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Deutsche Konzerne helfen Taifun-Opfern

Dirk Kaufmann14. November 2013

Die Lage auf den Philippinen nach dem Taifun bleibt angespannt. Obwohl die Arbeit für die Helfer beschwerlich und gefährlich ist, gehen weitere Hilfsangebote ein. Auch von großen deutschen Unternehmen.

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Philippinen Taifun Zerstörung Foto: by Dondi Tawatao/Getty Images
Bild: Dondi Tawatao/Getty Images

In Deutschland wollen nicht nur Privatpersonen spenden - auch deutsche Konzerne machen mit. Viele große Unternehmen, die im wichtigsten duetschen Börsenindex Dax aufgelistet sind, unterhalten Geschäftsbeziehungen mit den Philippinen oder haben Niederlassungen dort. Bei ihnen steht die Sorge um ihre Mitarbeiter an erster Stelle. Über sie kann das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt Hilfe beim Wiederaufbau der Infrastruktur leisten. Doch auch jetzt helfen deutsche Unternehmen.

Philippinen: Hilfe läuft langsam an

Die Deutsche Lufthansa hat bereits ein Flugzeug mit Hilfsgütern auf den Weg nach Manila geschickt. Flug LH 9922 hatte 25 Tonnen Güter geladen, die im Katastrophenfall benötigt werden: Medikamente, Zelte, Decken. Das Unternehmen plant, in einigen Tagen ein weiteres Großraumflugzeug ins Katastrophengebiet fliegen zu lassen.

Die Lufthansa arbeitet mit der Organisation "Deutschland hilft" zusammen. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Bonn koordiniert deutsche Hilfsangebote oder Spenden und organisiert die Hilfe auf den Philippinen von Deutschland aus.

Die Deutsche Post DHL unterhält seit 2005 sogenannte Disaster Response Teams (DRT), in "enger Zusammenarbeit" mit dem Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA). Nach einigen Tagen logistischer Vorbereitung hat das Unternehmen am Donnerstag (14.11.2013) die ersten Helfer eines DRT ins Katastrophengebiet entsandt. Das Team steuert die Verteilung der Hilfsgüter, die am Mactan Cebu Airport ankommen.

Außerdem stellt das DRT sogenannte Speedballs bereit – das sind Taschen, die mit Hilfsgütern bepackt sind und aus Hubschraubern abgeworfen werden können. Dies ist in Gegenden sinnvoll, die auf dem Land- oder Seeweg nicht zu erreichen sind. Zurzeit stellt das DRT am Flughafen von Cebu täglich 300 Speedballs zusammen.

Geld- und Sachspenden

Viele Unternehmen rufen ihre Mitarbeiter auf, Geld zu spenden. Bei Siemens, der Lufthansa oder Bayer etwa wird jede Spende eines Mitarbeiters aus Firmenmitteln verdoppelt.

Der Münchner Technologiekonzern Siemens hat als Soforthilfe 100.000 Euro an das Deutsche Rote Kreuz überwiesen und ruft seine Mitarbeiter ebenfalls zu Spenden auf, die der Konzern mit jeweils der gespendeten Summe ergänzen will. Dafür ist zunächst eine Million Euro bereitgestellt worden.

Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF will 300.000 Euro spenden und damit ein gemeinnützige Organisation in Ludwigshafen, das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (FAO) und das Kinderhilfswerk UNICEF unterstützen.

Der Chemieriese Bayer aus Leverkusen hat in einer ersten Aktion 100.000 Euro gespendet und an das Deutsche Rote Kreuz überwiesen. Darüberhinaus will Bayer dem Roten Kreuz auf den Philippinen Medizinprodukte im Wert von 400.000 Euro zur Verfügung stellen.

Weitere Spenden werden kommen

Bei "Deutschland hilft" ist man für jede Spende, finanziell oder materiell, dankbar. Bislang sind hauptsächlich private Spenden eingegangen, doch dafür gibt es eine einfache Erklärung: Bei großen Unternehmen dauert die Organisation von Hilfsangeboten oft länger als bei Privatpersonen, weiß "Deutschland hilft" aus Erfahrung.

Viele Unternehmen arbeiten schon seit Jahren regelmäßig mit "Deutschland hilft" zusammen, unter ihnen die Deutsche Post und die Deutsche Telekom. Jene Konzerne, die den Bonner Verein bislang nur sporadisch unterstützt haben, sollen in den kommenden Tagen angesprochen werden. "Deutschland hilft" ist zuversichtlich, dass die Spendenbereitschaft der deutschen Wirtschaft noch nicht erschöpft ist.