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Delta-Variante dominiert jetzt in Deutschland

8. Juli 2021

Die Delta-Variante des Coronavirus gilt als besonders ansteckend. Sie beherrscht jetzt auch in Deutschland das Infektionsgeschehen. Die Fallzahlen gingen leicht nach oben.

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Bildergalerie über die Varianten des neuen Coronavirus
Bild: Christian Ohde/imago images

Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, gehen inzwischen 59 Prozent aller Ansteckungen mit dem Coronavirus in Deutschland auf die Delta-Variante zurück. Der Anteil der zuvor vorherrschenden Alpha-Variante beträgt demnach nur noch 33 Prozent. Alpha wird derzeit also nur noch in jeder dritten Probe nachgewiesen.

Sowohl die Alpha- als auch die Delta-Variante des Coronavirus  werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "besorgniserregend" eingestuft. Die ebenfalls als "besorgniserregend" geltenden Varianten Beta und Gamma breiten sich nach Erkenntnissen des RKI in Deutschland bisher kaum aus. Der Anteil beider Varianten lag demnach in den vergangenen Wochen konstant bei rund einem Prozent.

Wie gut wirken die Impfstoffe gegen die neue Variante?

Die zuerst in Indien nachgewiesene Delta-Variante ist ansteckender als die Ursprungsform des Coronavirus. Befürchtet wird, dass sie auch die Wirksamkeit der verfügbaren Corona-Impfstoffe beeinträchtigen könnte.

Deutschland | Coronavirus | Impfstoff Johnson & Johnson
Noch ist nicht ganz klar, wie wirksam eine Impfung vor der Delta-Variante schütztBild: Ying Tang/NurPhoto/picture alliance

Am Montag hatte das RKI unter Verweis auf die Ergebnisse verschiedener Modellszenarien zur Ausbreitung der Delta-Variante erklärt, dass die Impfkampagne mit hoher Intensität weitergeführt werden sollte. Als Zielmarken für eine Herdenimmunität wurden eine Impfquote von 85 Prozent bei den Zwölf- bis 59-Jährigen und von 90 Prozent bei den Menschen ab 60 Jahren genannt. Bislang haben mehr als 57 Prozent der Menschen in Deutschland eine erste Impfdosis erhalten, rund 40 Prozent sind vollständig geimpft.

Das Impftempo in Deutschland hat nach Angaben des Robert Koch-Instituts zuletzt etwas nachgelassen. So seien in der vergangenen Woche bis einschließlich Sonntag durchschnittlich 710.100 Dosen pro Tag verabreicht worden, heißt es im RKI-Situationsbericht. In der Vorwoche seien es 800.500 Dosen pro Tag gewesen.

Inzidenz steigt wieder leicht

Unterdessen meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland mit 970 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden etwas mehr Fälle als in der Vorwoche. Vor einer Woche hatte der Wert bei 892 Ansteckungen gelegen, wie das RKI mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde mit bundesweit 5,2 angegeben. Am Mittwoch hatte sie bei 5,1 gelegen. Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 31 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 63 Tote gewesen.

Einreise wieder möglich

Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl liegt über der Schwelle von 1. So gab das RKI den sogenannten 7-Tage-R-Wert am Donnerstag mit 1,09 an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 109 weitere Menschen anstecken. Am Mittwoch lag dieser Wert noch bei 1,01. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Der R-Wert lag über viele Wochen deutlich unter 1, stieg aber zuletzt relativ kontinuierlich an. Experten zufolge könnte das an der Verbreitung der ansteckenderen Delta-Variante und an Lockerungen der Corona-Beschränkungen liegen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.733 519 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.632 500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.141.

haz/AL/kle (afp, dpa)