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Erfolg der Jungen

27. Juni 2010

Deutschland besiegt England im WM-Achtelfinale souverän mit 4:1, ein Erfolg vor allem der jungen Generation. Dieser Mannschaft gehört die Zukunft, meint Deutsche Welle-Sportredakteur Arnulf Boettcher.

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Bild: DW

Die deutsche Nationalmannschaft darf weiter vom vierten WM-Titel träumen. Das junge Team setzte sich in einer denkwürdigen Partie im Achtelfinale von Bloemfontein gegen England klar mit 4:1 durch.

Mannschaft hielt Druck stand

Der Sieg ist vor allem der jungen Generation zu verdanken um die U 21-Europameister Mesut Özil, Manuel Neuer und Sami Khedira sowie den Senkrechtstarter Thomas Müller. Die jüngste deutsche WM-Mannschaft seit 76 Jahren hielt dem großen Druck stand, war im Klassiker deutlich besser und zeigte modernen Fußball. Für die überforderten Engländer war dagegen das Achtelfinale zu Recht Endstation. Zahlreiche Topstars bilden eben nicht unbedingt eine Mannschaft. Deutschland hingegen funktionierte ohne Weltklassespieler als Team.

Abwehr wackelte

Die deutsche Mannschaft mit ihren vielen Spielern mit ausländischen Wurzeln ist auf dem richtigen Weg. Sie hat sich nach dem guten Auftakt gegen Australien durch die Niederlage gegen Serbien nicht aus dem Konzept bringen lassen. Gegen Ghana, ebenfalls Viertelfinalist, hat sie sich durchgekämpft und nun gegen England wieder befreit aufgespielt. Natürlich glänzte nicht alles in der DFB-Auswahl. Der offensive Bereich sah zwar recht gut aus. Die Defensive jedoch wackelte manchmal bedenklich. So machten Torhüter Neuer und Verteidiger Jerome Boateng beim 1:2 eine unglückliche Figur. Auch fehlte nach dem Gegentreffer ein echter Führungsspieler: Özil, Bastian Schweinsteiger und Kapitän Philipp Lahm ließen durch unerwartete Ballverluste vermehrt englische Chancen zu. Und nur eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters verhinderte den Ausgleich. Erst nach einem herausragenden Konter über Özil und Müller war die Partie dann endgültig entschieden.

Löws Verdienst

Der Erfolg ist auch ein Verdienst des Bundestrainers: Joachim Löws Spieler überraschen mit einem für deutsche Teams so untypischen Kombinationsfußball. Zu wünschen ist jedenfalls, dass Löw nach einem möglichen Viertelfinal-Aus nicht zurücktritt. Ganz gleich, was noch passiert: Diese Mannschaft ist entwicklungsfähig, ihr gehört die Zukunft. Und man muss sich keine Sorgen um den deutschen Fußball machen.

Autor: Arnulf Boettcher
Redaktion: Stefan Nestler