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Deutsche Bank: Neue Strafzahlungen schmälern Gewinn

26. Juli 2023

Hohe Kosten für den Konzernumbau und Rechtsstreitigkeiten haben der Deutschen Bank im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang eingebrockt. Positiv wirkte sich hingegen ein überraschend starker Anstieg der Einnahmen aus.

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Deutsche Bank
Bild: Florian Gaul/greatif/picture alliance

Die Deutsche Bank  hat wegen Aufwendungen für ihren Umbau und Rechtsstreitigkeiten sowie einer höheren Risikovorsorge im zweiten Quartal deutlich weniger verdient.Deutschlands größtes Geldhaus  fuhr im zweiten Jahresviertel unter dem Strich und nach Anteilen Dritter einen Gewinn von 763 Millionen Euro ein nach einer Milliarde Euro vor Jahresfrist, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten allerdings einen noch größeren Gewinnrückgang auf im Schnitt 571 Millionen Euro befürchtet. "Wir sind im ersten Halbjahr 2023 erneut in allen Geschäftsbereichen dynamisch gewachsen", sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. "Damit sind wir auf einem guten Weg, unsere Ziele für 2025 zu erreichen." Zu Handelsbeginn in Frankfurt legte die Aktiezunächst zu, gab die Gewinne aber schnell wieder ab. .

Sewing: "Auf gutem Weg für Ziele 2025"

Erst am Dienstagabend hatte das Geldhaus angekündigt, 2023 für bis zu 450 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen zu wollen und damit - wie angekündigt - Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. So sollen 2023 durch Dividenden und Aktienrückkäufe insgesamt mehr als eine Milliarde Euro an die Anteilseigner ausgeschüttet werden, verglichen mit rund 700 Millionen Euro im Vorjahr. In den Jahren 2021 bis 2025 will die Deutsche Bank acht Milliarden Euro an Kapital zurückgeben.

Christian Sewing, Chef der Deutschen Bank vor Firmenlogo
Deutsche Bank-Chef Christian SewingBild: Ralph Orlowski/REUTERS

Im zweiten Quartal musste das Institut indes erst einmal hohe einmalige Aufwendungen verkraften. Für Rechtsfälle und den Umbau der Bank fielen insgesamt 655 Millionen Euro an. Ohne diese Kosten wäre der Vorsteuergewinn deutlich gestiegen, betonte die Bank. Das Geldhaus hatte im April angekündigt, weiter auf die Kostenbremse zu steigen und rund 800 Stellen abbauen zu wollen. Konzernchef Christian Sewing hatte damals das Einsparziel um 500 Millionen Euro auf 2,5 Milliarden Euro in die Höhe geschraubt. "Wir haben weitere konkrete Schritte identifiziert, um auf allen Ebenen noch effizienter zu werden", schrieb er nun in einem Brief an die Beschäftigten. "Dass dies auch mit harten Entscheidungen verbunden ist, ist mir bewusst. Aber wir bewegen uns in einem Umfeld mit deutlich steigenden Preisen."

Rückgang beim Investmentgeschäft

Die Konzernerträge stiegen im Quartal um elf Prozent auf 7,4 Milliarden Euro - "so viel wie in keinem zweiten Quartal seit 2016", hob Sewing hervor. Rund lief dabei das Geschäft der Unternehmensbank, die ihre Erträge um 25 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro steigern konnte. Besonders gut sei dabei das Geschäft mit kleineren Firmen gelaufen. Die Privatkundenbank konnte auch dank florierender Geschäfte in Deutschland zweistellig wachsen.

Weniger gut schlug sich dagegen die Investmentbank. Hier schrumpften die Erträge um elf Prozent. Im Gesamtjahr könnten die Erträge hier nun ebenfalls etwas sinken, hieß es in einer Präsentation. Das Geldhaus schraubte zudem die Risikovorsorge für Kreditausfälle im zweiten Quartal auf 401 (Vorjahresquartal: 233) Millionen Euro in die Höhe.

ul/hb (rtr, dpa)