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Politik

Deutsche in Hongkong festgenommen

15. November 2019

Am Rande der Demonstrationen in Hongkong sind zwei Deutsche festgenommen worden. Die beiden Männer hatten an einer nicht genehmigten Versammlung teilgenommen.

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Proteste in Hongkong
Sit-in auf den Straßen Hongkongs: Seit Tagen werden Teile der Stadt immer wieder blockiertBild: picture-alliance/AP Photo/A. Ibrahim

Nach Angaben der Polizei sind die beiden Männer 22 beziehungsweise 23 Jahre alt. Dem jüngeren wird zudem vorgeworfen, gegen das Vermummungsverbot verstoßen zu haben. Für die Dauer der Ermittlungen befinden sie sich in Haft.

Das Auswärtigen Amt in Berlin erklärte, die beiden würden durch das Generalkonsulat vor Ort betreut, das zu deren Rechtsanwalt sowie den Behörden im Kontakt stehe. Laut "Bild"-Zeitung handelt es sich bei den jungen Männern um Austauschstudenten an der Kunst-Universität Lingnan. Die Universität, an der es zuletzt ebenfalls zu Protesten gegen die Regierung von Hongkong gekommen war, war für eine Stellungnahme bislang nicht zu erreichen.

Hongkong Protest in der Nähe des Cross Harbor Tunnel
Molotow-Cocktails haben den Eingang des Cross-Harbor Tunnels in Flammen gesetztBild: picture-alliance/AP Photo/Ng Han Guan

In den vergangenen Tagen hatte sich die Situation zugespitzt: Abermals legten Aktivisten weite Teile der Stadt lahm. Schulen blieben geschlossen, Autobahnen wurden blockiert. Am Donnerstag war ein 70 Jahre alter Mann gestorben, der schwer verletzt worden war, als er in eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Anti-Regierungsdemonstranten und Anwohnern geriet.

Auf Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, dass der Mann am Kopf von einem Ziegelstein getroffen wurde, der von einem maskierten Demonstranten geworfen worden war. Anfang des Monats war ein Student gestorben, nachdem er bei Protesten in einem Parkhaus aus einer oberen Etage gestürzt war.

Proteste in Hongkong
Auch Senioren haben sich dem Protest angeschlossen - sie befürchten den Verlust bürgerlicher FreiheitenBild: picture-alliance/dpa/Ng Han Guan

Die Kundgebungen hatten im Juni als Widerstand gegen einen inzwischen zurückgezogenen Gesetzentwurf begonnen, der erstmals Auslieferungen von Verdächtigen an Festland-China ermöglicht hätte. Doch die Demonstranten sehen auch allgemeine Freiheiten gefährdet, die die ehemalige britische Kronkolonie seit der Übergabe an die Volksrepublik China 1997 genießt und setzten ihre Proteste fort.

uh/stu (rtr, dpa)