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Deutsche Springreiter ohne WM-Medaille

Calle Kops4. September 2014

Die deutschen Springreiter verpassen bei den Weltmeisterschaften in Caen eine Mannschafts-Medaille und müssen sich mit Platz vier begnügen. Beim deutschen Quartett herrscht Enttäuschung.

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Bundestrainer Otto Becker (2.v.r.) und die Reiter Christian Ahlmann (l.), Daniel Deusser und Ludger Beerbaum (r.) schauen enttäuscht (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
Enttäuschung: Bundestrainer Otto Becker (2.v.r.) mit Christian Ahlmann, Daniel Deusser und Ludger Beerbaum (l.-r.)Bild: picture-alliance/dpa/R.Vennenbernd

Für die deutschen Springreiter ist das Finale bei der Reit-WM in Caen zur großen Enttäuschung geworden. Das Quartett von Bundestrainer Otto Becker landete nach einem dramatischen Mannschaftsfinale im Nationenpreis hinter den Niederlanden, Frankreich und den USA nur auf Rang vier. Am Ende trennte die Deutschen 0,10 Strafpunkte vom Bronze-Rang. "Wir haben erwartet, dass es eng wird. Wir hätten noch eine Nullrunde gebraucht", sagte Becker: "Das ist bitter."

Vor 22.000 Zuschauern im ausverkauften Fußball-Stadion des französischen Erstligisten SM Caen zeigten die deutschen Reiter im Finale nur eine mäßige Vorstellung. Am Ende reichte es nicht zum vierten Mannschaftsgold in der WM-Historie nach 1994, 1998 und 2010, es war das schlechteste Ergebnis seit 2002. Zumindest qualifizierte sich die Equipe für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro.

Fehlende Konstanz

CHIO-Champion Christian Ahlmann legte mit dem zwölf Jahre alten Hengst Codex One als deutscher Startreiter einen Nullfehlerritt und blieb als erster Mannschaftsreiter des gesamten Feldes ohne Abwurf. Der gute Ritt des Doppel-Europameisters von 2003 gab dem deutschen Team Sicherheit. "Ich bin glücklich, mein Pferd hat es gut gemacht. Die Erleichterung ist doch groß. Der Parcours ist deutlich schwerer als gestern", sagte Ahlmann. Der dreimalige Weltcup-Sieger Marcus Ehning indes musste einen Dämpfer hinnehmen. Der 40-Jährige hatte mit seinem elf Jahre alten Hengst Cornado in der Hitze von Caen einen Abwurf und einen Zeitfehler. "So eine richtige Erklärung habe ich auch nicht. Viele Leute haben gepfiffen wegen der Zeit, da war die Konzentration kurz weg", so Ehning.

Christian Ahlmann auf seinem Pferd Codex One beim Springen (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
Christian Ahlmann mit seinem Pferd Codex One beim SprungBild: picture-alliance/dpa/R.Vennenbernd

Der deutsche Meister Daniel Deußer hatte mit dem elf Jahre alten Schimmelwallach Cornet d'Amour ebenfalls einen Abwurf. "Im letzten Absprung ist er zu schnell nach vorne gegangen", so Deußer. Der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum mit der zwölf Jahre alten Stute Chiara leistete sich als letzter deutscher Starter einen frühen Abwurf und machte damit alle Hoffnungen auf eine Medaille zunichte.

Nach den ersten beiden Runden am Dienstag und Mittwoch hatte das deutsche Team zunächst auf Rang drei gelegen. Zum Auftakt im Zeitspringen blieben alle vier Paare ohne Abwurf, in der zweiten Runde leisteten sich Ahlmann und Beerbaum je einen Fehler, so dass die Niederländer und die USA vorbeizogen.

Euphorie dahin

Mit dem vierten Rang fiel die deutsche Springreit-Equipe im Vergleich zu den anderen deutschen Mannschaften in olympischen Disziplinen ab. Zuvor hatten das Dressur-Team und auch die Vielseitigkeits-Equipe in der Normandie Gold gewonnen und die WM zu einem großen Erfolg für die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) gemacht. "Wir hatten zumindest mit einer Medaille gerechnet. Dieses Ergebnis ist natürlich ernüchternd, auch wenn wir wissen, dass es im Springen viel mehr Konkurrenz gibt als in der Dressur und in der Vielseitigkeit", sagte FN-Sportchef Dennis Peiler und zog ein durchwachsenes Fazit nach Ende der drei wichtigen Teamentscheidungen.

ck/kd (sid, dpa)