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Kuba: Zahlreiche Demonstranten festgenommen

10. August 2015

Bei Protesten gegen die Annäherung zwischen Kuba und den USA sind in Havanna etwa 90 Demonstranten vorübergehend festgenommen worden. Darunter viele Anhänger der Oppositionsgruppe "Damen in Weiß".

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Archivbild, Damen in Weiß Kuba Protest (Foto: AP)
Bild: AP

Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, nahmen Polizisten die Teilnehmer eines Protestmarsches der "Damen in Weiß" fest. Die "Damen in Weiß" sind eine Gruppe kubanischer Frauen, die sich für die Beachtung der Menschenrechte in ihrem Heimatland einsetzen. Die Anführerin dieser Gruppe, Berta Soler, sagte der AFP am Telefon, dass sie, ihr Mann Angel Moya und alle übrigen nach viereinhalb Stunden in Gewahrsam freigelassen worden seien.

Menschenrechtsverletzungen müssen aufhören

Die Protestaktion hatte sich gegen die diplomatische Annäherung der USA an das kommunistische Kuba gerichtet. Einige Teilnehmer trugen Masken mit dem Konterfei von US-Präsident Barack Obama. Dieser sei "verantwortlich für das, was derzeit in Kuba geschehe", sagte Moya vor den Demonstranten.

Soler sagte, Obama müsse "der kubanischen Regierung Bedingungen stellen, damit die Menschenrechtsverletzungen aufhören". Zugleich bemängelte die Oppositionsführerin, dass US-Außenminister John Kerry im Rahmen seines bevorstehenden Besuches in Kuba keine Gespräche mit Vertretern der kubanischen Zivilgesellschaft plane. Kerry will am Freitag die US-Botschaft in Havanna offiziell wiedereröffnen. Es ist der erste Kuba-Besuch eines US-Außenministers seit 1945.

Diplomatische Beziehungen neu aufgenommen

Kuba und die USA hatten nach mehr als 50 Jahren Eiszeit im Juli ihre diplomatischen Beziehungen neu aufgenommen. Die Interessenvertretungen der beiden langjährigen Erzfeinde im jeweils anderen Land erhielten wieder offiziell den Status von Botschaften. Die Wiedereröffnung der Botschaften war der bisherige Höhepunkt der Annäherung, die Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro im Dezember offiziell eingeleitet hatten.

Mitte Januar lockerte Obama bereits einige Handels- und Reisebeschränkungen, außerdem ließ er Kuba von der US-Terrorliste streichen.

elst/kle (afp, efe)