der Floria Panthers zum Abkühlen für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Fans feierten ihren Nationalhelden dennoch immer wieder mit Sprechchören. Im Schlussdrittel hatte Pielmeier Glück, als Voracek innerhalb weniger Sekunden zweimal den Pfosten traf (55.), ehe Jagr für die Entscheidung sorgte.

to/ck (sid, dpa)