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Gut gerüstet

13. September 2011

Eine Show der Superlative: Diese Woche beginnt die Internationale Automobilausstellung IAA in Frankfurt am Main. Die deutschen Hersteller fühlen sich gut gerüstet - sie wollen über 40 Weltpremieren präsentieren.

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Volkswagen 'Up' (Foto: dpa)
Soll auf der IAA zu sehen sein: Volkswagens City-Flitzer 'Up'Bild: picture alliance / dpa

Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) auf dem Frankfurter Messegelände gilt als Leitmesse der Autoindustrie. Insgesamt mehr als 1000 Aussteller aus 32 Ländern werden vom 15. bis 25. September ihre Weltneuheiten präsentieren, darunter 75 Hersteller. Die Organisatoren erwarten offiziell mehr als 800.000 Besucher, so viele wie im Krisenjahr 2009. Schon vor der offiziellen Messeeröffnung - an diesem Dienstag (13.09.2011) und am Mittwoch - finden sogenannte Pressetage auf der IAA statt.

Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (Foto: IAA.de)
Optimistisch: VDA-Präsident Matthias WissmannBild: iaa.de

Der Weltautomobilmarkt werde im laufenden Jahr um sechs Prozent zulegen, sagt Matthias Wissmann, Präsident des VDA, des Verbandes der Autoindustrie. Trotz der Börsenturbulenzen der vergangenen Wochen bleibe die deutsche Autoindustrie optimistisch: "Wir sind so stark aufgestellt, dass wir auch mit unsicheren Zeiten zurechtzukommen." Das Wachstum im zweiten halben Jahr könne zwar etwas weniger dynamisch ausfallen als im ersten halben Jahr, "aber wir haben gegenwärtig keine Anzeichen dafür, dass es zu einer industrieweiten Rezession kommen könnte", meint Wissmann.

Neue Höchstwerte

Volkwagen 'Up' (Foto: dpa)
3,54 Meter Auto für unter 10.000 Euro: VW UpBild: picture alliance / dpa

In den ersten acht Monaten hat die deutsche Automobilindustrie knapp drei Millionen Pkw exportiert. Das war ein Plus von acht Prozent und neuer Höchstwert. Ein Drittel der Ausfuhren geht in die Eurozone, 30 Prozent in das übrige Europa, 15 Prozent nach Amerika und elf Prozent nach China. Im Inland stieg die Zahl der Neuzulassungen im August um 18 Prozent auf knapp 238.000 Einheiten, der Auftragseingang im Inland kletterte bis August um elf Prozent.

Im Gesamtjahr rechnet der VDA weiter mit mehr als 3,1 Millionen PKW-Neuzulassungen. Mittelfristig ist der Autoindustrie jedenfalls nicht bange - gerade wegen ihrer guten Exportaussichten: "Es spricht alles dafür, dass mittel- und langfristig die Märkte in den Schwellenländern weiter wachsen werden", so Wissmann." Wir haben in China gegenwärtig 30 Fahrzeuge auf 1000 Einwohner, in Deutschland 500, in Indien zwölf auf 100 Einwohner", da sei noch eine Menge Luft nach oben.

Fast 90 Weltpremieren

Das verhüllte Schaumstoff-Modell 'MUTE' (Foto: Richard Fuchs/DW)
Noch verhüllt: MUTE - ein Elektroauto der TU MünchenBild: DW

Auf der Internationalen Automobilausstellung werden 89 Weltpremieren vorgestellt, davon die Hälfte von deutschen Herstellern. Die Elektromobilität werde auf der IAA einen besonderen Stellenwert haben. Doch bis zur Serienreife dieser Fahrzeuge werde es wohl noch einige Jahre dauern, glaubt Wissmann: "Wir sehen einen Marathonlauf und keinen Sprint. Und es kommt nicht darauf an, wer als erster startet, sondern wer als erster ins Ziel kommt – mit einem seriösen, wirtschaftlich vernünftigen, effizienten und ökologisch anspruchsvollen Konzept."

Die von der Europäischen Union vorgegebenen Ziele zur Kohlendioxid-Reduzierung werde man bis 2015 erreichen, sagte Wissmann. Und generell treibe die Industrie ihre Entwicklung in vielerlei Hinsicht voran. Der Erfolg der deutschen Autoproduzenten zeige, dass sie mit ihrer Modellstrategie den Nerv der letzten Jahre getroffen hätten, meint Wissmann: "Bis zum Ende des Jahrzehnts können wir den Verbrennungsmotor weiter optimieren - um 20 bis 25 Prozent. Und wir stellen uns dem Thema der neuen Antriebe, weil wir genau wissen, dass wir nur mit einer Fächerstrategie verhindern, dass uns irgendwo in irgendeinem Zukunftssegment wichtige Wettbewerber eines Tages den Rang ablaufen können."

Autorin: Brigitte Scholtes
Redaktion: Rolf Wenkel