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Deutsche Märkte uneinheitlich

Thomas Kirschning30. August 2002

An den deutschen Aktienmärkten deutet sich am Freitag ein uneinheitliches Handelsende an. Der Deutsche Aktienindex DAX kann sich dank zuletzt erfreulicher Konjunkturdaten aus den USA auf einem komfortablen Plus halten.

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Einer der größten Verlierer: adidas-salomonBild: AP

Der Dax legte 1,4 Prozent oder 52 Punkte auf 3713 zu. Am Neuen Markt gab der NEMAX 50 zum Wochenschluss 0,9 Prozent oder gut 4 Punkte auf 494 nach.

Neue Konjunkturdaten haben am Freitag (30.8.2002) in den USA Sorgen um die wirtschaftliche Erholung gedämpft. Der viel beachtete Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago legte im August überraschend deutlich zu. Aktienmärkte in den USA und Europa reagierten mit Kursgewinnen auf die Nachricht. Auch der Dollar festigte sich. Die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager teilte mit, ihr Index sei im laufenden Monat auf 54,9 nach 51,5 Punkten im Juli gestiegen. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich 52,0 Punkte vorausgesagt. Ein Indexstand von mehr als 50 Punkten signalisiert eine wirtschaftliche Expansion, ein Stand darunter eine abnehmende Wirtschaftsleistung.

Vor einer Überbewertung der Daten wird allerdings gewarnt: Andere Konjunkturdaten zeigten am Freitag nämlich ein leicht gesunkenes Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes. Der entsprechende Index der Universität Michigan fiel im August nach endgültigen Berechnungen auf 87,6 von 88,1 Punkten im Vormonat, wie aus New Yorker Finanzkreisen verlautete. Volkswirte hatten einen höheren Indexstand von 88,3 Punkten vorausgesagt. Börsianer sehen allerdings insgesamt eine Stabilisierung desVerbrauchervertrauens. Die Erholung der US-Wirtschaft lahmte zuletzt wieder, nachdem die Konjunkturindikatoren in der ersten Jahreshälfte auf eine weitaus schnellere Erholung hatten schließen lassen. Im vergangenen Jahr war es in den USA zu einer leichten Rezession gekommen, die noch durch die Anschläge vom 11. September verstärkt wurde.

Zurück nach Frankfurt: Aktien des Touristikkonzerns TUI litten unter einer negativen Vorsteuerprognose der Investmentbank Goldman Sachs und Gewinnmitnahmen. Der Kurs sackte um 2,1 Prozent. Noch am Vortag war diese Aktie einer der größten Gewinner.

Münchener Rück stiegen um 4,3 Prozent. Der Rückversicherer erholte sich von den Kursverlusten am Donnerstag. Auch BASF zählten mit plus 3,3 Prozent zu den Gewinnern. Hintergrund ist die anstehende Aufnahme in den STOXX-50 Index. E.ON notierten 3,4 Prozent fester.

Zu den größten Verlierern zählten hingegen war der Titel des Sportartikel-Herstellers Adidas-Salomon. Die amerikanischen Konkurrenten Footstar und Finish Line hatten am Donnerstagabend ihre Gewinnprognose gesenkt und Einbrüche beim Umsatz gemeldet. Der Kurs notierte drei Prozent niedriger als am Vortag.

Die Umlaufrendite wurde von der Bundesbank eine Basisstelle niedriger bei 4,36 Prozent ermittelt.

Die Schlusskurse im Dax wie immer ohne Gewähr:

adidas-Salomon 72,75 (- 2,25)
Allianz 130,99 (- 1,01)
BASF 42,04 (+ 1,35)
Bayer 24,23 (+ 0,68)
HypoVereinsbank 21,98 (- 0,17)
BMW 38,54 (+ 0,49)
Commerzbank 11,14 (- 0,02)
DaimlerChrysler 44,07 (+ 0,67)
Degussa 29,53 (- 0,52)
Deutsche Bank 63,19 (+ 1,09)
Deutsche Post 11,11 (+ 0,15)
Deutsche Telekom 11,44 (+ 0,12)
E.ON AG 52,54 (+ 1,74)
EPCOS 15,25 (- 0,43)
Fresenius Med. Care 29,10 (- 1,32)
Henkel 69,80 (+ 1,74)
Infineon Techno 11,77 (+ 0,40)
Linde 42,50 (- 0,42)
Lufthansa 12,88 (- 0,19)
MAN 20,89 (+ 0,29)
Metro 25,90 (+ 0,88)
MLP 15,89 (- 0,06)
Münchener Rück 185,69 (+ 7,62)
TUI AG 22,76 (- 0,49)
RWE 37,45 (+ 1,03)
SAP 78,52 (- 1,02)
Schering 56,41 (+ 0,46)
Siemens 48,06 (+ 0,46)
ThyssenKrupp 13,44 (- 0,05)
VW 46,40 (- 0,21)

Ausgewählte Devisennotierungen aufgrund der Referenzkurse der Europäischen Zentralbank - danach kostete ein Euro

US-Dollar 0,9833
Brit. Pfund 0,6352
Schw. Franken 1,4694
Japan. Yen 116,35