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Versicherungskaufmann

6. Juli 2010

Versicherungsvertreter sind oft in einer besonderen Rolle: Man braucht sie zwar - und doch haben sie häufig einen schlechten Ruf. Einer, der seinen Berufsstand würdig vertritt ist Sebastian Gerygk.

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Sebastian Gerygk mit Familie (Foto: DW)
Sebastian Gerygk mit Familie

Sebastian Gerygk aus Mainz ist in der Versicherungsbranche tätig. Er bietet Finanzprodukte an und verkauft Versicherungen. Als gelernter Anwalt legt er besonderen Wert auf die juristische Seite der Transaktionen. Ein ganz normaler Arbeitstag beginnt bei ihm so: E-Mails checken und die Trends an den internationalen Finanzmärkten beobachten. Sein Arbeitstag ist zweigeteilt: Morgens bereitet sich Gerygk auf die Gespräche mit den Kunden vor, nachmittags besucht er sie.

Ein Versicherungsvertreter, der gut zuhören kann

Multitasking: Sebastian Gerygk macht seine Arbeit und derzeit auch den Haushalt (Foto: DW)
Multitasking: Sebastian Gerygk macht seine Arbeit und derzeit auch den HaushaltBild: DW

Sebastian Gerygk hat sich das Vertrauen seiner Kunden erarbeitet. "Sie kaufen nicht nur die Produkte und das war's. Wir bleiben in Kontakt. Meine Kunden kommen auf mich zu und fragen um Rat, wenn es ein Problem gibt oder sie Fragen haben. Dieser Service ist bei mir umsonst.“ Dass er seine Kunden gut berät, spricht sich herum, sagt Gerygk und das sei schließlich die beste Werbung.

Die meisten Kunden verdienen zum ersten Mal gutes Geld

Die meisten Kunden von Sebastian Gerygk sind so um die 30. Der Grund: In diesem Alter verdienen die meisten Kunden gutes Geld, machen sich Gedanken, wie sie es anlegen wollen: Eigentum erwerben, Lebensversicherungen abschließen, ein Haus bauen oder sich selbständig machen. An diesem Punkt ist Gerygks Rat gefragt: "Menschen, die anfangen zu arbeiten und erstmals gutes Geld verdienen, brauchen Konzepte und Pläne für ihre Geldanlagen. Ich helfe ihnen, ihr Geld zusammenzuhalten - mittel- und langfristig. Ich berate sie bei ihren Anlagestrategien, bei welcher Bank sie die günstigsten Zinsen kriegen, wie viel sie zurückzahlen und in welchem Zeitrahmen.“

Eine ganz neue Rolle

Sebastian Gerygk mit Familie (Foto: DW)
Sebastian Gerygk mit FamilieBild: DW

Der Ehemann und Familienvater hat auch privat eine Glückssträhne. Seine Familie hat jüngst Zuwachs bekommen. Jetzt sind sie zu viert daheim. Sebastian hat extra Vaterschaftsurlaub genommen und passt zuhause auf die beiden Kleinen auf, damit seine Frau die letzte Etappe ihres Medizinstudiums beenden kann. Sebastian Gerygk hat dadurch dazugelernt: Er ist im Haushalt zum Multitasker geworden. In der Küche präsentiert er nicht ohne Stolz zwei noch ofenwarme Vollkornbrote und dazu die kleinen Brötchen, die seine ältere Tochter so gerne mag. "Für mich ist das eine sehr schöne Erfahrung, weil ich es sehr genieße, mit meinen Kindern zu sein. Morgens mache ich immer das Frühstück, dann wechsle ich die Windeln, ziehe die Große an, mache ihr die Frühstücksdose für den Kindergarten fertig." Danach heißt es: schmutzige Wäsche waschen. Zwischendurch kommt auch seine Frau noch einmal nach Hause, weil sie das Baby stillt.

Shakespeare und Mozart

Gerygk liebt klassische Musik und ist begeisterter Leser philosophischer Werke. Auserdem verehrt er Shakespeare und schaufelt sich, wo er kann, Zeit frei, um seiner Frau vorzulesen. Seitdem er Familie hat, hat sich seine Einstellung zum Thema Bildungs- und Gesundheitssystem gewandelt. Für ihn ist das nun die Grundlage für die Chancen auf ein erfülltes Leben der nächsten Generation. Aber vor allem ist sich Gerygk bewusst, dass es den meisten Menschen in Deutschland gut geht: "Es ist hier nicht so schlecht, wie die meisten immer sagen. Also Kopf hoch und dankbar sein, für das, was man hat!“

Autorin: Thelma Mwadzaya
Redaktion: Birgit Görtz