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Deutsche Bahn steigt aus politischem Sponsoring aus

11. März 2012

Zu Reklamezwecken hat sich die Deutsche Bahn jahrelang an Veranstaltungen beteiligt, die auch in Verbindung mit der Politik standen. Nach den Worten von Bahn-Chef Grube soll damit jetzt Schluss sein.

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Berlin/ Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Ruediger Grube, kommt am Mittwoch (11.01.12) in Berlin zum Wirtschaftsgipfel der Zeitung "Die Welt". Foto: Michael Gottschalk/dapd
Rüdiger GrubeBild: dapd

Als Konsequenz aus der Affäre um den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff steigt die Deutsche Bahn aus dem Sponsorengeschäft aus, das in Verbindung mit Politikern und politischen Veranstaltungen steht. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" an. Grube wörtlich: "Wir haben einen Führungsbeschluss gefasst: Wir beteiligen uns an all den Veranstaltungen und Arten von politischen Sponsorship nicht mehr. Dies ergibt sich nach der Wulff-Affäre als Konsequenz eindeutig."

Keine Vergünstigungen mehr für die Presse

Zugleich begründete Grube den Wegfall des bisherigen Rabatt-Systems für Pressevertreter, die bisher die Bahncard zur Hälfte des regulären Preises bekommen hatten. Diese Rabattierung unter anderem für Journalisten sei in dieser Form einfach nicht mehr zeitgemäß. Er habe das Thema schon länger in der Beobachtung gehabt. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, zu reagieren", betonte Grube.

Auf die Frage, ob die Maßnahmen eine Reaktion auf Schnäppchenjagden sei, die bereits umgangssprachlich als "wulffen" bezeichnet werden, meinte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn: "Ja, das hat den Stein des Anstoßes zum Schluss noch mal ausgelöst."

Die deutsche Bahn ist das größte Eisenbahnunternehmen in Mitteleuropa. Der Konzern mit Sitz in Berlin verfügt derzeit über ein Grundkapital von rund 2,15 Milliarden Euro. Die Bundesrepublik Deutschland ist Inhaber aller Anteile, die Deutsche Bahn ist also zu 100 Prozent in Staatsbesitz.

haz/wl (dpa, dapd)