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Deutsch-griechisches Jugendwerk gegründet

12. September 2014

Historisch belastet und nicht ganz frei von Spannungen sind die Beziehungen zwischen Deutschen und Griechen. Mit der Gründung eines gemeinsamen Jugendwerks soll sich das nun verbessern.

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Gauck und Papoulias (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Wir sind bereit, unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten, ohne dabei die Vergangenheit aus dem Blick zu verlieren - eine Vergangenheit, in der Deutsche während des Nationalsozialismus schweres Leid über Griechenland gebracht haben", sagte Bundespräsident Joachim Gauck anlässlich der Unterzeichnung einer Absichtserklärung im Schloss Bellevue.

Griechische Reparationsforderungen

Er hatte im März Griechenland besucht und sich für die Gründung des Jugendwerks eingesetzt. Dabei hatte er ein klares Bekenntnis zur Verantwortung Deutschlands für die Besatzungszeit abgelegt und die Angehörigen der Opfer um Verzeihung gebeten. Der Staatsbesuch war von massiven Forderungen Griechenlands nach Milliarden-Entschädigungen für Verbrechen der Nazis begleitet worden.

Sein griechischer Kollege Karolos Papoulias (Artikelbild links) erneuerte diese Forderung jetzt bei seinem Besuch in Berlin nicht. "Es gibt Vieles, was uns belastet, aber auch Positives, und das wollen wir hervorheben", sagte er. Gleichwohl sprach er sich für eine gemeinsame europäische Lösung der drängenden Asyl- und Flüchtlingsprobleme aus.

Ein "Zukunftsfonds" soll zusätzlich helfen

Ebenso wie der Jugendaustausch soll auch ein deutsch-griechischer "Zukunftsfonds" die Beziehungen beider Länder verbessern helfen. Der mit einer Million Euro pro Jahr ausgestattete Fonds soll nach den Worten Gaucks die wissenschaftliche Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte fördern und Kontakte etwa zu Opfergemeinden und jüdischen Einrichtungen in Griechenland herstellen.

Gauck hob hervor, die Einrichtung des Jugendwerks sei "kein außenpolitisches Alltagsgeschäft". Bislang bestehen nur zwei weitere Jugendwerke: ein Deutsch-Französisches und ein Deutsch-Polnisches. Diese sollen zu Verständnis und Aussöhnung zwischen den Nachbarländern beitragen.

uh/gmf (dpa,afp)