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Deutsche Männerstaffel holt Gold

Sarah Wiertz (dpa/sid)14. März 2015

Nach den Frauen nun auch die Herren: Das deutsche Team gewinnt bei der Weltmeisterschaft in Finnland Gold - erstmals seit 11 Jahren wieder. Zweiter wird Titelverteidiger Norwegen vor Frankreich.

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Deutsche Biathleten Daniel Boehm, Arnd Peiffer und Simon Schempp gewinnen Gold beim IBU Biathlon World Championships
Jubeln über Gold: das deutsche Männer-QuartettBild: picture alliance/R.Hirschberger

Schon weit vor dem Ziel hatte Simon Schempp Zeit, das unglaubliche Glücksgefühl so richtig zu genießen: Mit der wehenden Deutschland-Fahne in der Hand lief der Biathlet seinen Teamkollegen in die Arme, die sich ihren langersehnten Gold-Traum in der Staffel erfüllten. Einen Tag nach dem Überraschungscoup der Damen holten die Olympia-Zweiten Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp den ersten deutschen Staffel-WM-Sieg seit elf Jahren und krönten damit eine tolle Mannschaftsleistung.

Erfolgreiche WM für das deutsche Team

"Der Fleißige wird belohnt, wir waren heute einfach dran", sagte Lesser, der sich nach Gold in der Verfolgung nun sogar Doppel-Weltmeister nennen kann. Mit dem Sieg vor Titelverteidiger Norwegen (+ 15,4 Sekunden) und Frankreich (33,6 Sekunden) sorgte das nur mit drei Nachladern belastete Quartett für den ersten deutschen WM-Staffelsieg seit der Heim-WM 2004, den letzten großen Staffel-Titel gewannen die Deutschen zwei Jahre später bei den Olympischen Spielen in Turin. Die letzte WM-Staffelmedaille gab es vor zwei Jahren in Nove Mesto mit Bronze. Insgesamt ist es die vierte Medaille für Deutschland in Kontilahti.

Startläufer Lesser untermauerte mit zehn schnellen Schuss ins Schwarze sein nach Verfolgungs-Gold gewachsenes Selbstvertrauen und schickte Daniel Böhm als Dritten auf die führenden Norweger in die Loipe. Der 28-jährige Böhm, der bereits in der Mixed-Staffel und im Einzel mit starken Leistungen aufwarten konnte, zeigte sein über die gesamte Saison erarbeitetes neues Selbstbewusstsein. Er schloss sofort die Lücke und kam als Führender zum Stehendschießen. Da brauchte er zwar zwei Nachlader, trotzdem hielt Böhm als Dritter nur 3,1 Sekunden hinter Frankreich sein Team auf Kurs.

Peiffer ohne Fehler

Und Peiffer demonstrierte, was das deutsche Team so stark macht: die Ausgeglichenheit. Läuferisch ohnehin auf einem Top-Niveau zeigte Peiffer auch am Schießstand traumhaft sichere und schnell gesetzte Schüsse, allesamt ins Schwarze. So ging Schlussläufer Schempp mit einem Vorsprung von 15 Sekunden auf die ihn jagenden Konkurrenten Emil Hegle Svendsen aus Norwegen und den Tschechen Ondrej Moravec in die alles entscheidende Rennphase.

"Ich möchte nicht in Simons Haut stecken. Emil im Nacken zu haben, ist nicht unbedingt das Schönste", sagte Peiffer mit Blick auf das alles entscheidende Duell. Doch Schempp agierte wie seine Teamkollegen weltmeisterlich, selbst ein Nachlader im stehenden Anschlag konnte ihn nicht aus dem Konzept bringen.