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Degenkolb gewinnt Vuelta-Schlussetappe

Calle Kops (dpa)13. September 2015

Dem deutschen Top-Sprinter John Degenkolb glückt im letzten Anlauf der erhoffte Tagessieg bei der 70. Spanien-Rundfahrt. Den Gesamtsieg sichert sich indes ein Italiener.

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John Degenkolb auf der 11. Etappe der Vuelta (Foto: picture-alliance/Augenklick/Roth)
Radprofi John Degenkolb auf der 11. Etappe der VueltaBild: picture-alliance/Augenklick/Roth

Die 70. Vuelta begann für das Astana-Team mit einem Betrugsversuch und endete mit dem ersten großen Rundfahrtsieg des italienischen Radprofis Fabio Aru. Mit einem fulminanten Endspurt auf der vorletzten Vuelta-Etappe fuhr der 25 Jahre alte Sarde den Niederländer Tom Dumoulin noch aus dem Roten Trikot. Ein erfolgreiches Ende nahm die Spanien-Rundfahrt auch für John Degenkolb, der im Finale doch noch eine Etappe gewann. Der Deutsche verwies im Ziel der 21. Etappe nach 97,8 Kilometern den Niederländer Danny van Poppel im Schlussspurt in Madrid auf den zweiten Platz. Mit dem insgesamt zehnten Vuelta-Etappensieg seiner Karriere empfahl sich Degenkolb für die Straßen-WM in 14 Tagen im US-amerikanischen Richmond.

Nach Rang zwei beim diesjährigen Giro d'Italia hinter einem überragenden Alberto Contador stand Aru erstmals bei einer großen Rundfahrt ganz oben. "Diesen Erfolg verdanke ich meinen Team-Kollegen. Sie waren phänomenal. Zu Beginn hatten wir hier große Schwierigkeiten, aber wir haben hart gearbeitet und sind als Einheit aufgetreten", sagte Aru, nachdem er am Samstag noch die große Wende geschafft hatte und Dumoulin sogar noch ganz vom Podium stieß.

Aru nutzt Nibalis Disqualifikation

Fabio Aru (l.), Nairo Quintana (r.) und Rafal Majka (2.v.l.) in Aktion (Foto: JAIME REINA/AFP/Getty Images)
Aru (l.) macht auf der vorletzten Etappe den Sieg klarBild: Getty Images/AFP/J. Reina

Arus umstrittenes Astana-Team hatte vor drei Wochen einen glatten Fehlstart hingelegt. Der ursprüngliche Kapitän Vincenzo Nibali musste frühzeitig die Heimreise antreten, nachdem ihn die Jury disqualifiziert hatte. Der Tour-de-France-Sieger von 2014 hatte sich bei einem Aufstieg am Mannschafts-Wagen festgehalten - und musste die Koffer packen. Auf der 19. Etappe soll auch Aru kurz unerlaubten Anschub erhalten haben - eine Sanktion fand allerdings nicht statt.

In der Hierarchie des Teams, das nach zahlreichen Dopingvergehen und Ungereimtheiten 2014 erst im zweiten Anlauf und höchst umstritten die WorldTour-Lizenz erhalten hatte, war nach Nibalis "Ausfall" der Weg frei für Aru. Der schmale Kletterspezialist fand aber zunächst kein Rezept gegen den starken Zeitfahrer und Degenkolb-Teamkollegen Dumoulin. Der Niederländer hielt fast mühelos mit den Hochgebirgs-Spezialisten mit. Am vorletzten Tag war es mit der Dumoulin-Herrlichkeit aber vorbei und Arus große Stunde schlug. Mit Hilfe seiner Teamkollegen konnte er sich an der vorletzten von vier Steigungen in der Sierra von Madrid entscheidend absetzen und seinem Triumph entgegenfahren. Der Spanier Ruben Plaza hatte sich den Tagessieg als Solist gesichert.