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Der Irak kommt nicht zur Ruhe

13. Juli 2013

Im nordirakischen Kirkuk hat ein Selbstmordattentäter in einem vollbesetzten Café mindestens 38 Menschen mit in den Tod gerissen. Landesweit wurden bei neuer Gewalt mehr als 60 Menschen getötet.

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Ein Polizist inspiziert das durch die Explosion zerstörte Café
Viele Tote bei Anschlägen im IrakBild: Reuters/Ako Rasheed

Bei dem Attentat in Kirkuk wurden 25 weitere Personen verletzt, wie die Polizei mitteilte. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

Kirkuk liegt in einem ölreichen Gebiet. Um den Status der Stadt streiten sich seit Jahren die schiitisch geführte Regierung in Bagdad und die Kurden, die Kirkuk ihrer Autonomen Region Kurdistan im Norden des Irak einverleiben wollen.

Vor dem Anschlag auf das Café waren bereits bei der Explosion einer Autobombe vor einem schiitischen Schrein in Dudschail, rund 65 Kilometer nördlich von Bagdad, zehn Menschen getötet worden. 13 Personen starben bei weiteren Angriffen im Norden des Landes, darunter allein sieben, die einem Selbstmordattentäter in Mossul zum Opfer fielen.

Tödlicher Anschlag im Irak

Mehr als 700 Tote im Juni

Der Irak sieht sich seit Beginn des Jahres einer Welle der Gewalt ausgesetzt. Die sunnitischen Aufständischen fühlen sich von der schiitischen Mehrheit unterdrückt und versuchen, die Spannungen zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen zu erhöhen. Allein im Juni wurden mindestens 761 Menschen bei Anschlägen im ganzen Land getötet.

Angesichts der wachsenden Zahl von Anschlägen hatte der Leiter der UN-Menschenrechtsmission im Irak, Franceso Motta, zuletzt vor einem Bürgerkrieg gewarnt. Der Irak stehe am "Scheideweg", sagte er. Der politische Stillstand in Bagdad, die Rivalität zwischen Sunniten und Schiiten und äußere Einflüsse wie etwa der Bürgerkrieg in Syrien gefährdeten die Stabilität des Landes, mahnte der UN-Experte. Die Gefahr sei groß, dass die Lage vollends außer Kontrolle gerate.

gri/ml (dpa, rtr, afp)