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"mousesports" beim Dreamhack

Jey Lo-Giudice27. Januar 2016

Sie haben 18 Mal den deutschen Meistertitel geholt und spielen international ganz oben mit. Die DW hat die eSports-Profis von "mousesports" bei der Dreamhack Leipzig begleitet. Wie schlagen sich die Favoriten?

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Deutschland Dreamhack Leipzig 2016 Timo "Spiidi" Richter
Timo "Spiidi" Richter von "mousesports"Bild: DW/J. Lo-Giudice

Dreamhack – größte LAN-Party Deutschlands

In der Messehalle in Leipzig ist es komplett dunkel. Die einzige Lichtquelle sind die flackernden Bildschirme der Hobby-Spieler, die sich erbitterte Counter-Strike-Duelle liefern. Auf der größten LAN-Party Deutschlands, die am letzten Wochenende in Leipzig statt fand, haben nur Personen über 18 Jahren Zutritt. Mehr als 1000 Computer-Plätze fasst die Arena. Einige weitere tausend Menschen kommen einfach, um zuzuschauen.

Denn bei der Dreamhack, einem der größten Gaming-Events weltweit, geht es vor allem um eSports. Viele der Besucher sind hier, um ihre Idole aus Twitch und Youtube einmal hautnah zu erleben. Als der YouTuber und Gamer "PietSmiet" die Halle betritt, stürzen sich mehrere Besucher auf ihn und wollen unbedingt ein Selfie. Mit seinen Let's Plays hat "PietSmiet" mehr als zwei Millionen Abonnenten auf Youtube gesammelt.

"mousesports" als Favorit

Deutschland Dreamhack Leipzig 2016 Zuschauer
Bis zu drei Tage nonstop spielen Besucher auf der "Dreamhack" - und schlafen sogar in der HalleBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Neben den LAN-Partys ist die Dreamhack auch Austragungsort für professionelle eSports-Turniere. In Counter-Strike: Global Offensive (CS:GO) und StarCraft 2 wird unter acht professionellen eSports-Team der Gewinner ermittelt - es geht um insgesamt 100.000 Euro Preisgeld. Mit dabei ist das Team von "mousesports", das bereits 18 Mal den Titel in der ESL-Meisterschaft der Counter-Strike-Serie geholt hat und als Favorit in das Turnier geht.

Timo "Spiidi" Richter ist für den früheren Ansager Fatih "gob b" Dayik in das Team von "mousesports" aufgerückt und nimmt eine Schlüsselrolle ein. Der 20-Jährige kommt aus Bayern und spielte zuvor nur in Amateur-Teams - 2014 wurde er von "mousesports" entdeckt. "Wenn man in kleineren Teams heraussticht, bekommt man Angebote. Dann geht es zu Turnieren und eins kommt zum anderen. Das ist wie in jeder anderen Sportart auch", erzählt Timo. Wie andere Sportler brauche man Disziplin, den eisernen Willen und nicht zuletzt auch Talent, um bei den großen eSports-Turnieren erfolgreich zu sein. Für Siege sollen "Spiidi" und sein Team auch bei der Dreamhack sorgen.

Enttäuschung im Viertelfinale

Deutschland Dreamhack Leipzig 2016 Team mousesports
"mousesports" während des Viertelfinals auf der DreamhackBild: DW/J. Lo-Giudice

Im entscheidenden Viertelfinalspiel treten "mousesports" gegen das US-amerikanische Team "dignitas" an. Mit sehr guten Einzelleistungen sichern sich "dignitas" frühe Rundensiege und gehen schnell in Führung, die Amerikaner dominieren das Spiel. Die Spieler von "mousesports" nutzen ihre taktischen Pausen, um ihre Strategie noch einmal zu überdenken und das Spiel doch noch für sich zu entscheiden. Nach einer atemberaubenden Partie müssen sich "mousesports" allerdings in Runde 29 geschlagen geben. Vor allem der herausragende "dignitas"-Spieler "Rubino" hat "mousesports" zu schaffen gemacht. Er schaltete allein drei "mousesports"-Spieler gekonnt aus.

"Wir haben sehr viele Fehler gemacht und daran müssen wir arbeiten", sagt Spieler Chris "Chris J" de Jong nach dem Spiel. Die "mousesports"-Truppe ist sichtlich enttäuscht, am Ende haben sie beim Turnier nur den sechsten Platz gemacht und sind weit hinter den Erwartungen der Fans zurück geblieben. "Wir freuen uns über jede Unterstützung und wir haben sehr wohl gemerkt, dass wir hier die größte Anzahl an Fans hatten. Umso schwieriger ist es, wenn man ein Spiel verliert und im Turnier ausscheidet", sagt Chris de Jong.

Nächste Chance in Katowice

Deutschland Dreamhack Leipzig 2016 Zuschauer
Die Zuschauer in Leipzig drückten dem überwiegend deutschen Team die DaumenBild: DW/J. Lo-Giudice

Auch Timo "Spiidi" Richter gibt sich kämpferisch: "Ich will mit den Besten mithalten und dabei bleiben. Allein die Chance zu bekommen, bei diesen Turnieren mitzumachen, ist schon was." Die nächste Möglichkeit, ihre Fans wieder jubeln zu lassen, kommt für "mousesports" schon in knapp fünf Wochen. Anfang März finden in Katowice, Polen, die "Intel Extreme Masters" statt, die als Weltmeisterschaften für CS:GO gelten. Vor zehntausenden Zuschauern in der Arena und Millionen am Livestream auf Twitch.tv geht es für Timo "Spiidi" Richter und seine Teamkollegen dann wieder um einen internationalen Titel.