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Der Schwarzwald – Wälder, Torten, Traditionen

Anne Termèche2. September 2012

Besucher lieben den Schwarzwald meist für seine dunklen Wälder, tiefe Schluchten, den Schinken und die Bollenhüte. Eins davon gibt es allerdings nur sehr selten.

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Nebel hängt zwischen den Wäldern im Münstertal im Schwarzwald (Foto: AP)
Bezaubernd: Das Münstertal bei FreiburgBild: AP

Erstmals im Jahr 868 wurde die Region "Svarzwald" genannt, als sich noch kaum jemand in das urwaldartige Gebiet hineintraute. Damals wuchsen viele Buchen in den Wäldern. Heute sind es zu 80 Prozent Fichten. Die Menschen lebten hier als Waldbauern und vom Erzbergbau. Mit der ersten Postkutschenlinie durch den Wald kamen Mitte des 18. Jahrhunderts die ersten Touristen – und machten den Schwarzwald bald weltberühmt.

Schwarzwald # 26.02.2011 # Hin & weg

Der Schwarzwald steht für Natur. Im Süden des Schwarzwalds lockt Baden-Württembergs höchster Berg, der Feldberg. 1493 Metern ist er hoch. Oben wartet – bei gutem Wetter – ein Blick über den Hochschwarzwald bis zu den Alpen. Im Winter tummeln sich hier Skifahrer, Langläufer, Rodler, Snowboarder und Schneeschuhwanderer. Im Sommer sind die Wanderer dran. 20.000 Kilometer markierte Wege schlängeln sich durch Wälder und über Höhen.

Ein Stündchen Autofahrt bergab liegt Freiburg – keine Metropole, aber mit etwas über 200.000 Einwohnern eine hübsche, quirlige Universitätsstadt mit dem einzigen gotischen Münster, das auch wirklich im Mittelalter vollendet wurde. Freiburger nennen es den "schönsten Turm der Christenheit" und nur wenige Besucher widersprechen. Freiburg gilt als die deutsche Stadt mit den meisten Sonnenstunden. Wenn es zu heiß wird, helfen die vielen kleinen "Bächle", die durch die Stadt laufen. Vorsicht: Wer aus Versehen hinein tritt, muss dem Volksmund nach eine Freiburgerin heiraten.

Die Empfehlung: Schwarzwald # 26.02.2011 # Hin & weg

Das 100 Kilometer nördlich gelegene Baden-Baden punktet mit Glamour. Bäderarchitektur und nicht zuletzt das Casino machten die Kurstadt lange zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt in Europa und der Welt. Könige, Kaiser und Künstler gingen hier ein und aus. Im Kurpark, ganz in der Nähe des Casinos, setzt heute das Museum Frieder Burda mit viel beachteten Ausstellungen einen modernen Akzent.

Baden-Württemberg ist aber auch ein Land der Genießer – und der Schwarzwald tut sich dabei besonders hervor. Zum Essen ist man in den vielen rustikalen Landgasthäusern bestens aufgehoben. Feinschmecker schwelgen in den Sternerestaurants von Baiersbronn. Kulinarische Versuchungen lauern jedoch überall - etwa in Form von Schwarzwälder Schinken, Obstbränden und der berühmten Schwarzwälder Kirschtorte.

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Viele Traditionen im Schwarzwald haben scheinbar mühelos den Sprung vom Gestern ins Heute geschafft und werden selbstbewusst und mit Freude gelebt. Wie etwa das Tragen von Trachten. Auch das macht den Charme der Region und ihrer Bewohner aus. Wobei ausgerechnet die berühmten Bollenhüte nie wirklich verbreitet waren. Der breitkrempige Strohhut mit den 14 farbigen, kreuzförmig angeordneten Bollen aus Wolle wurde eigentlich nur in drei Dörfern des Gutach-Tals getragen, bevor sie vor allem durch Heimat-Filme berühmt wurden.