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Deutsche Slalomfahrerinnen in der Krise

14. Januar 2015

Drei Wochen vor der alpinen Ski-WM ist ein 18. Rang das beste Slalom-Resultat der deutschen Skirennfahrerinnen in diesem Winter. Auch in Flachau enttäuscht das Team. DSV-Alpindirektor Maier reagiert sauer.

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Skifahrerin Maren Wiesler beim Weltcup-Slalom in Flachau (Foto: EPA/EXPA/JOHANN GRODER)
Bild: picture-alliance/dpa/J. Groder

Drei Wochen vor der alpinen Ski-WM in Vail und Beaver Creek in den USA stecken die deutschen Slalom-Damen weiter tief in der Krise. Die Final-Bilanz in Flachau in Österreich beim letzten Weltcup-Torlauf vor dem Saisonhöhepunkt, der am 2. Februar beginnt, war ernüchternd. "Das war eine Fortsetzung der Serie, die die Rennfahrerinnen in den letzten Wochen abgeliefert haben", urteilte Wolfgang Maier nach dem Rennen. Gefrustet und enttäuscht hatte der Alpindirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV) zuvor beobachtet, wie erst Barbara Wirth auf den letzten Platz abrutschte und danach Christina Geiger und Maren Wiesler im zweiten Durchgang unter Flutlicht ausschieden.

Auf Siegerin Frida Hansdotter fehlten Wirth als 22. ganze 3,80 Sekunden. Die Schwedin sicherte sich in Österreich mit dem zweiten Weltcup-Erfolg ihrer Karriere dagegen das höchste Preisgeld der Saison: rund 53 000 Euro. Zweite wurde Tina Maze aus Slowenien, Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin aus den USA kam auf Rang drei.

"Im Augenblick ist das schon historisch, dass man sich nicht einmal annähernd an die Top 15 heranbewegt, das sucht seinesgleichen", grantelte Maier, der seinen Unmut nicht verstecken konnte. "Man hat natürlich in dem Sport auch Emotionen, und die kann ich nicht ausschalten", sagte er. "Ich kann nicht hierherkommen und sagen: Ich mach' jetzt da den Suppenkasper dafür, dass wir da irgendwo rumturnen."

Wer darf zur WM?

Trotz der mageren Ausbeute in allen sechs Slaloms vor der WM - Rang 18 von Geiger beim Wettkampf in Aspen im November ist noch immer das Spitzenresultat des Winters - wird Viktoria Rebensburg, die Olympiasiegerin von Vancouver 2010 im Riesenslalom, nicht die einzige DSV-Frau in den Rocky Mountains sein. Für den Team-Wettbewerb wird eine zweite Fahrerin benötigt. Die Entscheidung, wer trotz verpasster Vorgabe des Verbandes mit nach Vail reisen darf, wird für Maier nach den enttäuschenden Vorstellungen noch schwerer als ohnehin schon. In WM-Form ist außer Rebensburg derzeit nämlich keine DSV-Frau.

DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
DSV-Alpindirektor Wolfgang MaierBild: picture-alliance/dpa/K.-J. Hildenbrand

"Wir machen Leistungssport, wir sind hier, weil wir auch etwas darstellen wollen", betonte Maier. Hier und da fehle ihm aber der letzte Tick Einsatz. "Wir haben nicht die Quantität an Läuferinnen, bei denen du wirklich das Gefühl hast: Die sind talentiert und haben die nötige Härte, das Thema auch durchzuziehen."

asz/sn (dpa, sid)