Deutsch-Lateinamerikanischer Mediendialog | Lateinamerika | DW | 07.04.2012
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Lateinamerika

Deutsch-Lateinamerikanischer Mediendialog

Wie stellen deutsche Medien Lateinamerika dar und umgekehrt? Deutsche und lateinamerikanische Journalisten diskutierten über die gegenseitige Wahrnehmung und die Beziehungen zwischen Lateinamerika und Europa.

Nur unter Polizeischutz konnte Daniel Coronell an dem Mediendialog teilnehmen, den DW Akademie, Auswärtiges Amt und die kolumbianische Medienstiftung FNPI im November in Cartagena organisiert hatten. Damit stand der kolumbianische TV-Journalist beispielhaft für die schwierige Situation der Journalisten in Lateinamerika.

Die Bedrohung für Journalisten, so die einhellige Meinung der Teilnehmer, komme heute mit Ausnahme Kubas nicht mehr von autoritären Regimes, sondern von illegalen, bewaffneten Gruppen, insbesondere der Drogenmafia. Deutsche Lateinamerika-Korrespondenten wie Peter Burghardt (Süddeutsche Zeitung) oder Jens Glüsing (Der Spiegel) stellten fest, dass es trotz des Wirtschaftsbooms in Lateinamerika und des gesteigerten Augenmerks der deutschen Außenpolitik auf die Region schwierig sei, längere Reportagen und Hintergrundberichte in deutschen Medien zu platzieren.

12.2010 DW-AKADEMIE Medienentwicklung Lateinamerika Kolumbien Mediendialog 01

Eliane Cantanhede aus Brasilien und Enrique Arosemena aus Ecuador

Umgekehrt, so berichteten Eliane Cantanhede (Folha de Sao Paolo, Brasilien) und Pablo Gazzolo (La Tercera, Chile), leisten sich selbst große lateinamerikanische Medien kaum Auslandskorrespondenten. Zugleich gewinne in der Auslandsberichterstattung Asien, insbesondere China, zunehmend Vorrang gegenüber Europa. Die Teilnehmer des Mediendialogs waren sich einig, dass die lateinamerikanischen Länder offenbar ihre Beziehungen in wirtschaftlicher, politischer und kultureller Hinsicht untereinander zu verstärkten, während Europa und vor allem die USA in der Region an Gewicht verlören.

"Der Mediendialog ist eine einmalige Gelegenheit zur Begegnung von Journalisten aus zwei Regionen", resümiert DW Akademie Projektmanager Matthias Kopp, der der den Austausch in Cartagena gemeinsam mit der von Nobelpreisgewinner Gabriel Garcia Marquez gegründeten Medienstiftung FNPI gestaltet hat. "Unbelastet vom aktuellen Tagesgeschäft konnte über Themen gesprochen werden, die beide Seiten beschäftigen: der Einfluss von Social Media, der Umgang der Politiker mit den Medien und die Notwendigkeit über den Tellerrand zu blicken, um die eigene Lage besser zu verstehen. Besonders wichtig sind natürlich auch die persönlichen Kontakte, die bei einem solchen Treffen geknüpft werden."

  • Datum 07.04.2012
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